Beiträge von Babett

    Hallo Daniel,


    wenn in einem Korb unter essbaren Pilzen tödlich giftige Pilze sind, sollte der Korb verworfen werden. Die giftigen Pilze machen die bekömmlichen Pilze zwar nicht per se ungenießbar, aber beim Knollenblätterpilz genügen ja auch kleine Stückchen, um eine Vergiftung hervorzurufen und es ist nicht auszuschließen, dass solche in eine Mahlzeit geraten.

    Man stelle sich aber vor, dass der Sammler z.B. die Täublinge zu Hause vor der Zubereitung 3 Tage liegen lässt oder sie nicht ausreichend gart und deswegen Symptome einer Pilzvergiftung erleidet. Wenn dann bei einer Untersuchung von Erbrochenem Sporen des Knollis entdeckt werden, würden die erforderlichen Maßnahmen bei einer Knollenblätterpilzvergiftung eingeleitet werden. Das ist nicht nur für den Patienten unangenehm, es belastet auch das Gesundheitssystem mit hohen Kosten.

    Das Verwerfen eines gesamten Korbes hat außerdem auch einen guten pädagogischen Effekt :)


    Dem Ratsuchenden muss bei solchen Fällen anhand des Sammelgutes der genaue Unterschied zwischen den beiden Arten sowie die tödliche Giftwirkung der Knollis bzw. Gifthäublinge erläutert werden. Bei Stockschwämmchen/Galerina wäre zudem für eine Freigabe zu Speisezwecken der Kontrollaufwand viel zu hoch und du hast recht, die Gefahr, doch eine Galerina zu übersehen, ist gegeben. Dem Sammler sollte man auch raten, sich bei der Suche nach Speisepilzen auf leicht kenntliche, ihm 100%ig bekannte Arten zu beschränken.


    Viele Grüße,

    Babett

    Hallo zusammen,


    auch wenn viele Fragen inzwischen dank der Beteiligung hier im Forum bereits geklärt werden konnten, möchte ich ganz kurz noch darauf eingehen. Zur Frage 419 könnte die Antwort so aussehen:

    Bei der Erfüllung ihrer Aufgaben haben Förster hoheitliche Aufgaben und daraus abgeleitete Befugnisse. Hierzu gehört u.a. auch die Kontrolle der Einhaltung der einschlägigen Gesetze. Insofern obliegt ihm auch die Kontrolle des Sammelgutes.


    Zu Frage 390 lautet die Antwort: Treffpunkt und Ziel der Exkursion, Dauer der Exkursion, Name und Telefonnummer der Ansprechpartner, ggf. Höhe der anfallenden Kosten, mitzuführende Utensilien (Pilzmesser, Lupe, Korb etc.), Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr.

    Eigentlich sollte klar sein, worauf die Frage abzielt. Beim zuständigen Forstamt wird eine Exkursion nicht angekündigt, sondern angemeldet. Manchmal kann es also auch ganz einfach sein.


    Wenn in der schriftlichen Prüfung nicht klar ist, was mit einer Frage gemeint ist bzw. worauf diese abzielt, kann übrigens gerne auch der Prüfer dazu befragt werden.

    Der Fachausschuss PSV-Wesen arbeitet mit Hochdruck an einer Neuauflage des Leitfadens für Pilzsachverständige. Viele der aufgeworfenen Fragen werden darin behandelt werden.


    Allen PSV-Prüflingen wünschen wir viel Erfolg bei der Prüfung!


    Viele Grüße,

    Babett Hübler

    Sprecherin Fachausschuss PSV-Wesen

    Hallo zusammen,


    da es im September in Südhessen praktisch nicht geregnet hat, nutze ich die quasi pilzfreie Zeit, um den Odenwald und eventuell neue, vielversprechende Pilzgründe zu erkunden. Just am letzten Wochenende kam ich in den Genuss einer Wanderung durch sehr schöne, alte Buchenbestände. Im Ort Juhöhe angekommen, informierte uns dann ein Anwohner darüber, dass der eben durchwanderte Buchenwald zugunsten der Erweiterung eines Granitsteinbruches abgeholzt werden soll.

