Beiträge von Beorn

    Hallo, ihr zwo!


    Das fürchte ich ja eben auch, daß viele Sporenmaße, wie sie in der Literatur auftauchen, entweder abgeschrieben oder aus Herbarmaterial gewonnen und dadurch eher schlecht zu vergleichen sind.


    Auch wenn sich abzeichnet, daß bei dieser Artengruppe der Ritterlinge wenig Merkmale zur Artunterscheidung abzulesen sind, ist das halt eine Datenlücke. Es bringt ein viel besseres und vollständigeres Bild einer Art, wenn man auch statistisch vergleichbare Werte noriert.
    Und in der Hinsicht kann ich nur noch mal sagen: Danke für deine Mitarbeit, Jens.



    LG; Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Die Hüte waren schon durchgehend deutlich gerippt, deutlicher jedenfalls, als ich das von anderen Ritterlingen da gewohnt bin. Man kann da mal noch etwas näher dran:

    In einem relativ dichten Grüppchen standen die aber schon. Wenn es nix mit dem "nordischen" stans zu tun hätte, dann müsste das ja in die populinum - Ecke gehören, dafür kämen mir die aber auch komisch vor. Eine Pappel steht da nicht in der näheren Umgebung, wobei man ja auch da hinterfragen muss, ob es nicht die eine oder andere Sippe geben könnte, die sowohl Pappel als auch Kiefer als Mykorrhizapartner akzeptiert. So wie es wohl zumindest bei einer der Sippen aus dem frondosae - Aggregat sein könnte.


    Aber lassen wir den mal besser außen vor, weil du trifffst den Pilz ja auf den Hut:
    Nicht alles auf einmal erledigen.
    Von diesen blassen, großen, rippigen Rittern will ich ja auch noch Guajak - Test und Sporen und so weiter haben.



    LG; Pablo.

    Hallo zusammen!


    So, nun folgt meine für dieses Jahr letzte Kollektion.
    Auch das sind leider nur zwei Exemplare gewesen, immerhin in ordentlichem Zustand.
    Funddatum: 12.10.2017
    Fundort: Lampertheimer Forst / Viernheimer Heide; im Bereich der Stromleitungsschneise am Waldrand eines relativ jungen, dichten Kiefernbestandes; direkt auf einem Fußweg wachsend.
    Mykorrhiza mit Kiefer (oder Ginster oder Spätblühende Traubenkirsche) auf sandigem, +/- saurem Boden.
    MTB: 6417/132
    Hutoberfläche frisch etwas schmierig - klebrig, nahezu ohne erkennbare radiale Fasern, eher etwas fein filzig; mit recht deutlichem Buckel
    Geruch im Anschnitt deutliich mehlartig
    Geschmack mehlartig, mild, beim und nach dem Ausspucken mit leicht herbem Nachgeschmack


    Sporen vital, aus Abwurf, in Leitungswasser:


    Die Kombination aus nahezu mildem Geschmack und Hutoberfläche fast völlig ohne radiale Sturkturen fand ich interessant, sonst hätte ich eine Kollektion bestehend aus nur zwei Exemplaren wohl ignoriert. Zumal ich an dem Tag ja schon so eine "Zweierkollektion" aufgenommen hatte.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jens & Ingo!


    Die ziemlich kleinen Spopren sind hier tatsächlich interessant. Das fiel auch rein optisch schon auf, ohne groß zu messen. Zu Tricholoma stans (zumindest zu dem, was die Autoren von FNE4 unter stans verstehen) passt das aus meiner Sicht nicht, auch wenn man mal den Standort und die bevorzugten Mykorrhiza - Partner außer acht lässt.


    Die "richtige" stans s. FNE4 gibt es theoretisch in meiner Ecke uach, aber das ist eine der Kollektionen, die sich in diesem Jahr nicht gezeigt hat. Alleine für den würde ich gerne die Saison 2018 noch zur Materialsammlung nutzen.
    Hier mal eine Kollektion von 2015 aus der Viernheimer Heide:

    Das sind ziemlich große, kräftige, helle Pilze mit höchstens minimal striater Hutoberfläche und zumindest schwach bitterem Geschmack. Die am Standort nochmal einsammeln und richtig untersuchen zu können, wäre natürlich hilfreich.


