Posts by MarcelWeymann

    Hallo Roland,
    wie schon von Wolfgang bemerkt, ist die Saison für Pilzexkursionen eigentlich vorbei.
    Es gibt zwar einzelne Exkursionen für Winterpilze, aber die Erfahrung zeigt, dass die Anzahl der gefundenen Pilzarten dabei im Vergleich zu anderen Jahreszeiten eher gering ist.
    Nicht, dass das uninteressant wäre, aber als Einstieg in die Pilzkunde vielleicht nur bedingt geeignet.
    Ich betreibe seit 50 Jahren Laufsport. Ich laufe pro Woche ca. 45km, das meiste davon im Wald auf wechselnden Strecken.
    Dabei schaue ich immer auch auf die Pilze. Ich habe darum einen recht guten Überblick über das Pilzvorkommen zu allen Jahreszeiten.
    Wenn irgendjemand einen Termin für eine Exkursion ansetzt, kann es ihm auch zur "besten Pilzzeit" passieren, dass das Angebot an Pilzarten sehr überschaubar ist.

    Ich möchte Dich auf die Angebote der örtlichen Volkshochschulen hinweisen.
    Auch die VHS Landsberg bietet Pilzkurse an.
    Kürzlich sah ich beim Waldlauf die Teilnehmer der Pilzexkursion der VHS Kaiserslautern.
    Ich weiß, dass der Kurs zweiteilig angelegt ist:
    Ein Wochenende macht er Theorie. Nachdem sich das gesetzt hat, ist am nächsten Wochenende Exkursion angesagt.
    Ein Teilnehmer meines Lauftreffs war vor einiger Zeit für den Kurs angemeldet.
    Leider fiel das in die Corona-Zeit und der Kurs fand nicht wie geplant statt.
    Das einzige Problem dieses Kurses ist, dass die Kursteilnehmer auch Kochtipps haben wollen und der Kursleiter selbst nicht kocht.
    Gruß,
    Marcel

    Hallo Roland,
    ich habe niemals einen Kurs besucht und niemals an einer Führung teilgenommen.
    Wenn ich durch den Wald gehe, kann ich trotzdem eine merkliche Anzahl der Pilze, die ich sehe, bestimmen.
    Zumindest so weit, dass ich "ungefähr" sagen kann, wo die hingehören.
    Ich bin Jahrgang 1961. Als ich anfing Pilze zu sammeln gab es zum Beispiel eine Art, die sich Hallimasch nannte.
    Heute ist das eine Gattung mit 30 Arten von denen 5 in Europa vorkommen.
    Ich empfehle Dir: Setze dir überschaubare Ziele.
    Ich gebe ein paar Beispiele:
    Schau Dir als erstes die verschiedenen Arten des Hymenophors an und versuche die im Feld eindeutig zuzuordnen.
    Das Hymenophor ist der Bereich, in dem die Sporen gebildet werden.
    Wenn Du zum Beispiel sicher Leisten von Lamellen unterscheiden kannst, bist Du kompetenter als die Pilzsammler, die falsche nicht von echten Pfifferlingen unterscheiden können.
    Es gab ja auch schon Menschen die Pfifferlinge mit bei Verzehr lebensgefährlich giftigen Schleierlingen verwechselt haben.
    Man sollte sich immer wieder Fruchtkörper ansehen.
    Dadurch lernt man, dass alle Merkmale, die man zur Bestimmung nutzt, eine Variationsbreite haben.
    Ich fand schon falsche Pfifferlinge mit irgendwie verkrüppelten Lamellen.
    Das sieht immer noch anders aus als Leisten, bei flüchtigem Hinsehen kann man da aber in die Irre gehen.
    Dann prüft man die anderen Merkmale: Falsche Pfifferlinge sind elastisch, echte brüchig.
    Falsche wachsen auf eventuell vergrabenem Holz, echte auf dem Boden etc.
    Wenn Du Dir da sicher bist, schlage ich folgendes vor:
    Lerne Sprödblättler eindeutig als solche zu identifizieren.
    Das entscheidende Merkmal sind nicht die spröden Blätter, sondern der glatt brechende Stiel.
    Der Stiel bricht glatt, weil diese Pilze kugelförmige Zellen haben.
    Für Wulstlinge gibt es keine solch einfachen Merkmale. Bei denen bricht der Stiel faserig.
    Da solltest Du immerhin einen auf Artebene bestimmen können.
    Den gelben Knollenblätterpilz. Der fällt vor allem durch den impertinenten Geruch nach keimenden Kartoffeln auf.
    Diese Art zählt bei mir zu den am häufigsten vorkommenden Pilzarten überhaupt.
    Nur gibt es den bei mir ausschließlich in der weißen Variante.
    Zur Bestimmung liest man sich beim ersten Mal die Beschreibung der Merkmale aus einem "Bilderbuch" durch.
    Bei uns gibt es viele Menschen, die die gelben für weiße Knollenblätterpilze halten.
    Früher gab es nur Pilzbücher, die Beschreibungen und Bilder für ca. 100 Arten enthielten, von denen in meinem Revier nur die Hälfte vorkamen.
    Ohne eines der verachteten "Bilderbücher" mit 1000 Arten wirst Du nicht voran kommen.
    Wie war noch der alte Scherz, was wer wissen muss:
    Der Student muss alles wissen.
    Der Assistent muss wissen, wo alles steht.
    Der Professor muss wissen, wo sein Assistent ist.
    Wenn man erst Mal weiß, wo was im Bilderbuch steht, kann man damit auch Pilze bestimmen.

