Hallo,
der Name Amanita battarrae wurde bis vor wenigen Jahren einheitlich und eigentlich unzweideutig für den Zweifarbigen Scheidenstreifling verwendet. Eine Art auf sauren Böden unter Nadel- aber auch Laubbäumen (Quercus rubra z.B.). Gleiche Biotope wie Amanita submembranacea und Amanita fulva. Kennzeichen außer dem mehrfarbig gezonten Hut sind eine rostfleckige Volva und schwarz gestrichelte Lamellenschneiden.
Dieser Pilz heißt nun seit einigen Jahren Amanita umbrinolutea.
Dähncke 462 zeigt die Art eigentlich ganz typisch, vielleicht ein wenig hell. GPBW (unter dem damals gebräuchlichen Namen battarrae natürlich) zeigt die Art ebenfalls absolut typisch, vielleicht ein kleiner Rotstich im Druck. Auch bei Ludwig einigermaßen gut erkennbar.
Das was jetzt neuerdings A. battarrae genannt wird ist ein Pilz der in der Hutfärbung eher gelbbraun bis rötlichbraun ist, nicht so grau wie der Zweifarbige aus dem sauren Nadelwald, und mit nicht immer so klar gezontem Hut. Volva ebenfalls rostfleckig, Lamelenschneiden NICHT dunkel gestrichelt. Auf lehmigen, basenreichen Böden unter Laubbäumen (Eiche, Hainbuche, vielleicht ausschließlich?), wärmebegünstige Lagen. Ein meist etwas größerer, recht stabiler Pilz, aber so eine dicke Volva wie sie bei Ludwig beschrieben ist konnte ich bisher nicht feststellen. Auch war sie bei meinen FUnden (bzw. was ich dafür halte ....) eher rostfleckig wie der Zweifarbige und nicht ockerfleckig.
Amanita submembranacea hat mit diesen beiden Arten gar nichts zu tun, aufgrund grau werdender Volva die viel brüchiger ist und folglich mehrheitlich aus rundlichen Elementen besteht.
Wenn Du unter A. battarrae eine eher kleine Art mit anthrazitgrauem Hut verstehst, dann dürfte das nicht dasselbe sein wie die submediterrane battarrae wie sie jetzt verstanden wird. Vielleicht auch nicht umbrinolutea, aber ich wüßte nicht was dann.
Bei der Beurteilung der Bilder musst Du genau darauf achten, in welchem Sinne die jeweiligen Autoren den Namen battarrae verwenden. Das ist ja immer das leidige Problem wenn Pilze neue Namen bekommen und die alten Namen dann auf andere umgedeutet werden (siehe Leccinum aurantiacum ....).
Für GRAUE Amanitopsis gibt es eine neue Bearbeitung von Moreau & Hanssen.
beste Grüße,
Andreas