Beiträge von abeja

    Noch ein Link:

    https://www.vice.com/de/articl…-voll-von-maisbeulenbrand


    Darin die Geschichte mit dem bewussten Infizieren. In Mexiko ist nur ein minimaler Teil des Maisbeulenbrandes auf natürliche Weise auf den Mais gekommen.

    Geschmacklich wird was von "starkem Umanigeschmack" berichtet - das kann ich bei meinem (wilden) Fund NICHT IM GERINGSTEN nachvollziehen. Wie gesagt, sogar das "Maisliche" geht beim Anbraten ziemlich verloren.


    FG, abeja


    EDIT: überall Maiskeulenbrand in Maisbeulenbrand verbessert ... hihi ... das hatten aber schon mehrere Leute vor mir erfunden.

    Danke für den Link, Peter.

    Farblich sehr ansprechende "food photography" sieht man auf der Seite.

    So wie ich es da wahrnehme, wurden die Gallen (ungefähr Nussgröße) im Ganzen verwendet - damit es auch ein bisschen besser/knackiger ausschaut. Oft habe ich bei food photography (in Zeitschriften z.B., auch in Kochbüchern) den Eindruck, dass sehr knapp Gegartes oder Halbgares gezeigt wird, weil es einen appetitlicheren Eindruck macht.

    Das Problem könnte hierzulande sein, dass am befallenen Maiskolben sehr unterschiedlich geformte und unterschiedlich reife Gallen sind, wo nur ein kleiner Teil verwertbar ist.

    In Mexiko wurden die Gallen meistens zerhackt (dann wird natürlich alles schwarz) und weiter gewürzt. Ich sah auf Bildern dort auch Maiskolben, die von oben bis unten mit relativ gleichförmigen Gallen besetzt waren - und las, dass teilweise der Mais bewusst infiziert (angeritzt) wird. Dann hat man vielleicht eher die Chance, die geeignete Größe und Reife zu "erwischen" und kann damit auch unterschiedliche Dinge probieren.


    Falls ich den Maisbeulenbrand noch einmal finde (in den nächsten Jahren), werde ich verschiedene Kombis in Betracht ziehen. Rein ein Omelett mit Sahne (Zwiebeln/Knoblauch) macht mich da nicht so an - ich würde sogar sagen "schade um die Eier". ^^


    FG, abeja

    Hallo Peter,

    ich war eben gescheitert, diese "Reihe" bei Mycobank zu finden.

    Das versteckt sich ja ein bisschen.

    Aber im Prinzip ist es natürlich einfach, wenn man es weiß:

    bei "search" reicht die "simple querie",

    dann z.B. "Tricholoma" eingeben (entweder mit "any" oder mit "genus" angeklickt)

    dann aber beim Suchergebnis das "Tricholoma" (ohne alles) noch mal anklicken ...

    dann sieht man auf der folgenden Seite "Position in Classification"


    FG, abeja

    Hallo Nils,

    von der Botanik herkommend (und die Prinzipien sind meines Wissens nach auf die Mykologie übertragen worden) gibt es da schon Regeln, sie werden nur nicht auf allen Seiten eingehalten - gerade die deutschen Begriffe werden nicht ganz stringend verwendet.

    Ordnungen enden auf -ales, deutsch dann in der Botanik Rosales, Rosenartige - in der Mykologie Agaricales, Champignonartige

    Familien enden auf -aceae, deutsch in der Botanik z.B. Rosaceae, Rosengewächse -in der Mykologie Agaricaceae, Chamignonverwandte (weil diese Pilze sind nahe verwandt, obwohl sie nicht immer ähnlich aussehen)

    Die Begriffe -artige und - ähnliche sind auf Familienebene m.M. nach falsch.

    Unterfamilien enden auf -oideae, deutsch in der Botanik z.B. Rosoideae - Rosenähnliche (die sind dann nicht nur verwandt, sondern sehen auch noch ähnlich aus.)


    Die Ordnung Agaricales hat eine "Geschichte" hinter sich, so wie viele Ordnungen und Familien, seitdem die Pilze genetisch untersucht werden. Da hat man einiges umsortiert, zusammengefasst oder auch gesplittet. Soviel ich weiß (aber das weiß ich nicht wirklich), gehören die Tricholomataceae nach aktueller Sicht zu den Agaricales.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Champignonartige


    Floristisch:

    http://burgenlandflora.at/einfuehrung-in-die-taxonomie/

    Hallo allerseits,

    heute war eigentlich - obwohl der Wald immer noch leer aussieht - für meine Verhältnisse ein erfolgreicher Pilztag:

    100 gr. superfrische sehr kleine Schopftintlinge, 80 gr. ebenso frische, winzig kleine Falsche Rotfußröhrlinge (die noch nicht die Huthaut aufgerissen hatten und die noch nicht dunkel verfärbt waren im Stielfleisch und die ich deshalb ... eine kurze Zeit lang ... für etwas dunkel geratene Ziegenlippen hielt), 160 gr. "gemischte" Ledertäublinge (rotstielige und weißstielige), 150 gr. noch kleine, helle, dickblättrige Schwarztäublinge - und einen Täublings-Bestimmling, der noch auf seine Dosis an Chemie wartet.


    Und dann ein Maisfeld mit mehreren, aber nicht vielen, von Ustilago maydis befallenen Pflanzen (persönlicher Erstfund).

    Überwiegend trat schon das Sporenpulver hervor, doch durch etwas Auseinandernehmen fand ich einige "Schwellungen", die nur doppelte Maiskorngröße oder doppelte Knoblauchzehengröße oder Walnussgröße hatten. Diese sind knackig, feucht und riechen frisch, man sah innen aber überall auch schon schwarzes Sporenpulver - vereinzelt war es noch heller braun.