    Gruß,
    Marcel

    Hallo Abeja,
    auch ich habe schon Russula nigricans verköstigt.
    Ich würde sie jederzeit wieder mitnehmen, wenn ich denn welche fände.
    Ich empfinde sie als Bereicherung jeder Pilzmahlzeit.
    Ich liebe Mischpilzgerichte, bei denen man die Pilze auch beim Essen noch auf Grund des Geschmacks bestimmen kann.
    Das ist allerdings kochtechnisch eine gewisse Herausforderung.
    Wenn man die von der DGfM empfohlenen Garzeiten einhalten will, schmecken am Ende alle Pilze gleich.
    Bei mir kommen die Pilze sortiert nach gewünschter Garzeit in die Pfanne.
    Gruß,
    Marcel

    Hallo Abeja,
    Hallo Hans,
    ich arbeite als Softwareentwickler.
    Ich habe zwar ein Diplom für Elektrotechnik, aber keine Lehre.
    Das heißt ich darf nur Verkabelungen machen, wenn ich nur Schutzkleinspannung ausgesetzt bin.
    Mein Arbeitgeber möchte zwar immer wieder, dass ich auch Netzanschlüsse verkabele, aber dafür lasse ich immer einen Elektriker mit abgeschlossener Lehre kommen.
    Auch der Verunfallte war kein gelernter Elektriker und hätte darum nur Schutzkleinspannung ausgesetzt werden dürfen.
    Ich habe noch nie in meinem Leben an meinem Standardarbeitsplatz eine Sicherheitsbelehrung erhalten.
    Beim Einsatz bei Fremdfirmen gibt es manchmal eine Sicherheitsbelehrung bezüglich des Verhaltens auf Wegen, die sowohl von Menschen begangen, als auch von Maschinen befahren werden.
    Sinnvoller wäre eine Belehrung über die beweglichen Teile einer Maschine und wie man vermeidet, dass man da Körperteile hineinbringt.
    (Ich arbeite momentan im Maschinenbau.)
    Bei dem verunfallten Techniker hätte sich die Sicherheitsbelehrung auf das korrekte Aufstellen der Leiter und ähnliches beschränkt.
    Der Techniker hatte an dem Punkt, an dem Netzspannung anlag, nichts zu tun.
    Er hatte an den Schutzkleinspannungsteilen Veränderungen zu machen.
    Er berührte dabei aber versehentlich den Thyristor.
    Das Problem dabei war, dass er auf irgendeine Art und Weise geerdet war.
    Vermutlich hatte er keine isolierenden Schuhe an, vielleicht war er aber auch mit dem Finger am Thyristor und mit dem Ellenbogen an der Leiter etc.
    Wenn man auf einer hohen Leiter steht und in der Decke hantiert, kommt so etwas eben mal vor.
    Der Konstruktionsfehler ist, dass jemand der Änderungen an der Schutzkleinspannungsteilen macht, die Chance hat, Netzspannung zu berühren.
    Chancen gegen die Entscheidung rechtlich vorzugehen, gibt es keine.
    In dem Moment, in dem jemand Vorgesetzter wird, hat er die Verantwortung dafür, dass alle Vorschriften aus dem Arbeitsverhältnis erfüllt sind.
    Genau das ist das Problem mit der Verantwortung: Man hat sie durch das Amt, nicht auf Grund irgendeines Verhaltens.
    Ich möchte hier noch einen weitaus traurigeren Fall schildern:
    Mein ehemaliger Arbeitgeber war ein Konzern. Dazu gehörten auch Chemieunternehmen.
    Einer dieser Betriebe arbeitete mit Flusssäure.
    Eines Nachts ging ein Mitarbeiter in der Nachtschicht an einer Apparatur vorbei.
    Diese hatte einen Defekt und setzte Flusssäure frei. Seine Haut kam in Kontakt damit.
    Er starb am nächsten Tag.
    Die Ursache war, dass er ohne Schutzbekleidung unterwegs war.
    Nebenbei: Es gibt immer wieder Leute, die etwas von hochgiftigen Stoffen in Pilzen erzählen.
    Das wäre lächerlich, wenn es nicht so traurig wäre.
    Flusssäure ist hochgiftig: Ein Tropfen auf der Hand - nicht rechtzeitig behandelt und du stirbst daran.
    In diesem Fall war in der Nachtschicht die medizinische Versorgung nicht ausreichend gegeben.
    Ich habe übrigens während meiner Diplomarbeit auch mit Flusssäure hantiert und wurde auch nicht sicherheitsbelehrt.
    Als ich von dem Fall erfuhr, kam ich nachträglich ins Gruseln.
    Wer war juristisch verantwortlich?
    Der Vorgesetzte.
    Man fand Zeugen, die aussagten, dass er darüber Bescheid wusste, dass der Mitarbeiter mehrfach ohne Schutzbekleidung unterwegs gewesen war.
    Er konnte keine Zeugen beibringen, die bewiesen, dass er den Mitarbeiter auf sein Fehlverhalten hingewiesen hatte.
    Der Mann wurde auf Grund des Vorfalls entlassen.
    Wenn ich die Verantwortung festlegen sollte, würde ich dann auch diejenigen nennen, die dafür verantwortlich waren, dass für die Nachtschicht keine ausreichende medizinische Versorgung organisiert war.
    Auch wenn der Mitarbeiter Schutzbekleidung trägt, kann es vorkommen, dass diese versagt.
    Gruß,
    Marcel

