Servus,
auch diesmal stelle ich wieder eine Inocybe-Kollektion vor, bei der ich nicht mit vielen Antworten rechne. Aber vielleicht liest ja jemand mit, der auch gelegentlich im alpinen Bereich unterwegs ist und schon so etwas Ähnliches gefunden hat. Die Rimosae sind ja von Haus aus schon problematisch. Dass es auch außerhalb der Alpen tatsächlich mehr Rimosae-Arten gibt als die wenigen in der älteren Literatur von Stangl und Kuyper war wohl jedem klar, der sich näher damit befasste. Und wer tiefer eintauchte und die vielen Arten nach Bon'scher Auffassung einbezog, kam auch häufig an die Grenzen. Zu vielfältig sind die Formen und Farben und deren Kombination mit den Mikromerkmalen. Inzwischen glaube ich, dass sich eine Unmenge Arten darin "versteckt", vielleicht sogar ein Mehrfaches der bisher beschriebenen. Oder es sind einige äußerst variable Arten darunter. Dies alles mit den konventionellen Methoden der Makro- und Mikroskopie herauszupräparieren würde wohl eines kaum aufzubringenden Arbeitsaufwandes bedürfen. Die heute schon fast übliche Methode der Sequenzierung ist da mit Sicherheit eine wichtige Ergänzung. Den folgenden Fund konnte ich aber weder mit der gesamten mir zur Verfügung stehenden Literatur noch mit Hilfe von Ditte Bandinis Homepage sicher festlegen. Aufgrund des Aussehens und der überwiegend gelben Farbtöne hatte ich nicht einmal mit einer Rimosae gerechnet. Entsprechend groß war die Überraschung beim Blick ins Mikroskop.
Die festgestellten Maße: Hut um 20 mm, Stiel 21 x 3-4 mm, Basis bis 5 mm, Sporen 10-14 (15) x 6,5-8 (9) µm (und damit zu groß und breit für die in Frage kommenden gelben alpinen Rimosae), Cheilozystiden (26) 30-45 x 8,5-13,5 µm. Ein spezieller Geruch war nicht vorhanden (undeutlich oder fehlend). Der Rest ist aus den Bildern ersichtlich.
Gruß
Helmut