Glattstieliger Hexenröhrling auf der Riesalb

  • Hallo zusammen,

    Hállo Ándreas,

    es scheint manchmal auch Kollektionen aus dem Dunstkreis vom Flockenstieligen Hexenröhrling zu geben die im Stielfleisch mit Melzers positiv daher kommen, da muss man weiter beobachten und es ist zu einfach zu sagen das nur die Gruppe um Suillelus amyloid positiv ist. Auch Boletus noncolarans ist Jod positiv und wurde von Heinz Engel in der Beschreibung in der Pilzflora Nordwestoberfrankens eher in die Ecke vom Glattstieligen Hexenröhrling vermutet,

    viele Grüsse

    Matthias

    ich habe bzgl. der Amylonreaktion bei LADURNER & SIMONINI (Xerocomus s.l., Fungi Europaei vol. 8: 23-24, 32) gelesen, dass diese NICHT makroskopisch vorgenommen werden kann! Auch mikroskopisch soll wohl erst in Melzers (wohl ohne Chloralhydrat?!) 3 Minuten eingefärbt und dann in Chloralhydrat ausgewaschen werden, bis keine Gelbfärbung des Chloralhydrats mehr auftritt.

    "The testing cannot be carried out directly either by dropping Melzer's Reagent on the fresh basidioma or by putting dry fungal tissue into a mixture of Melzer's and chloral hydrate." Zum korrekten Prozedere siehe obiges Werk S. 32, oder direkt Imler (1950).


    Ich kam darauf, weil meine Hortiboletus engelii für mich völlig überraschend intensiv blau reagierten mit Melzers. Allerdings beschreiben das auch LADURNER & SIMONINI, wobei sich mikroskopisch das Bild einer diffusen amyloiden Reaktion zeigt, die nach kurzer Zeit (oder bei stärkerem quetschen auch sofort) wieder verschwindet. Die Autoren nennen das "floating amyloidity" - was aber makroskopisch so nicht erkennbar ist weil der blaue Fleck sehr lange erhalten bleibt.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hállo Ándreas,

    ob das wirklich so stimmt vermag ich nicht zu sagen, hier mal ein Beispiel aus der Sektion der Bitterröhrlinge wo es ja verschiedene Jodreaktionen gibt und die für mich plausibel an der makroskopischen Reaktion sind.

    Juni-Pilze - Funga Austria

    Da wird ein Vergleich zwischen B. calopus und B. polygonius gezeigt,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Matzê,

    ich zeige in meinen Kursen immer wenn sich die Möglichkeit bietet, den Unterschied in der makroskopischen Amyloid-Reaktion zwischen WuBi und Schönfußröhrling. Alte, entfärbte Exemplare sind ja nicht immer so einfach zu trennen, aber WuBi sind nicht amyloid, Schönfußröhrlinge amyloid. Klappt nur leider ab und an nicht so doll .....

    Ferner ist für mich die "floating amyloidity" der Xerocomus s.l.-Arten makroskopisch nicht von der Amyloidität der entsprechenden Boleten zu unterscheiden.


    Ich sage nicht, dass der makroskopische Amyloid-Test generell nichts taugt. Aber ich glaube, man müsste diesen Text erstens etwas standardisierter machen und zweitens bin ich nicht überzeugt dass er als Schnelltest zur Artunterscheidung wirklich zuverlässig funktioniert.

    Zudem: die originale Amylon-Reaktion von Imler wurde jedenfalls mikroskopisch durchgeführt und würde bei den Xerocomus-Arten negativ sein (weil es sich wohl um eine amyloide Substanz handelt, die ausgeschwemmt wird), während dieselben Arten makroskopisch durchaus amyloid sind.


    Lasst uns doch diese Saison mal konsequenter die Röhrling auf Amyloidität testen und "nicht passende" Kollektionen trocknen und sequenzieren.


    beste Grüße,

    Andreas

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