    Hallo Abeja,
    du schreibst:
    Bei "verantwortlich sein", die "Verantwortung tragen", sich "verantworten müssen für" schwingt immer die Bedeutung mit, dass ein bewusstes Handeln vorliegt, für das man anderen Personen/ Institutionen Rechenschaft ablegen muss."
    Das halte ich für ein völlig falsches Sprachverständnis.
    Verantwortlich ist der, der sich nicht dagegen wehren kann, dass man ihn für verantwortlich erklärt.
    Ich gebe ein Beispiel aus meinem Arbeitsleben:
    Bei meinem ehemaligem Arbeitgeber gab es einen Arbeitsunfall.
    Ein Mitarbeiter stürzte von einer Leiter. Er hat zum Glück keine schweren Verletzungen dabei erlitten.
    Bei jedem Arbeitsunfall wird genau untersucht, wer dafür verantwortlich ist.
    Was war die Ursache des Sturzes?
    Der Mitarbeiter hat einen Thyristor berührt, der Netzspannung führte.
    Durch die metallische Leiter gab es einen Erdschluss.
    Warum hatte der Mitarbeiter einen Thyristor berührt, der Netzspannung führte?
    Er musste Installationsarbeiter an einem Gerät durchführen, das in der hohlen Decke eingebaut war.
    Die Netzspannung abzuschalten war keine Option, denn damit wären weite Bereiche des Gebäudes ohne Netz gewesen.
    Der Mitarbeiter hätte dann zunächst einmal im Dunkeln gestanden und hätte auch keine Türen passieren können.
    Ich hatte damals auch das betreffende Gerät als Testmuster in meinem Einflussbereich.
    Damals warnte man sich unter der Hand - nicht offiziell:
    "Auf dem Thyristor liegt Netzspannung, passt auf!"
    Nun ist man üblicherweise in einer Testumgebung nicht gut geerdet und darum passiert meistens eher wenig.
    Dadurch, dass der Techniker auf der Leiter stand, war er geerdet.
    Wer war verantwortlich?
    Wir Techniker waren damals alle der Meinung: die Entwickler des Gerätes.
    Wie können Teile, die der, der installiert, berühren kann, unter Netzspannung stehen?
    Wir lagen völlig falsch.
    Der Mitarbeiter arbeitete übrigens schon mehrere Jahre für denselben Arbeitgeber.
    Verantwortlich, war der Mann, der seit einer Woche vor dem Arbeitsunfall, der Vorgesetzte des Mitarbeiters war.
    Grund: Der Mitarbeiter hatte niemals eine Sicherheitsbelehrung erhalten.
    Weil der Mann seit einer Woche der Vorgesetzte war, war er dafür verantwortlich.
    Gruß,
    Marcel

    Hallo zusammen,

    ich stelle hier noch einen Link zu einer US amerikanischen Beschreibung von Chlorophyllum molybdites ein, die ich recht gelungen finde:

    PP324/PP324: The Green-Spore Poison Parasol Mushroom, Chlorophyllum molybdites

    Kleiner Hinweis zum Englisch: Gills sind Lamellen, keine Kiemen wie Google glaubt.

    Außerdem steht da:

    "that is the most common cause of mushroom poisoning in the United States", heißt "der die häufigste/üblichste Ursache für Pilzvergiftungen in den USA ist". Wenn ich Peter folge, ist die Ursache aber der Mensch, der sie mitnimmt. Ich halte die Formulierung, so wie sie ist, aber für völlig in Ordnung.
    Gruß,
    Marcel

