Hallo,
wie schon hier geschrieben, steht zur Zeit in Schluchtwäldern am Wegrand unter Springkraut (Impatiens) eine kleine braune Nolanea mit subisodiametrischen Sporen und unangenehm mehlig-gurkigem Geruch/Geschmack.
Meine neuerliche Kollektion hatte einen deutlich helleren Stiel, passt aber ansonsten, auch von Standort und Mikromerkmalen, zum Fund von Jürgen.
Zu den mikroskopischen Merkmalen: ich finde eindeutig Schnallen. Ich habe bei der zweiten Kollektion keine Cystiden gesehen und halte auch die meisten "Cheilocystiden" von Jürgen für Basidiolen. Bei der ersten Kollektion (leider nicht erhalten) hatte ich aber auch Elemente gesehen, die ich als Cheilocystiden gedeutet habe. Das Merkmal ist also ungewiss.
Das Pigment halte ich für fein inkrustierend.
Beim Schlüsseln (FE5a) lande ich mit diesen Merkmalen zwischen nitens und juncinum, wobei die Art beim Trocknen einen nitens-ähnlichen seidigen Schimmer angenommen hat und den Mehlgeruch von juncinum hatte. Interssanterweise hatte ich vor Jahren einmal nitens gesehen, konnte die Art damals aber noch nicht bestimmen, weil mir im Quetschpräparat kopfige Cystiden aufgefallen waren, die kürzer als die Basidien sind (also im Lamellenschneiden-Präparat unsichtbar). Das würde sich mit der kopfigen Zystide von Jürgen decken.
Drei Fruchtkörper als frisch erstelltes Exsikkat sind vorhanden. Leider komme ich derzeit nicht dazu, die Kollektion intensiv zu untersuchen. Jemand Interesse??
Grüße,
Wolfgang