Kostproben: Samtfußkrempling, die 1. (Tapinella atrotomentosa), Größter Scheidling, die 1. (Volvopluteus gloiocephalus), Grüner Anistrichterling, die 1. (Clitocybe odora)

  • Hallo allerseits,

    noch ein paar Experimente ... (Fortsetzung von diesen Kostproben)


    Anderswo ein Massenpilz, der Samtfußkrempling, Tapinella atrotomentosa ... hier mangels Nadelwald eher selten, ich fand bisher nur uralte Vertreter der Art.

    Nun wuchsen ein paar junge FK an einem Nadelholzstumpf, einen davon habe ich mitgenommen.


    Hier stellt sich die Frage - wenn man so im I-net liest - was mache ich damit, wenn ich normalerweise auch gar keinen "Wurstsalat" esse.

    Und nach welcher Zeit sind die Bitterstoffe ausgekocht?

    Und schmeckt der Pilz ansonsten nach "irgendwas" oder doch nur nach den Zutaten?


    Gekocht habe ich den halbierten Pilz ca. 20 Minuten. Erst nach 15 Minuten wurde das Kochwasser violett, vorher war es bräunlich. Der gekochte Pilz schmeckte noch minimal bitter (mich nicht störend) - ansonsten nach gar nichts, war zartlila und ziemlich weich.

    Ich habe ihn fein geschnitten und mit Olivenöl, Apfelessig, Salz und Pfeffer eine Stunde im Kühlschrank mariniert. Die violette Farbe verschwindet, die Bissfestigkeit hat sich durch die Säure wieder erhöht und er schmeckte - angenehm - nach der Marinade. Nichts Pilziges und nichts Bitteres war feststellbar.

    Je nach Marinade (Ölsorte, Essigsorte, Gewürze) würde der Pilz etwas anders schmecken.

    Erst dann habe ich die Pilzstreifen weiter verarbeitet.

    Hier sind meiner Meinung nach der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ich könnte mir alle möglichen zarten/ rohen, oder gekochten oder gegrillten oder eingelegten Gemüse vorstellen, das Ganze dann in Richtung "Antipasti" getrimmt.

    Ich hatte gerade ein Glas mit eingelegten Oliven (mit Knoblauch) offen und habe noch Cherrytomaten dazu genommen.

    Ja, kann man essen - auch eher wieder nur in kleinen Mengen, nicht als Hauptgericht.


        



    In den letzten Tagen habe ich öfter Große Scheidlinge, Volvopluteus gloiocephalus, gesehen, meistens aber schon zu weit aufgeschirmt. Der Geruch, leicht muffig und minimal rettichartig machte mich auch nicht so an, der Wuchsort in Straßennähe auch nicht. Heute habe ich von einem "besseren Platz" 2 junge Fruchtkörper mitgenommen. Sie waren noch etwas jünger als der fotografierte Pilz, noch sehr feucht und rochen frischer als die bisherigen Funde.


    Hier stellte sich mir die Frage, ob das minimal Rettichartige (das mag ich nicht so) verfliegt?

    Und sind die Stiele (zu) zäh, auch bei jungen Fruchtkörpern?


    In Butter sanft gegart: Geschmack angenehm "pilzig" (mild aromatisch, nicht rettichartig)

    Sogar bei jungen Fruchtkörpern ist die obere Hälfte der Stiele nach Zubereitung zwar weich, aber mit langen Fasern, die man kaum durchbeißen kann. Also werde ich in Zukunft die Stiele ganz weglassen, ansonsten war es eine durchaus positive Überraschung.


       



    Ein Erstfund, Clitocybe odora, Grüner Anistrichterling.

    Hierzu las ich: nur im Mischgericht verwendbar, weil sonst der Geschmack zu stark ist.

    Oder: keinesfalls im Mischgericht verwenden, der starke Geschmack verdirbt sonst alles. ... Tja???

    Da ich ihn noch nie gegessen hatte, wollte ich die handvoll Fruchtkörper nicht mit meinem sonstigen Sammelsurium mischen.

    Wie üblich bereitete ich ein Pfännchen pur, mit Butter, Salz und Pfeffer zu.

    Wenn die Pilzchen gebräunt angebraten sind, ist der Anisgeschmack kaum merklich (je brauner, desto weniger Anis).

    Ich vermute, dass der Geschmack nur dann stark hervortritt, wenn er der Pilz suppig/ geschmort mit viel Flüssigkeit/ soßig zubereitet wird. Das habe ich bei vielen Pilzen schon so erlebt. Ich bevorzuge aber tatsächlich fast überall das bräunende Anbraten.


    Kein Bildchen vom Tellerchen mit Pilzchen ... dafür mit Käferchen ;)



    VG

    abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




    Einmal editiert, zuletzt von abeja ()

  • abeja

    Hat den Titel des Themas von „Kostproben: Samtfußkrempling, die 1. (Tapinella atromentosa), Größter Scheidling, die 1. (Volvopluteus gloiocephalus), Grüner Anistrichterling, die 1. (Clitocybe odora)“ zu „Kostproben: Samtfußkrempling, die 1. (Tapinella atrotomentosa), Größter Scheidling, die 1. (Volvopluteus gloiocephalus), Grüner Anistrichterling, die 1. (Clitocybe odora)“ geändert.

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