    Hallo zusammen,
    da der Threaderöffner nach giftigen Verwechslungspartnern fragte, wollte ich noch etwas zu Chlorophyllum molybdites nachtragen:
    Dieser Pilz kommt in weiten Teilen der Erde natürlich vor.
    In den USA ist er für 15% aller dokumentierten Pilzvergiftungen verantwortlich.
    In Europa wurde er schon an verschiedenen Stellen nachgewiesen.
    Für uns am nächsten in den Niederlanden.
    Zur Giftigkeit:
    Er hat in den USA auch den Namen "wish-you-where-dead-ringer".
    Übersetztes Zitat aus dem Bericht eines Menschen, der sich damit vergiftet hat:
    Man stirbt nicht daran, aber man wünscht sich, man würde es.
    Merkwürdigerweise ist er nur für einen Teil der Menschheit giftig.
    Es wird über viele Vergiftungen berichtet, bei denen nur ein Teil der Teilnehmer einer Mahlzeit Vergiftungserscheinungen zeigte.
    Die Anderen lobten die wohlschmeckenden Pilze.
    Die Vergiftungserscheinungen bestehen in drei Tage andauernden Brechdurchfällen und Koliken.
    Nun zur Identifikation:
    Er hat grüne Sporen. Wenn er Sporen ausbildet, haben die Lamellen einen grünen Schimmer.
    Leider sind aus den USA Vergiftungsfälle mit Exemplaren bekannt, die keine oder nur sehr wenige Sporten gebildet habenn.
    Man findet Berichte im Internet, dass der Pilzsachverständige, der den Fall untersucht hat, nach langer Suche zwei Sporen gefunden hat.
    Wie der dann die Farbe bestimmt haben will, erschließt sich mir nicht.
    Vielleicht hat er die Sporen aber auf Grund anderer Merkmale identifiziert.
    Für mich habe ich entschieden, dass ich siedlungsnah wachsende Pilze mit dem Nachnamen Chlorophyllum nicht verzehre.
    Man sollte das Problem aber vor allem beachten, wenn man sich in den USA aufhält.
    Eine ehemalige Kollegin von mir ist im Raum Stuttgart aufgewachsen.
    Sie hielt sich aber mehrere Jahre in den USA auf und sammelte dort weiter fleißig "Parasole".
    Sie verließ sich auf das Merkmal "verschiebbarer Ring".
    Ich habe ihr gesagt, dass sie Glück gehabt hat:
    Sie gehört vermutlich zu den Menschen, die den Pilz vertragen.
    Gruß,
    Marcel

    Hallo Abeja,

    hast Du schon die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die Infundibulicybe gibba, die vom typischen Aussehen abweichen, vielleicht von einem Parasiten befallen sein könnten?
    Ich hatte so etwas
    1. Bei Reizkern. Da werden gar keine Lamellen mehr ausgebildet. Die hatte ich dann als kulinarisches Experiment verzehrt.
    Die waren lecker, obwohl das ein anderer Parasit sein soll als der am amerikanischen "Steinreizker"
    2. Bei Buckeltäublingen. Die esse ich normalerweise.
    In diesem Fall schmeckten aber alle Exemplare des Myzels impertinent bitter.
    Das macht sonst nur die Huthaut.
    Nur bei einem Exemplar war eine deutliche Veränderung der Lamellen zu sehen.
    Auf den Lamellen lag etwas, was mir ein Myzel zu sein schien.
    3. Bei Albatrellus spec. Ich konnte die nicht sicher bestimmen, vermutete aber Schafporlinge.
    Die hatten zu Anfang kleine grell grünlich blaue Punkte.
    Nach ca. einer Woche war dann die ganze Huthaut grünblau.
    Mit bloßem Auge glaubte ich kleine kugelförmige Strukturen zu sehen, bekam das aber nicht fotografisch dokumentiert.
    Ich habe die Bilder noch, wenn das jemanden interessiert. Sie erschienen damals auch im Tintling.
    Ich habe leider kein Mikroskop. Vielleicht fange ich mir das an, wenn ich in Rente bin.

    Gruß,
    Marcel

    Hallo zusammen,

    man kann auf der Webseite von Norton Safe Web Adressen eingeben und bekommt dann eine Bewertung.

    Im Falle der angegebenen Seite ist das Ergebnis: Phishing.

    Man kann auf der Seite auch Widerspruch gegen die Bewertung einlegen.

    https://safeweb.norton.com/report?url=https:%2F%2Fwww.bier-moment.de%2Fproducts%2Fpilz-des-jahres-pils-2024

    Ich persönlich fände es besser, auf die Verwendung von Norton Safe Web verzichten.

    In Foren, die sich mit Computersicherheit befassen, werden solche Produkte gerne mal als "Schlangenöl" bezeichnet.

    Das soll bedeuten, dass sie genau so wirksam gegen Bedrohungen der Computersicherheit sind, wie Schlangenöl zur Abwehr von Schlangen.

    Tatsächlich zeigt auch meine persönliche Erfahrung folgendes:

    1. Solche Software erzeugt sehr häufig Fehlalarme.

    2. Diese Fehlalarme haben schon öfter Computersystem unbrauchbar gemacht, weil wichtige Systemdateien entfernt wurden, weil die Software sie für Schadsoftware hielt.

    3. Solche Software diente öfter als Einfallstor für echte Schadsoftware, weil sie weitreichende Rechte im System hat.

    Die Angreifer fanden Wege die Software zu übernehmen, die eigentlich Schadsoftware abwehren sollte.

    4. Ich bin seit 35 Jahren in der Computerbranche tätig. Mir ist kein Fall untergekommen, in dem diese Software das Eindringen von Schadsoftware verhindert hätte, die es auf irgendeine Art und Weise schaffte, ins System einzudringen.