    PS.: Aus meiner Sicht deutet auch die starke Guajak - Reaktoin darauf hin, daß diese milden Pappelritter / Kollektion #14 in eine ganz andere Sektion gehören könnten, als die Mehrheit der übrigen braunen Ritterlinge der albobrunneum - Gruppe.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Da die Sporen hier nicht aus einem Abwurf sind (da ist was schief gegangen), ist das natürlich mit Vorsicht zu genießen: Es gab im Umkreis von einigen Metern weitere Ritterlinge (Trich.terr, imbricatum, Kollektion #9 - die aber voraussichtlich einen anderen Q-Wert haben wird). Fremdsporen sind also möglich bei Sporen aus HDS - Präparaten.
    Auch die Größen muss man kritisch betrachten. Insofern gut, daß du den Ausreißer nach oben (rechter Bildrand, zweite Spore von oben?) rausgenommen hast. Auch so noch deutet sich ab: Sporen bei ähnlichem Quotient vor allem im Mittel größer als bei Kollektion #14/I. Muss nichts heußen, könnte aber.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jens!


    Danke! :thumbup:
    Ziemlich auffällig ist da immerhin schon mal der deutlich geringere Quotient gegenüber den anderen Arten. Das zeichnete sich schon rein optisch ab, ist aber halt noch mal deutlicher und besser verständlich, wenn man die Zahlen dazu hat.
    Das sieht schon mal aus wie ein solides Abgrenzungsmerkmal zu etlichen der ringlosen Kollektionen, auch wenn diese hier mal keine deutliche Ringzone hätten.



    LG; Pablo.

    Hallo.


    Hui, das sieht regelrecht gruselig aus.
    Colon oder Bandwurm wären meine ersten Ideen gewesen, aber wie Jens schon schrieb: Das passt ja nicht damit zusammen, daß das Ding wächst.
    Insofern wäre eine Bakterien - Pilz - Gemeinschaft durchaus vorstellbar. Jens' Kombucha - Idee ist da sicher eine Möglichkeit, vermutlich gibt es auch noch andere solche Lebensgemeinschaften anderer Arten, die sich ähnlch verhalten könnten.
    Man wird da vermutlich ein paar weitere Tests machen müssen...



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Der ist tatsächlich ungewöhnlich. Würde mir jetzt schwer fallen, den einer der bisherigen Kollektionen wirklich zuzuordnen. Die Reaktion mit Guajak ist merkwürdig: Dieses blau entwickelt sich ja standardmäßig, egal worauf man das Zeug aufträgt, nach einigen Minuten. Das ist einfach die normale Reaktion von dem Zeug mit Luftsauerstoff. Allerdings habe ich das noch nie so nach nur 30 Sekunden gesehen. Höchstens bei den extrem reagierenden Rittern wie Trich.terr, wobei das da initial natürlich erstmal satt grün ist (eine Sekunden nach dem Auftragen), dann innerhalb von ~10 sekunden türkis (siehe Bild), und dann bis nach so ca. 1 min blau.


    Abgesehen davon würde ich intuitiv am ehesten zu "albobrunneum typ mild" schielen, aber warten wir's ab.



    LG; Pablo.

    Hallo, Jens & Ingo!


    Erstmal dankeschön für deine Arbeit, Jens!
    Exakter als mit der Methode könnte ich es auch direkt am Okular nicht messen. Auch wenn die Sporenwände da etwas schärfer zu sehen sind, richtig solide wäre das Ganze erst mit einer anderen Aufnahmetechnik, und dazu müsste ich reichlich in entsprechende neue Geräte investieren.


    Die "reingeschnittenen Sporen" sind aus Bildern mit gleicher Auflösung, bzw. aus den Randbereichen des selben Bildes (Abstand der Skala - Einheiten in Originalauflösung identisch); wenn verkleinert wurde, dann immer erst nach dem Zusammenbasteln der Kollage.


