Hallo Pilzfreunde,
ganz vereinzelt gab es im Juli bei mir (Hochrhein, Buchenmischwald auf Kalk, 400-500 m Höhenlage), Rotfußröhrlinge.
01-07
Ein einsames Einzelexemplar bei Buchen ...
und schon bin ich unsicher, ob das einfach Xerocomellus chrysenteron ist, der Gemeine Rotfußröhrling ODER ein schmächtiger Sommerfruchtkörper vom Herbstrotfuß, Xerocomellus pruinatus (die dann schon mal etwas anders aussehen sollen als typische Herbstrotfußröhrlinge). Das Myzel war weißlich, ein gelblicher Schimmer war da.
Für X. chrysenteron erscheint mir das Fleisch etwas zu gelb und im Stielfleisch selbst ist so gut wie gar nichts Rötliches - eher "Dunkelgelb" bis Orange, eventuell ein winziger "Hauch" von Rot, vor allem an Madengängen. Es könnte aber sein, dass das bei dem jungen Fruchtkörper noch nicht entwickelt ist?
Für X. pruinatus ist der Hut eigentlich ein bisschen zu hell und auch der typische hellere Rand ist nicht so ausgeprägt.
Geblaut hat der Pilz überhaupt nicht, auch nicht eine halbe Stunde später. Die Huthaut ist noch nicht deutlich aufgerissen, nur ganz am Rand.
Geschmacklich konnte ich auch nichts Säuerliches feststellen, was dann zusammen eher für Herbstrotfuß sprechen würde.
Ein paar Wurmlöcher hatte er schon, was wieder ein Punkt für X. chrysenteron sein könnte ....
Erst hinterher habe ich gelesen, dass man mit Melzers Reagenz das Stiefleisch testen kann, X. pruinatus hätte dann eine olivgrüne Verfärbung.
--> möglicherweise kein Rotfußröhrling, sondern der Eichen-Filzröhrling, Hortiboletus engelii (der auch mal ohne orange Pünktchen in der Stielbasis sein darf und auch eine rote Subcutis haben darf.)
08
Am gleichen Tag an anderer Stelle (auch nur Buchen im Umfeld), eine ganze Gruppe von Rotfüßen, aber so madig, dass man keine Fruchtfleischfarbe feststellen konnte. Jedoch schienen sie etwas mehr zu blauen.
09-10
Direkt nebenan - also vermutlich die gleiche Art - 2 jüngere Fruchtkörper, die obendrauf und innendrin wieder exakt so aussahen wie Pilz Nr. 1: durchgehend gelblich, ohne deutliches Rot im Stielfleisch ...und ohne Blauen. Aber Madenlöcher hatten sie alle schon, was dann wieder für X. chrysenteron sprechen würde.
Gibt es irgendetwas, woran man die Art hier makroskopisch eindeutig festmachen könnte ?
(Alle Bilder liegen in 1200 Pixel Breite vor.)
VG, abeja