    Leider musste ich mehrfach sogenannte Cyber-Angriffe mit erheblichen Schäden erleben.

    Mein eigener Rechner war nie betroffen, bzw. nur Bereiche, die ich für allgemeinen Zugriff zum Austausch von Informationen freigegeben habe.

    Ich verwende Virenscanner, "Intrusion Detection Systeme" etc. darum sei ca. 10 Jahren privat nicht mehr. An meinem Arbeitsplatz gibt es aber so etwas.

    Folgendes hat bei mir immer genützt:

    Man halte jegliche Software auf dem eigenen Rechner auf dem neuesten Stand.

    Man informiere sich ständig, auf welche Art und Weise Gangster aktuell in Systeme eindringen.

    Dazu gibt es verschiedene Computerforen, die tagesaktuell berichten.

    Wenn man E-Mails bekommt, die Links oder angehängte Dateien enthalten, ist man besonders vorsichtig.

    Absender nicht bekannt? Keine Anhänge öffnen, keinen Links folgen.

    Der Absender schreibt üblicherweise keine solchen E-Mails: Es gilt dasselbe.

    Ein Beispiel: Ein Sportkamerad berichtete mir, er habe ein Hilfeersuchen eines Bekannten per E-mail bekommen.

    Sein Kommentar:

    So ein komplizierter Text, der kann nicht von dem kommen, dazu ist der gar nicht in der Lage.

    Folgendes war vor ein paar Jahren ein bekanntes Verfahren: Man hackte einen Nutzer und versuchte sich über seine E-mail-Adressliste weiter zu verbreiten.

    Da heute jeder meint, er müsse einfache Texte per PDF Datei verschicken, ist der letzte Trend die Schadsoftware in PDF Dateien zu verstecken.

    Wenn jemand die Lesesoftware wie z.B. den Adobe Acrobat Reader (Auf Deutsch der Ziegelsteinseiltänzerleser)

    nicht auf dem neuesten Stand gehalten hat, ist nach dem Öffnen der Rechner des Betreffenden verseucht.

    Ich war einmal ca. eine halbe Stunde von einer Infektion meines Rechners entfernt.

    Ich bekam kurz vor Mittag eine Meldung, dass es einen Sicherheitspatch von Microsoft für Windows gibt.

    Ich wollte zuerst erst einmal essen gehen, entschied mich aber dann doch dafür, zuerst den Patch zu installieren.

    Als ich vom Mittag zurück kam, waren die Kollegen schon dabei auf anderen Rechner die Infektion zu beseitigen.

    Das was damals der "Blaster Patch". Man konnte Rechner ohne den Patch direkt über die Netzwerkschnittstelle infizieren.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo zusammen,

    wir haben hier Höhenunterschiede von ca. 200 Höhenmeter auf wenigen Kilometern.

    Das hat den Nachteil, dass man häufig zum Sammeln ein wenig klettern muss - vor allem wenn man die Waldwege verlässt.

    Der Vorteil ist, dass man sich nicht bücken muss, sondern sich in den Hang legen kann.

    Wenn man fotografiert, während man auf dem Bauch liegt, kann man Fotos machen, auf denen man Lamellen oder Poren sieht und die Hutoberfläche.

    Das Hinlegen und wieder aufstehen sollte aber sehr vorsichtig erfolgen. Übung macht den Meister.

    Ich gehe im Urlaub gewöhnlich in die Berge und habe darum die nötige Übung.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Abeja,

    Fruchtig ist nicht säuerlich.

    Pfifferlinge riechen - vor allem wenn durch Ernten beschädigt - zum Beispiel stark fruchtig.

    Eine Mahlzeit Pfifferlinge gerntet, zu Hause zum Putzen ausgepackt - ein sehr intensiver fruchtiger Geruch. In der Literatur steht etwas von Aprikosen anderswo etwas von Mirabellen, ich würde sagen: irgend etwas dazwischen. Wenn man sich anstrengt, schmeckt man das auch noch nach Zubereitung. (Vorsichtig "Etwas durch die Butter ziehen")

    Von der Früchten riecht zum Beispiel Mango süßlich fruchtig, Maracuja irgendwie säuerlich fruchtig. Birnen herb fruchtig. Äpfel blumig fruchtig usw.

    Im Römpp z.B. kann man nachlesen, was das chemisch ist, und zwar sowohl für Pilze als auch für Früchte. Bei Pilzen sind aber nur wenige Arten mit Ihren Inhaltsstoffen benannt, wie zum Beispiel der Sandröhrling. Die Substanzen heißen dann auch oft nach den Pilzen. Z.B. Variegatsäure nach Suillus variegatus.

    Chemisch ist das, was den fruchtigen Geruch, macht meistens ein Ester.

    Ich habe solches Zeug als Jugendlicher gerne synthetisiert. Man nehme eine organische Säure und einen Alkohol und setze ein wasserentziehendes Mittel zu. Ich habe früher immer konzentrierte Schwefelsäure zugesetzt. Die ist natürlich aber nicht ungefährlich in der Handhabung. Abdestillieren konnte ich mangels Laborausrüstung dann natürlich auch nicht, aber die unterschiedlichen fruchtigen Gerüche waren sehr interessant.