    62.200 qm Buchenwald sollen weichen! Dagegen hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, es wurde eine Petition an das RP Darmstadt gerichtet, inzwischen auch eine Klage dagegen eingereicht. Unterschriften für die Petition können noch bis zum 30.09.2020 geleistet werden. Es fehlen noch einige wichtige Unterstützer. Ich richte mich daher an alle, die dieses Anliegen der BI unterstützen möchten und bitte um rege Beteiligung. Auf der Webseite der BI (https://www.bi-fskf.de/) könnt ihr Näheres zu dem geplanten Vorhaben erfahren sowie euch an der Unterschriftenaktion beteiligen. Helft bitte mit, den Wald zu retten!

    Ich bedanke mich bei allen Unterstützern und wünsche schöne Pilzfunde!


    Es grüßt euch aus Riedstadt

    Babett Hübler

    Lieber Andreas,


    danke für deine Einschätzung. Das ist so ein typischer Fund am Wegesrand: man sieht es, macht ein Foto und lässt es stehen, zumal man hier ja im NSG unterwegs ist. Ich kenne Daldinia als lebende Holzkohle meist in schwarz und vor allem viel, viel kleiner.

    Hier hat mich die schiere Größe überrascht und wenn ich ehrlich bin, auch die lustige Brötchen-Form, die auch an andere, ähnliche rückwärtige Formen erinnert ;). Wenn ich wieder einmal an der Stelle vorbeikomme, schaue ich mal, was daraus geworden ist.


    Herzliche Grüße von Babett

    Hallo zusammen,


    die Trockenheit hat meine Wohngegend fest im Griff und aus der rissigen Erde sprießen weder Morcheln noch andere Pilze. Dennoch möchte ich hier einmal einen Fund von Anfang März vorstellen, zu dem ich bis jetzt einfach kein Bestimmungsergebnis gefunden habe. Der Fund stammt vom Rande des Kühkopfs, eines großen Auenwaldgebiets. Die Fruchtkörper waren zwischen 6 - 10 (+) cm groß. Sie sind steinhart. Ich war eigentlich bei Kohlenbeeren, allein diese Größe passt ja nicht dazu.

    Hat jemand eine Idee, worum es sich hier handeln könnte?

    Grüße aus dem Auenland von Babett

    Lieber Andreas,

    der Dottergelbe Spateling ist mir auch hier in Hessen schon untergekommen (und natürlich wie immer in Schottland).

    Ich habe mich aber gar nicht weiter damit befasst, nur so im Vorbeigehen (ach guck, der wächst hier auch). Zum Fundort in Odenwald meine ich mich an eine bestimmte Stelle am Wegesrand zu erinnern, der Wald dort ist ein Fichte-, Buchen-, Eichenmischwald, von montaner Region kann keine Rede sein.


    Es grüßt herzlich

    Babett

    Lieber Andreas,


    in dem einen Bericht steht ja, dass ein Polizeisprecher die Vermutung zu einem falschen Pfifferling geäußert habe. Wie derjenige darauf kommt, ob er die Pilze oder Reste davon gesehen hat, ob das ein anderer ihm gegenüber äußerte oder ob es ihm als mögliche Ursache einfach in den Sinn kam, bleibt wohl ein Geheimnis. Mich interessiert ja, ob es der Dame (hoffentlich!) wieder gut geht. Ist dir dazu etwas bekannt?


    Liebe Grüße,

    Babett

    Hallo zusammen,


    heute möchte ich einmal über einen interessanten Fund während meins Schottlandurlaubs berichten.


    In der Nähe von Aviemore in den schottischen Highlands. Wir bezwingen den 810 m hohen Meall a‘ Bhuachaille (wessen gälisch etwas eingerostet ist – es wird Meal a wuhkal ausgesprochen und bedeutet so viel wie Berg des Schäfers). Dann, auf dem Abstieg auf der anderen Seite des Berges, kurz unterhalb des Gipfels und immer noch oberhalb der Baumgrenze eine Überraschung: dort stehen Pilze! Und gar nicht mal so wenige.


    Beim Näherkommen entpuppen sich diese als Rotkappen. Schon liegt man mal wieder platt auf dem Bauch und macht Bilder. Die damit verbundene Nähe zum Pilz bzw. dem Boden lässt dann urplötzlich die Frage aufkommen, womit diese Rotkappen verflixt noch mal eine Mykorrhiza bilden, denn Bäume sind weit und breit nicht zu sehen. Ringsumher ist lediglich sehr niedrige Heide, ebenso niedrige Heidelbeeren und eine preiselbeerähnliche Pflanze, die ich nicht einzuordnen weiß.