    Daß es um den Mittelwert herum eine Streuung gibt, ist ja ganz normal. Das passiert auch bei anderen Arten, wo die Mittelwerte zur Bestimmung von Interesse sind. So erlebt bei etlichen Röhrlingsarten (luridus vs. mendax; bubalinus vs. engelii zB.), da können einzelne Sporen immer auch zur jeweils anderen Art passen, aber wenn man genug Messungen durchführt, nähert sich das Ergebnis im Schnitt eben doch recht konstant an einen ziemlich konstanten Durchschnittsquotienten an.


    Wenn sich nachher zeigen sollte, daß sich da die eine oder andere Konstante - auch in Übereinstimmung mit anderen Merkmalen + Sequuenzen - offenbart, hätte man mal noch ein recht solides Merkmal, daß eben auch dann funktionieren könnte, wenn es für die/den Bestimmer/in zu individuellen Unwägbarkeiten zB bei der Geschmacksdiagnostik käme.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jens!


    Die Skala in den Bildern ist jeweils die vom Messokular. Als ich das letzte Mal ein Objektmikrometer eingelegt hatte, lag die brav bei 1 Strich = 1µm.
    Da ich keinen extra - Kameratubus habe, sondern frei durchs Okular fotografiere, muss die Skala im Bild sein, um eventuelle Abweichungen im Abstand Kamera - Okular nachvollziehen zu können, auch wenn das normalerweise ziemlich konstant ist.
    einige Bilder sind allerdings verkleinert und das nicht immer im gleichen Verhältnis, also müsste ich dir entweder die nicht verkleinerten (nur zugeschnittenen) Originale schicken, oder du müsstest bei jedem Bild die Skala neu eichen.


    ...wass man aber ohnehin tun müsste, weil siehe Aufnahmetechnik.



    LG; Pablo.

    Moin!


    Erstaml ist ja die Frage zu klären, ob in den gesammelten Kollektionen tatsächlich noch mehr Arten verstecken, als derzeit taxiert sind. Es kann ja auch so sein, daß es sich um eine einzige Art handelt, die morphologisch eben variabler ist, als aus den derzeitigen Beschreibungen erkennbar (= Sequenzen so ähnlich, daß man von nur einer Art ausgehen muss). Oder, daß es zwar verschiedene Sequenzen gibt, diese aber nicht mit morphologischen Unterschieden zusammenpassen (kryptische Arten, in dem Fall sind natürlich auch die genaueren Messreihen auch zu Sporengrößen interessant, hilft aber nicht viel, wenn man sie nicht auch mit den makromorphologischen Merkmalen verbinden kann, auf denen die bisherigen Artkonzepte beruhen).


    Wenn es sich so verhält, daß sich unsere Kollektionen jeweils einem bereits bestehenden Typus zuordnen lasssen, dann sind ja ohnehin die Werte der Typuskollektion die Richtwerte, von uns ermittelte Werte lediglich Ergänzungen.


    Wenn es sich herausstellen sollte, daß Neubeschreibungen notwendig werden sollten, dann sollten wir schon auch einigermaßen ordentliche und vergleichbare Sporenwerte haben. Wenn du die Kollektionen von mir durchguckst, Jens: Da sind jeweils schon Sporenbilder dabei, mit einer Ausnahme alles vitale Sporen aus Abwürfen. Skala ist im Bild, kann man also mit einem entsprechenden Programm nachmessen.


    Aber falls es zu Neubeschreibungen kommen würde, dann wären die schlüssigsten Merkmale vermutliich in der Tat Details wie Geschmack, Beschaffenheit der Hutoberfläche, Wuchsweise und ökologische Parameter. Was nicht heißt, daß wir auf die mikroskopischen Dokus verzichten würden. Vielleicht findet sich dabei ja auch noch was Interessantes.



    LG; Pablo.

    Moin, Jens & Ingo!


