Hallo allerseits,
nach dem Regen ab Mitte August und dann wieder Anfang September zeigten sich hier und da auch Röhrlinge.
Suillellus luridus, die Netzhexe, kam zuerst. Die Stiele waren wie immer schon madig, aber die Hüte noch verwertbar. Da habe ich mich wieder daran erinnert, dass ich gar keinen "Röhrlingsschlabber" mag, sie werden nämlich ganz schön weich. Im Sommer hatte ich mal einen (!), meinen ersten (!), allerdings alten Flockenstieligen Hexenröhrling, Neoboletus luridiformis gefunden. Hier ist ja Kalk, das mag er ja nicht. Dieser FK war im Verhältnis - genau wie beschrieben - extrem hart - der Stiel wie Holz, fast kaum durchzuschneiden. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Trotzdem hatte das Stück ein paar Madengänge - ein kleine rohe Geschmacksprobe aus dem unversehrten Hutfleisch von Neoboletus luridiformis schmeckte extrem süß, wie ein Stückchen Konfekt. Ist das normal oder bereits ein Zeichen des Verfalls?
Ebenso gab es vereinzelt Wurzelnde Bitteröhrlinge, Caloboletus radicans, teils an mir neuen Stellen. Bei einem ganz jungen, frisch gewachsenem Exemplar, das noch relativ feucht und ohne aufgerissene Huthaut war, konnte ich zum ersten Mal die Bitterkeit sehr deutlich schmecken - eine Attacke auf die Geschmacksknospen! Bisher hatte ich bei der Art immer Probleme, nahm teilweise einen süßlichen oder "fast faden pilzigen" oder nur minimal bitteren Geschmack war. Vielleicht liegt es nur an Feuchtigkeit und Frische?
Einen einzelnen Satansröhrling, Rubroboletus satanas, gab es auch. Er lag auf einem Waldparkplatz schon ausgerissen. Hier versuchte ich den beschriebenen "Gestank" wahrzunehmen. Das war nicht eindeutig, sondern nur ein minimaler "Abgang" in Richtung Urin.
Doch nun zu diesen Funden hier:
Röhrling 1 auf dem Friedhof in Rheinfelden:
3 Hexenröhrlinge, die ich wegen "oben Netz und unten nicht" für Suillellus mendax, den Kurznetzigen Hexenröhrling halte (pers. Erstfund). Stimmt das?
Die Schnittfotos sind allerdings erst vom Abend, die Blauung hatte beim Fotografieren schon wieder nachgelassen. Unten im Stiel ist es dunkler, rötlich mit etwas Fantasie.
Röhrling 2 und 3 sind von unterschiedlichen Stellen im Laubmischwald auf Kalk (jüngerer und älterer Pilz)
Die Huthaut erschien in einen seltsamen rötlichen Ton (bisher nicht so gesehen), das Fleisch war oben gelblich, dann eher weißlich, unten bräunlich/ rosa, keine Pünktchen oder intensiven Farben. R1 blaute nicht, R2 blaute leicht, aber mit starker Verzögerung. Basismyzel war weiß bei beiden.
Sind das einfach nur Eichen-Filzröhrlinge, Hortiboletus engelii, wo sich keine orangen Pünktchen in der Stielbasis ausgebildet haben oder Ziegenlippen, Xerocomus subtomentosus s. str. . ... oder doch Hortiboletus bubalinus (R2 hat einen helleren Rand, bei R3 war das nicht so, dafür ist es minimal rötlich unter der Huthaut)
Mit denen tue ich mich schwer, was wäre ein eindeutiges Merkmal hier?