    Ich schnappe mir ein mittleres Exemplar für weitere Studien und mache mich an den langen Abstieg, anfangs von immer noch weiteren Exemplaren der Rotkappen begleitet, bis dann der Pilzsegen (immer noch über der Baumgrenze) so langsam versiegt und die Heide wieder höher steht.

    Zu Hause dann der Blick in die zwei mitgebrachten Pilzbücher. Hm, die „Heiderotkappe“ ist die altbekannte Leccinum versipelle, wobei die auch gebräuchliche Bezeichnung "Birkenrotkappe" auf das Vorkommen unter eben jenem Baum explizit verweist. Aber da waren eben keine Birken, geschweige denn andere Bäume. Ich bin ratlos. Da fällt mir mein Retter in der Not ein. Mein „Backoffice“, der stets geduldige und mir mit Rat und Tat zur Seite stehende Andreas Kunze. Also schnell mal ein paar Fotos per WhatsApp nach Deutschland geschickt und Andreas mit meiner Theorie einer Mykorrhiza dieser Rotkappe mit Heide konfrontiert.



    Andreas vermutete das Vorkommen einer Zwergbirke (Betula nana) und wir schauten uns die Nahaufnahmen von der Vegetation akribisch genau an, aber die Zwergbirke war partout nicht aufzuspüren. Ich hatte eine solche vor Ort auch nicht bemerkt. Allerdings hielt Andreas die Mykorrhiza einer Birkenrotkappe mit Heide für unwahrscheinlich und schlug daher vor, die Facebookgruppe der britischen Pilzler zu Rate zu ziehen. Während Andreas dies tat, nachdem ich ihn mit einigen weiteren Detailaufnahmen versorgt hatte, tauchten vor meinem geistigen Auge Bilder von britischen Mykologen auf, mit Bussen anreisend und auf Knien den Berg nach Zwergbirken absuchend….


    Inzwischen kam ein erster Vorschlag von Andreas: Leccinum rotundifoliae, die mit Betula nana und Betula humilis Mykorrhiza bildet. Allein, die Birken, wie klein auch immer, mussten ja erst mal da sein und ich sah mit schon zum zweiten Mal den doch recht anstrengenden Aufstieg bewältigen. Der Ansatz mit den Zwergbirken hatte mich auch nicht wirklich überzeugt, da die Hutfarben einen sehr dunklen Ton, deutlich dunkler als das übliche leuchtende Orangerot der Birkenrotkappen aufwiesen. Diesen Ton hatte ich allerdings bei Fichtenrotkappen schon gesehen.



    Während ich die mitgenommene Rotkappe aufschnitt und die nur mäßige und langsame Grauverfärbung des Fleisches dokumentierte (im Bild nach mehr als 2 Stunden, viel mehr passierte auch nicht), kam Andreas schließlich anhand des Hinweises auf die preiselbeerähnliche Pflanze dem Rätsel auf die Spur. Er vermutete, dass es sich bei dieser um die echte/immergrüne Bärentraube handelte (Arctostaphylus uvaursi), ein Heidekrautgewächs und Symbiosepartner der Fuchs/Nadelwaldrotkappe Leccinum vulpinum, mir als Fichtenrotkappe bekannt und in Schottland schon des öfteren begegnet.



    Einige Tage später fand ich weitere Exemplare dieses schönen Pilzes, nun ordentlich "wie es sich gehört" in einem Wald unter Fichten.

    Das aufgeschnittene Exemplar konnte ich als Belegexemplar aufbewahren, da ich dieses Mal Sorge dafür trug, dass diesem nicht das gleiche widerfuhr wie meinen anderen Proben, die diesen schottischen Räubern zum Opfer fielen (man beachte das verschlagene Grinsen des rechten Diebes).


    Alles in allem eine tolle Erfahrung. Nochmals vielen lieben Dank an Andreas, der vielleicht noch Lust hat, den ein oder andern ergänzenden Kommentar abzugeben.


    Viele Grüße von

    Babett

    Liebe abeja,

    das sind ja sehr schöne Entdeckungen. Einige davon kann ich teilen. Knutschende oder was auch immer praktizierende Schnecken sieht man bei uns jetzt an jeder Ecke, das artet fast schon aus. Tss. Der Goldmistpilz ist mir in meinen Gefilden dieses Jahr schon sehr häufig begegnet, ich ging sogar so weit, das Jahr für mich selbst zu einem Goldmistpilzjahr auszurufen. Gesellschaft bekamen sie inzwischen von sehr vielen Perlpilzen, die derzeit in großer Menge bei uns zu finden sind. Auch der narzissengelbe und der graue Wulstling sind momentan gut vertreten.