    Daß sich die Sporengrößen signifikant unterscheiden (Gewebepräparat vs. Abwurf, vital vs. tot, junger Fruchtkörper vs. alter Fruchtkörper usw.) glaube ich nicht, wenn signifikant hier meint "Abweichung im Bereich von 1-2µm".
    Abwürfe sind allerdings ideal: Die Sporen der einzelnen Kollektionen sind sich sehr ähnlich, so daß etwaige Unterschiede zwischen den Kollektionen nachher im Bereich von +/-1µm liegen könnten, wenn man die Mittelwerte von Messreihen zugrunde legt. Was zB bei der Sporenbreite schon viel wäre, (die meisten Sporen dieser Pilze sind um 2,5-3,5µm breit) und da durchaus Aussagekrafz hätte. Wenn man aber mit so kleinen Werten arbeitet, und daraus nachher wirklich was ableiten will, dann sind Abwürfe im grunde unverzichtbar.
    Gewebepräparate haben noch andere Nachteile, als nur daß die Sporen an sich viel variabler in der Größe und Form vorliegen. So stehen da oft Sporen auf dem Kopf, liegen (wegen dem unweigerlich breiteren Raum zwischen Deckgläschen und Objektträger) in verschiedenen Ebenen, sind möglicherweise durch Quetschen verformt, sind nicht von angelagerten Fremdsporen der benachbarten Ritterlingskollektion zu unterscheiden.


    Also tendenziell pro Sporenabwurf, wobei ich das momentan so einschätze, daß wir das nicht von jeder Kollektion brauchen werden, und es - wenn sich überhaupt mehrere Arten differenzieren lassen - kein wirklich ergiebiger Trennfaktor sein wird.
    Die unterschiedlichen (und schon gut ohne Messungen nur am Bild erkennbaren) Sporentypen, die ich bisher beobachtet habe, unterscheiden eher einzelne Artengruppen (tropfenförmig vs. ellipsoid vs. zylindrisch, jeweils mit minimalen Größenabweichungen.


    Was ich gerne noch machen würde (kann ich auch für Kollektionen von euch übernehmen): Ein paar weitere Mikrodetails angucken (geht auch aus Exsikat), nämlich HDS, Hymenium (was beides unergiebig sein wird)) und Stielbasis / Basisfilz / Rhizomorphen (was bisher anscheinend noch niemand gemacht hat).



    LG, Pablo.

    Hallo, Leute!


    Eine weiterer, kritischer und für mich nicht wirklich einzuschätzender Pilz ist ein kleiner, brauner Ritterling, den ich jedes Jahr an einer Stelle finde.
    Meistens nur ein Einzelfruchtkörper, einmal waren es auch drei, in diesem Jahr zwei im Abstand von etwa 40cm voneinander.
    Einen breiteren Hut als 40mm habe ich dabei noch nicht gesehen.
    Dieser Pilz erscheint stets inmitten von Grünlingsmassen (Tricholoma equestre), also auf saurem, sandigem, nährstoffarmen Boden an einer Stelle, wo ein nicht mehr genutzter Holzweg einen jüngeren von einem älteren Kiefernbestand trennt. Ebenfalls an der Stelle sehr häufig sind Cortinarius croceus, Tricholoma terreum, Tricholoma imbricatum, Hygrophorus hypothejus, Lactarius deliciosus, und Suillus luteus.


    Eingesammelt am 12.10.2017; Lampertheimer Forst / Viernheimer Heide; Stromtrassenschneise nördlich der A6


    Die Hutoberfläche ist fein striat, trocken klebrig, feucht schmierig, im Alter auch ein wenig aufschuppend; die Hutränder können im Alter undeutlich und kurz gerippt sein
    Stiele zylindrisch, weiß, fein befasert bis beflockt; nach und nach bräunend;
    Fleisch eher weich, brüchig, wässrig, rasch von Maden zernagt und vergänglich.
    Geruch: mehlig
    Geschmack: mehlig, mild





    Die Frage ist halt, ob sowas lediglich eine Kümmerform von einer anderen Art ist, oder eventuell auch was Eigenes. Interessanterweise sind mir diese eher mickrigen Fruchtkörper an der Stelle schon öfters aufgefallen.
    Es gibt sie auch an anderen Stellen, und dann auch bisweilen vergesellschaftet mit "anderen" braunen Ritterlingen, wo ich ihnen aber bisher keine Bedeutung beigemessen habe (halt kleinere Fruchtkörper von der selben Art, wie sie sonst auch rumstehen).