    Leider war da aber nichts dabei, dass ich dann später beim Blutroten wieder erkannt hätte.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Abeja,

    da ich selbst schon einmal ein Pilzgericht mit Hortiboletus rubellus zubereitet habe, würde es mich sehr interessieren, was für einen Geruch beziehungsweise Geschmack Du in der Suppe wahrgenommen hast.

    Ich fand die nur einmal im Schlosspark zu Heusenstamm und ich nahm beim Ernten einen sehr intensiven irgendwie fruchtigen Geruch wahr. Eine vorbeikommenden Dame fragte: Gibt das schon Pilze? Und wie die riechen!!!"

    Ich fand diesen intensiven Geruch nirgendwo in der Literatur beschrieben und frage mich heute noch, ob das nicht etwas anderes war.

    Das Biotop und die intensiv rote Farbe bei allen Exemplaren würde für Rubellus sprechen, aber - mer was es net - wie das auf hessisch heißt.

    Oder auch: die eine saan so, die annern saan so.

    Mittlerweile wieder in Rheinland-Pfalz

    Marcel

    Hallo Tanja,

    wenn Mailserver Dateien mit bestimmten Dateierweiterungen sperren, gibt es zwei Möglichkeiten die Mail durchzubekommen:

    1. Man ändert die Dateierweiterung - hier mdb - zum Beispiel in aaa und informiert den Empfänger darüber, damit er wieder den Ursprungszustand herstellen kann. Das wird nur dumm, wenn man mehrere Dateien mit gleichem Basisnamen senden will.

    2. Man packt die Dateien in eine Zip-Datei. Was dann passiert hängt vom Mailserver ab:

    Manche wollen nur nicht passwortgeschützte Zip und versuchen zu entpacken, andere lassen passwortgeschützte klaglos durch.

    Das ist ein Hase und Igel Spiel, irgendwie geht es immer, man muss aber oft eine Weile Versuche starten.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Compris,

    ich würde mich Wolfgangs Meinung anschließen und möchte auch noch folgendes ergänzen:

    Auch Farben werden von verschiedenen Menschen verschieden wahrgenommen.

    Genau so wie es Menschen gibt, die bestimmte Bitterstoffe nicht wahrnehmen, gibt es solche, die bestimmte Farben nicht oder anders wahrnehmen.

    Wenn Andreas Gminder goldgelb schreibt, dann nimmt er die Farbe als goldgelb war.

    Ich kann meinen Farbeindruck noch etwas genauer beschreiben:

    Ein Gelb, das weder Orange noch Grüntöne enthält, ein reines Gelb.

    Ich habe noch ein Merkmal unterschlagen:

    Dickröhrlingshabitus.

    Das heißt, er hat ähnliche Größenverhältnisse Stieldicke/Hutbreite Stiellänge/Hutbreite wie zum Beispiel ein Steinpilz.

    Maronenröhrlinge habe im Gegensatz dazu z.B. üblicherweise einen im Vergleich zum Hut dünneren Stiel.

    Nimm an Du hast den Pilz als Dickröhrling eingeordnet.

    Wenn Du dann die Poren nur als irgendwie gelb kategorisierst, kommt allein auf Grund der Porenfarbe noch allerlei in Frage:

    Bei Steinpilzen ist da aber immer noch irgendwie grün dabei, bei Hexenröhrlingen irgendwie orange oder rot, das ist aber manchmal kaum zu sehen. Ich finde immer mal wieder solche Exemplare.

    Die kannst Du zwar noch anders abtrennen - über das Nicht-Blauen beim Steinpilz oder den anderer Stiel.

    Wenn Du aber den Gelbton erkennen kannst, bleiben Dir nur noch zwei Kandidaten:

    Schönfuß oder wurzelnder Bitterröhrling, ein kurzer Blick auf den Stiel und man weiß welcher von beiden.

    Wenn ich diese Prüfung ablegen wollte, würde ich alle Merkmals angeben, die ich kenne.

    Meine Erfahrung bei der Pilzbestimmung ist, dass jedes Merkmal in die Irre führen kann.

    Vor ein paar Jahren fand ich einen ausgesprochen zierlichen Röhrling. Eine Geschmacksprobe führte mich dazu, dass dieses Dürrbeindl ein Gallenröhrling war. Wenn man den geeignet gegen das Licht hielt, sah man dass die anscheinend braunen Poren einen rosa Stich hatten und dass das, was ich am Stiel für Dreck gehalten hatte, ein rudimentäres Stielnetz war.

    Da war also ein wichtiges, bestimmungsrelevantes Merkmal - Dickröhrlingshabitus - nicht da, zwei weitere waren nur mit sehr viel Mühe zu entdecken. Das bleiben aber trotzdem gültige Merkmale und man sollte immer alle Merkmale prüfen.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Compris,

    ich weiß zwar nicht was die DGFM da erwartet, aber beim Schönfußröhrling sind die Poren schon mal nicht goldgelb.