    Ich bin gespannt, was als nächstes kommt....


    Viele Grüße von Babett

    Hallo abeja,

    letzte Woche hatte ich auch einige violette Rötelritterlinge entdeckt und zwei Nebelkappen.

    Wenn es weiter so schön feucht bleibt, gibt es sicher noch einiges zu entdecken.

    Sehr schöne Bilder, abeja.


    Einen lieben Gruß von

    Babett

    Hallo abeja,


    wenn dann wenigstens noch ein gutes Essen dabei herauskommt, ist das doch schön. Du hast natürlich sehr viel zusätzliche Aromen durch die Gewürze. Ich selbst bin bei Pilzen ja eine Verfechterin des Purismus, d.h. Butter oder Olivenöl zum Anbraten und allenfalls etwas Salz und Pfeffer. Das deshalb, weil ich ja den Geschmack des Pilzes erfahren möchte und dieser gerade unter stark vorschmeckenden Zugaben wie Zwiebeln, Knoblauch oder Petersilie doch arg verfälscht wird. Natürlich schmecken einem nicht alle Pilze und wenn man den puren Geschmack schon mal kennt, spricht ja andererseits nichts dagegen, diesen etwas aufzupeppen oder zu verbessern. Wie heißt es so schön: die Geschmäcker sind verschieden. Mein letztes pilzkulinarisches Experiment war der als Delikatesse geltende Steinreizker. Na, ja. Nicht sehr verschieden von "normalen" Reizkern, wobei diese ja zu meinen liebsten Speisepilzen gehören.

    Mal sehen, was wir dieses Jahr probieren dürfen.

    Viele Grüße von Babett

    Hallo abeja,


    jetzt sind sie erstmal vergangen, aber da es regnet, kommen vielleicht noch mal neue und ich kann dann ja mal ein Exikat machen. Du hattest zu deinen Dachpilzen wohl auch kein genaues Ergebnis erzielt? Bei Bon wird P. petasatus mit Geruch nach welken Holunderblüten beschrieben. Hier war es erst bei den frischen Exemplaren ein leichter Rettichgeruch, wobei ich eine süßliche Komponente nicht abstreiten kann, nach längerem Liegen war da aber gar kein Rettich mehr, nur noch aufdringlich süßer Geruch, der mich tatsächlich an Honig erinnerte. Bei meinen Exemplaren gab es aber im Gegensatz zu deinen aber auch keine Schüppchen auf dem Hut.


    Viele Grüße von Babett

    Das ist sehr interessant. An was für einem Holz wuchsen denn deine Dachpilze? Leider habe ich kein Mikroskop, kann daher nichts weiter beisteuern. Rehbraune Dachpilze habe ich übrigens meistens auch nur einzeln oder bestenfalls mehrere in Gesellschaft, büschelig aber noch nie gefunden. Diese hier waren auch alle recht groß, also größer, als rehbraune Dachpilze normal erscheinen.


    Viele Grüße,

    Babett

    Noch ein Nachtrag hierzu: hier gibt es viele Pappelstümpfe. Ich habe diesen Pilz aber tatsächlich nur an jenen entdeckt, an der ich auch schon Volvariella bombycina gefunden habe. Ob es da einen Zusammenhang geben kann?

    Hallo, ich suche Rat zu diese büschelig gewachsenen Dachpilzen an einem Pappelstumpf. Die einzelnen Fruchtkörper sind relativ groß, die Hüte haben gut 10 (+) cm, auch die kompakten Stiele sind gut 10 cm lang. Die Lamellen sind recht breit und eng stehend. Die frischen Exemplare rochen schwach rettichartig, nach längerem Liegen rochen sie sehr süßlich mit einem Honigaroma. Das Sporenpulver ist satt altrosa. Die matten Hüte beginnen nach dem Eintrocknen zu glänzen, die Huthaut kann dann bis fast zur Hälfte abgezogen werden. Bemerkenswert sind die sehr hellen Hüte. Erwähnen möchte ich auch die Verzweigungen des Stiels an der Spitze, ähnlich wie bei einem Broccoli. Bestimmt kann mir hierzu jemand einen Tipp geben. Einen Gruß aus dem hessischen Ried sendet Babett.





    So habe ich die Pilze gefunden. Es folgen einige Detailansichten.