    Kann man mal mit reinnehmen, um ein großzügigeres Bild zu erhalten, wie welche Arten variieren können.



    LG, Pablo.

    MoinMoin!


    Die nächste vorgestellte Aufsammlung stammt aus der Viernheimer Heide, Umgebung des NSG Glockenbuckel;
    Sandiger, nährstoffarmer Boden mit einem Bestand aus recht jungen Kiefern und eingestreuten Altbäumen, an Begleitpilzen finden sich hier vor allem Tricholoma terreum, Tricholoma imbricatum, Suillus luteus, Suillus granulatus, Chroogomphus rutiluls, Hebeloma cf mesophaeum, Lactarius deliciosus, Cortinaraius croceus, Inocybe sp. div. und im Frühjahr Helvella leucomelaena (an den Waldrändern).
    Das Gebiet ist geprägt von milden Wintern und heißen, trockenen Sommern, der Grundwasserstand ist allerdings relativ hoch.


    Funddatum ist der 11.10.2017
    Die Fruchtkörper sind eher klein, mit Hutbreiten bis 45mm, die Stiele generell etwas länger als die Hüte breit.
    Es standen auf ca. 1 Quadratmeter lose verstreut 7 Exemplare (die meisten allerdings am zerfallen), was für diesen Typ nach meiner Erfahrung schon viel ist.
    Die Hüte sind fein eingewachsen radialfaserig, schmierig aber nicht deutlich schleimig, bei älteren Fruchtkörpern kann der Hutrand mitunter kurz gerippt sein.
    Die Stiele sind anfangs weiß und eher fein befasert oder beflockt, tendieren aber dazu schnell von der Basis her zu bräunen. Stielbasis ist gerne leicht verjüngt, Stielspitze etwas verbreitert
    Dir Lamellen sind recht gedrängt, anfangs weiß, bald aber bräunend.
    Das Fleisch ist weiß, recht spröde und irgendwie weich und wässrig (oder schnell so werdend) und bräunt ebenfalls relativ bald.
    Geruch: Mehlig.
    Geschmack: Mehlig, mild





    Sporen aus Abwurf in Leitungswasser:




    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo.


    OK, dann ist es vielleicht doch was Anderes, als die nächsten zwei "Kollektionen".
    Sicher, die sind alle vergänglich, aber die einen vielleicht etwas vergänglicher als die Anderen. Als Merkmal nachher wirrd das kaum zu verwenden sein; bestenfalls im Sinne wie sich zB Tricholoma roseoacerbum von diesen Arten hier unterscheidet (und Tricholoma colossus müsste ja auch so derbes, dauerhaftes, kompaktes Fleisch haben).


    Die Geselligkeit vermutlich auch nicht, auch Hutgrößen / Stielmaße an sich dürften kaum als Schlüsselmerkmale in Frage kommen.
    Erscheinungszeit vielleicht dann schon eher, wobei ich da sagen kann, daß zumindest die als Kollektionen #4 bis #8 vorgestellten Ritterlinge durchaus eine längere aaktive Phase haben können. In diesem Jahr gab es den gesamten Oktober durchgehend Fruchtkörper an den untersuchten Stellen.


    Also mal gucken, zunächst müssen wir ja mal herausfinden, ob es überhaupt unterschiedliche Arten sind.



    LG; Pablo.

    Hallo, Wolfgang!


    Der Geruch war "ohne Befund", also nicht erkennbar oder uncharakteristisch. Auch beim zerkrümeln in der hohlen Hand kam da nichts raus. Allerdings kann das auch eine Folge von zu alten, verwässerten Fruchtkörpern sein.
    Vermutlich sind die tatsächlich zu alt, bzw. zu wenig gut zu beurteilende frische Fruchtkörper dabei...
    Auch wenn sie immerhin noch brav einen schönen Sporenabwurf (bzw. zwei Abwürfe) hergegeben haben.