    Ich würde die Poren als primelgelb bezeichnen. - Such mal nach primelgelb - dann siehst Du, was ich meine.

    Auch "Fleisch, blassgelb, im Anschnitt sofort blau anlaufend" ist falsch. Zitat Wikipedia:

    Das weißliche bis hellgelbe, in der Stielbasis oft purpurrötliche Fleisch zeigt bei Bruch oder Anschnitt ebenfalls eine mäßig starke Blauverfärbung.

    Genau so habe ich das immer beobachtet.

    In der Praxis: Zuerst sehe ich dieses spezielle Gelb in den Poren. Dann breche ich ein winziges Stück an den Poren ab. Dann sehe ich eine leichte Blaufärbung.

    Der "schöne" Fuß (Nr 3.) ist nicht immer klar zu sehen. Das Karminrot weicht im Alter einem indifferenten Braun.

    Bei den bestimmungsrelevanten Merkmalen fehlt vor allem der bittere Geschmack.

    Den teste ich manchmal, wenn ich eigentlich schon ganz sicher bin. Der ist beim Schönfuß merklich, aber erträglich.

    Wer mal wirklich bitter schmecken will, sollte mal einen grünblättrigen Schwefelkopf als Referenz versuchen.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Abeja,

    ich hätte da noch was gefunden - hoffentlich steht das noch nicht irgendwo im Thread:

    Chewing up the Wood-Wide Web: Selective Grazing on Ectomycorrhizal Fungi by Collembola
    The mycelia of some symbiotic ectomycorrhizal fungi form extensive networks—the so called “wood-wide web”—that have key roles in biogeochemical cycling. By…
    www.mdpi.com

    Chewing up the Wood-Wide Web: Selective Grazing on Ectomycorrhizal Fungi by Collembola

    In der Ecke scheint ja gerade viel geforscht zu werden.

    Fehlt nur noch jemand, der die Ergebnisse mal sichtet, interpretiert und daraus ein Fachbuch macht.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Abeja,

    ich hätte hier noch einen Link auf eine Seite bei der DGFM:

    https://www.dgfm-ev.de/publikationen/…pilzen/download
    Vorsicht:

    Das ist ein Bild, man kann nicht nach Texten suchen.

    Da ist aber genau das Befallsbild bei Speisepilzen beschrieben, das ich auch schon im Forum beschrieben habe.

    Außerdem die Tatsache, dass milde Täublinge mehr befallen sind.

    Weiterhin: Die Springschwänze, die ich bisher gesehen habe, hatten vielleicht ein 50tel der Größe des Objekts auf deinem Bild.

    Ich würde eher bei den kleinen schwarzen Punkten auf deinem Bild Springschwänze vermuten.

    Die Analyse des Giftgehaltes hatte ich auch schon mal gesehen, sie hatte mich sehr verblüfft:

    Laut einem meiner zahllosen älteren Bücher - ca. 40 Jahre alt - enthalten insbesondere die Sporen des grünen Knollenblätterpilzes erhebliche Mengen Amanitin.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Abeja,

    wenn Du noch nicht so häufig Springschwänze an Pilzen gesehen hast, liegt das zunächst einmal daran, dass man die kaum sieht.

    Ich sehe schlecht in die Ferne, dafür aber recht gut in die Nähe. Auf den ersten Blick sehe ich aber nur Punkte.

    Wenn ich dann einen Finger in die Nähe bringe, springen die Punkte. Wenn man das ein paar Mal gesehen hat, erkennt man beim nächsten Mal sofort, dass das Springschwänze sind.

    Auch folgendes erlebe ich öfter:

    Da steht ein anscheinend makelloser nicht überalterter Steinpilz. Ich schneide den ab.

    Der Stiel ist leider fast völlig hohl. Finger in die Nähe, die Springschwänze springen. Das erlebe ich als recht typisch, auch bei den Täublingen ist der Stiel irgendwo in der Mitte völlig zerfressen, bei denen merkt man das nur schon beim Anfassen, man kann den Stiel zusammendrücken wie eine Pappschachtel.

    Dort scheint die ursprüngliche Heimat der Kolonie zu liegen. Die bildet aber Satelliten bis in den Hut, man könnte mit viel Mühe noch kleine unversehrte Teile rausschneiden, aber das lasse ich dann. Nach meiner Erfahrung ist das ganze Myzel stark befallen. In der Nähe stehende Pilzfruchtkörper kann man getrost stehen lassen, die zeigen dasselbe Bild.

    Ich gehe davon aus, dass die Fruchtkörper bei den meisten Speisepilzsammlern als "madig" beschrieben werden, dass sind aber keine Fliegenmaden, sondern Springschwänze.

    Ich bin mir im nachhinein nicht mehr ganz sicher, dass das, was ich verlinkt habe, auch der Artikel war den ich im Kopf hatte.

    Ich erinnere mich aber nicht mehr sicher, wie ich den gefunden habe. Ich schaue noch mal nach ob ich was finde.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Abeja,

    Du schreibst:

    "Wozu braucht der Pilz welche Stoffe?

