Liebe Pilzfreunde,
der vermeintlich fehlerhaften oder unzureichenden App ist schnell der schwarze Peter zugeschoben. Ich will und kann den Nutzer der App nicht so leicht aus der Verantwortung entlassen. Er sollte schon wissen, auf was er sich einläßt.
Im Gegensatz zum Bestimmungsbuch gibt es nämlich einen großen Unterschied. Beim Buch trifft der Nutzer ganz allein, an Hand des Gelesenen und Gesehenen, seine Auswahl. Ein Fehler hier kann aber ebenso gefährlich werden, wenn die Suche unsachgemäß und oberflächlich erfolgt.
Bei einer App aber wird man zielgerichtet zu einem Vorschlag geführt, der meist nicht ausreichend hinterfragt wird. Man hat einen Namen für den Pilz und spart sich das weitere Lesen. Die App hat dann für den Nutzer die Entscheidung getroffen. Das ist zu beachten.
Eigentlich müsste der Nutzer irgendwie gezwungen werden die Beschreibung zum Pilz zu lesen, mit allen Warnungen vor den Verwechselungsmöglichkeiten. Bei einer App, die den Pilz per Foto bestimmen soll, habe ich ernsthaft Sorgen und Bedenken. Denn dann wird dem Nutzer auch noch das optische Betrachten und Erfassen abgenommen. Wie unterschiedlich Pilze aussehen können, wissen wir nur zu gut.
Das veränderte Handlungs- und Denkmuster bei Bestimmungs-Apps, im Vergleich zu anderen Medien, sollte man stets im Hinterkopf haben. Die Bildlastigkeit ebenso. In einem guten Buch ist die Beschreibung immer mit im Blickwinkel des Auges und findet so schneller Beachtung.
Mich würde eure Meinung hierzu sehr interessieren.
Beste Grüße
Stefan Fischer