    FE5A habe ich gestern im Verein extra ausgeliehen. In der Tat, wenn ich bei "Arten mit Blau- / Violettönen an Hut und Stiel" schlüssele, kommt E. atrocaeruleum (atrocoeruleum) am ehesten in Frage. Aber auch da müsste ich bei den Arten mit ungestreiftem Hutrand weitergehen. Sonst kommt gar kein passendes Ergebnis raus.


    Schwierig - aber spannend. Egal ob nachher was rauskommt oder nicht.



    LG; Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Aha!
    Der kommt mir bekannt vor. Wachsen die bei dir normalerweise einzeln, eher in wenigen Exemplaren an einer Stelle, also keineswegs in Hexenringen, gesellig, rasig, oder gar büschelig?


    Die sind ja so nach Beschreibung und Bildern im vergleich zu anderen Kollektionen eher klein und zierlich gebaut; haben die zufällig auch so wässrig-brüchiges Fleisch, vor allem, wenn sie etwas älter werden? Dadurch wären sie zugleich einigermaßen rasch vergänglich.


    So was Ähnliches habe ich auch, werde ich vermutlich morgen einstellen. Bei mir sind die schwer zu beschreiben, weil meist tatsächlich nur mit jeweils einem oder zwei Fruchtkörpern an einer Stelle erscheinend.



    LG; Pablo.

    Hallo, Wolfgang!


    Ui, da muss ich mal gucken, wie ich an Entoloma atrocaeruleum vorbeigeschlüsselt habe.
    Komischerweise hatte ich Entoloma anatinum noch auf dem Schirm, der dann wohl acuh recht nahe bei atrocaeruleum stehen müsste.
    Sieht erstmal jedenfalls nach einer besseren Spur aus, danke dir!


    Es gibt ein Bild von einem Exkursionsteilnehmer, der ein Grüppchen mit noch jüngeren Fruchtkörpern auf der selben Wiese fotigrafiert hat. Ebenfalls mit diesen beflockt-befaserten Stielen, das könnte schon hinkommen. Leider hatte ich diese Kollektion nicht gesehen, ist also alles nur Spekulation. Im grunde kann man das Bild wohl nicht für die Bestimmung berücksichtigen. Der Vollständigkeit halber: Es geht um Bild 16 in diesem Beitrag:
    https://www.pilzforum.eu/board…iese?pid=385633#pid385633
    Ich werde Chris mal fragen, ob ich sein Bild direkt hier hochladen darf, das wäre einfacher...



    LG; Pablo.

    Hallo miteinander!


    Hier nun die zweite, ebenso unklare Kollektion von den Wiesbadener Saftlingswiesen.
    Auffällig hier sind die blauen, aber mit feinem, flockigem, weißem Reif bedeckten Stiele. Die Hutoberflächen sind zur Mitte hin fein glimmerig-schuppig, und nicht blau sondern eher graubraun, einen deutlichen Violetton kann ich nicht wirklich erkennen.


    Ganz junge Exemplare waren nicht zu finden, ein Blauton in den Lamellen war nicht zu beobachten.
    Die Sporen sind aus einem Abwurf und messen da 8-11,5 x 5,5-7 µm.


    Diese Pilze gab es da in etlichen Kollektionen und Einzelddruchtkörpern, wobei ich nur von zwei Kollektionen auch Fruchtkörper mitgenommen und untersucht habe.


    Das sieht dann so aus:






    Ich habe die mal "Entoloma cf viaregale" genannt, was aber vermutlich nicht stimmt, vor allem wegen den doch deutlich durchscheinend gestreiften Huträndern. Das Merkmal ist aber nur bei reifen, aufgeschirmten und gut durchfeuchteten Fruchtkörpern zu sehen, jüngere und antrocknende Fruchtkörper haben das nicht.
    Je nach dem, wie ich bei den Schlüsseln abbiege, lande ich aber ebenso neben der Spur.
    Irgendwas passt bei denen hier nie so richtig zusammen (auch wenn ich bei Arten mit Violettönen auf dem Hut oder blauen Lamellen schlüssele).
    Hm.
    Aber wie Wolfgangs chon schrieb: Da gibt es wohl einfach noch offene Fragen in der Gruppe.



    LG; Pablo.