    Mit der Fressfeindabwehr scheint es ja gar nicht so gut zu funktionieren."

    Dazu gibt es eine interessante Studie von 2007:

    Giftpilze wollen nicht gefressen werden
    Kieler Forscher beweisen: Pilze entwickeln chemische Waffen gegen Feinde
    www.uni-kiel.de

    Ich hatte mir das schon vor einiger Zeit mal angesehen, deshalb hier mein Verständnis:

    Pilzgifte dienen vor allem zur Abwehr des Fressfeindes Springschwanz.

    Springschwänze fressen alle Teile des Pilzes.

    In der Studie wurde untersucht, ob Springschwänze auf verschiedenen Pilzarten Kolonien ausbilden. Ergebnis:

    Knollenblätterpilze werden entweder nicht besiedelt oder die Kolonie gedeiht nicht recht.

    Scharfe Täublinge werden weniger besiedelt als milde.

    Ich beobachte das auch immer beim Sammeln von Speisepilzen.

    Die Fruchtkörper milder Täublinge oder von Steinpilzen können kulinarisch oft nicht verwendet werden, weil sie von Myriaden von Springschwänzen besiedelt sind.

    Scharfe Täublinge zeigen so etwas nie.

    Während das für den Organismus Pilz beim Fruchtkörper erträglich ist, verursacht das am Myzel einen erheblichen Schaden.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Thiemo,

    als Besitzer des Buches

    Chemische Farbreaktionen von Pilzen von A. Meixner aus dem Jahr 1975 möchte ich hier noch meinen Senf dazugeben

    (Wahrscheinlich sollte man momentan eher versuchen, Senf im Supermarkt zu erwerben - aber seis drum)

    Russula postiana hieß früher olivascens und zeigt laut Meixner in Guajak in Stielrinde und Fleisch:

    eine gelbgrüne Verfärbung

    Russula caerulea:

    eine blaugrüne Verfärbung im Fleisch

    Russula turci:

    eine blaugrüne Verfärbung im Fleisch

    Russula amethystina:

    in der Stielrinde eine grünlich-blaue Verfärbung.

    Postiana kenne ich nicht, aber zu caerulea und turci/ amethystina könnte ich noch was beitragen.

    caerulea:

    Die sind erfahrungsgemäß farblich sehr variabel - auch innerhalb desselben Myzels. Nachdem ich neulich eine interessante Diskussion auf pilzforum.eu hatte, halte ich mich da etwas zurück, aber die Farbe ist bei Täublingen ein wichtiges Merkmal. Ich traue mir zu manche Täublinge auch auf 20 Meter Entfernung auf Grund Ihrer Farbe bestimmen zu können, aber auf Fotografien nicht. Genau die feinen Nuancen, die die Bestimmung ermöglichen, gehen beim Fotografieren verloren.

    Ich habe noch nie einen Buckeltäubling mit blauvioletten Farben gesehen, sondern nur solche mit rotvioletten und braunen, aber wie gesagt, ich bin belehrt worden, dass Farben bei der Täublingsbestimmung eigentlich völlig unwichtig sind ..

    Der Vorteil, wenn man ein Myzel sozusagen persönlich kennt, ist, dass man da auch mal abweichende Einzelexemplare studieren kann.

    Bei "meinen" Myzelien gab es immer mal Exemplare, bei denen der Buckel kaum zu sehen war, zu ertasten war er aber immer.

    Das zweite zuverlässige Merkmal war bei meinen Exemplaren immer die Bitterkeit der Huthaut.

    Geschmack ähnlich Endivie.

    Letztes Jahr hatte ich ein ganzes Myzelium, das von hypomyces spec. befallen war. Nur bei einem Fruchtkörper war das in Form eines weißlichen Belages auf den Lamellen zu sehen. Alle Fruchtkörper - auch die ohne sichtbaren Veränderungen - schmeckten aber in allen Teilen extrem bitter. Ich habe dann darüber meditiert, ob das der Grund ist, warum die in vielen Pilzbüchern als ungenießbar stehen.

    turci/amethystina:

    Seit vielen Jahren finde ich Exemplare, von denen ich nicht weiß, was das genau ist. Es war ja auch lange nicht klar, ob das überhaupt zwei verschiedene Arten sind. Interessant wäre, wonach der Meixner das 1975 getrennt hat.

    Letztes Jahr wollte ich einen neuen Anlauf der Klärung machen - da gab es aber keine.

    Nichtsdestotrotz esse ich die seit Jahren und die sind schmackhaft, wenn man die Stiel weglässt.

    Während nämlich der Geruch kein zuverlässiges Merkmal ist, ist es der Geschmack sehr wohl.

    Der Jodoformgeschmack ist an der Stielbasis stets da, nach Braten wechselt das in einen - für mich - unangenehm süßlichen Geschmack.

    Bei denen finde ich im übrigen standardmäßig solche sich auflösende Stiele wie im Bild gezeigt. Bei Buckeltäublingen wohnt in solchen Fällen da bei allen meinen Funden eine Springschwanzkolonie.

    Gruß,

    Marcel