Weiß zufällig jemand, ob die von Christoph (im anderen Forum) zitierten Werte ("Agaricus sylvaticus (10,4 mg/kg), Agaricus bitorquis (5,9 mg/kg), Agaricus sylvicola (4,7 mg/kg) und Agaricus augustus (4 mg/kg).) die gemessenen Höchstwerte, also das Maximum in den Stichproben, oder die Mittelwerte sind? Das wäre nochmal interessant, welche statistischen Kennzahlen hinter den Mengenangaben stehen und wie hoch die Streuung ist.
Hallo an alle,
die wichtigsten Originalquellen dazu sind vermutlich
L. Cocchi et al.: Food Chemistry 98 (2006) 277–284
P. Kalac: Food Chemistry 122 (2010) 2–15
COCCI hat in A. bitorquis einen Mittelwert von Av = 2,38 mg Cadmium/kg Frischgewicht bei einem 95%-Konfidenzintervall von P(95) = 1.56–3.20 gefunden.
Bei A. essetei Av= 37,8 / P(95)= 27,7 - 47,8. Spitzenreiter war A. macrosporus mit Av= 101, P(95)= 77-125.
A. campestris hat nur Av= 0,22, P(95) = 0,02 - 0,42. Damit liegt der bei Cd etwa gleichauf mit Sojabohnen und beim dreifachen von Weizen, wobei man ja in seinem Leben weit mehr als dreimal soviel Weizen zu sich nimmt wie Wiesenchampignons (und vermutlich auch mehr als 500 mal so viel Weizen wie schiefknollige Anisegerlinge).
Bettina Haberl hat zu Schwermetallen 2021 in den DGfM-Mitteilungen 87/2 eine Übersicht veröffentlicht. Mit einer Verschiebung in die Liste der uneinheitlich bewerteten Pilze tun wir uns im FA schwer, weil es ja keine nachweislichen oder vermuteten medizinischen Auswirkungen gibt, und auch eigentlich keine sicheren Erkenntnisse über die Resorption vom Cadmium aus Pilzen in den Körper. Es ist halt, wie immer, eine Frage der Menge.
Ich ganz persönlich nehme normalerweise keine wildwachsenden Champignons mehr mit.
Grüße,
Wolfgang