    Nachdem letztens im BMG-Forum der Pilz ein Rätselthema war und ich auch etwas über die Zubereitung gelesen hatte, nahm ich mir vor, diesen Pilz (sofern ich ihn mal im geeigneten Zustand finde) zu verkosten.

    Roh gekaut (aber nicht geschluckt) schmeckten die kleinen, innen wenig geschwärzten Stückchen sehr gut, wie aromatischer Mais. Sie waren so zart im Biss, wie Maiskörner selbst es niemals sind.

    "Neue" Pilze bereite ich grundsätzlich erst mal nur mit Butter, Salz und Pfeffer zu. Ich halbierte die Pilze (auch um zu sehen, wie schwarz sie wären) und briet sie an. Es trat keine Flüssigkeit aus. Um sie etwas länger zu garen fügte ich etwas Wasser zu, was ich dann bratend verdampfen ließ.

    Nun waren die Pilze sehr geschmacksneutral...

    Der frische, knackige Biss ist fast vollständig weg, ebenso sind nur noch Spuren von dem netten Maisaroma vorhanden. Die sich verflüssigende schwärzliche Sporenpulvermasse erinnert an mehlige Mohnfüllung, ohne einen besonderen Geschmack zu haben.

    Ich fand das sehr gewöhnungsbedürftig und meiner Meinung nach schreit das nach stärkeren Gewürzen.


    In der Schweiz ist der Pilz marktfähig und es wird auch beschrieben, in welchem Zustand er sein soll: feucht und noch nicht geöffnet.

    Aber wie viel schwarzes Sporenpulver darf da schon sein - das blieb in den Texten unklar. Ich mutmaßte, dass mein Fund (auch die kleinen Stückchen) möglicherweise schon etwas zu reif war. Einige Hinweise und Rezeptideen:

    https://leaf-to-root.com/2018/…elikatesse-am-maiskolben/

    https://waskochen.ch/2015/10/0…nd-maispilz-rezepte-user/


    Daraufhin habe ich mal nach Zubereitungsarten in Mexiko gesucht ... vieeeeeel Würze ...

    Die Stückchengröße, die ich verwendete, und der Grad der Schwärzung stimmen jedoch prima überein.

    https://commons.wikimedia.org/…Soriana_Oaxaca_Mexico.jpg

    https://www.cocinafacil.com.mx/recetas/recetas-huitlacoche/

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    Ein paar Bilder <X ? oder :whistling: ? oder :/ ?


    FG, abeja


          


       


    Hallo,

    nur so zum Vergleich:

    letzte Woche habe ich einen einzigen Grünfelderigen Täubling gefunden (Russula virescens), Buchenmischwald auf Kalk, ca. 400 m Höhenlage, Dinkelberg zwischen Lörrach und Rheinfelden. (Leider nicht frisch, sondern schon oberseits mit Schimmel behaftet.)


    Dieser Pilz hatte im Gegensatz zu dem oben eingestellten von 2019 deutlich brüchige Lamellen (die Frage tauchte kürzlich auch in einem anderen Forum auf).

    Sie standen etwas weniger dicht, ansonsten farblich gleich (leicht cremefarben, sogar ein "Rosastich"), an manchen Stellen deutlich gegabelt.


    Bei der Gelegenheit habe ich mal die Reaktion mit mehrere Jahre altem Guajak und frischem Guajak verglichen. Auch das alte G. reagierte noch deutlich positiv, aber um ca. 3-5 Sekunden verzögert. Wenn man dann genau die Zeit nimmt und nach 8 Sekunden die Intensität beurteilen will (nach CHALANGE), dann kann es zu Zweifeln kommen , ob das nun + oder ++ bzw. ++ oder +++ ist.

    (Aber so "pi x Daumen" ginge es noch.)


    Der Pilz war mit frischem Guajak +++/+++, so wie es sein soll.

    Mit Fe-II-Sulfat ergab sich rasch eine relativ leuchtende gelb-orange Reaktion.


    Das wäre im Zweifelsfall auch ein Unterschied zu Russula cutefracta (der ja irgendwo auch ein bisschen Lila haben sollte), der würde nämlich grünlich reagieren.


          


    FG, abeja

    Hallo Margarete,

    Schwärzender Saftling /Kegeliger Saftling ist das Gleiche, Hygrocybe conica.


    Der Fund sieht auch sehr typisch dafür aus, kegelige Form und sehr deutlich schwärzend - und auch der Fundort ist typisch.

    Vielleicht sollte man trotzdem Hygrocybe conica s.l. (sensu lato) sagen.

    Die Variationsbreite ist ziemlich groß, so dass nicht ausgeschlossen ist, dass es da eigentlich mehrere, noch nicht klar abgegrenzte Arten gibt. Es werden einige Formen bzw. Varietäten unterschieden.

    http://www.pilze-deutschland.d…?qstring=hygrocybe+conica


    FG, abeja

    Hallo Wolfgang,

    vielen Dank für den Literaturabgleich!

    Ich werde das Pilzchen als cf. murinella ablegen wg. Standort, Farbe und Größe. So wie es aussieht (lt. der verwendeten Literatur bei Pilzflora-Ehingen und auch in Fungi of Temperate Europe) könnten die Anhängsel der Cheilozystiden (caesiotincta ja, murinella nein, bzw. kurz, aber bei dem Exemplar bei Pilzflora Ehingen wurden da doch mal ein/zwei längere Anhängsel gefunden) dann den Ausschlag geben.


    Hier hatte es zwar am letzten Wochenende mehrfach geregnet, aber deutliches Pilzwachstum hatte das überhaupt nicht zur Folge - und es war ja wieder warm inzwischen.

    Statt alle 10 Meter einen Pilz gibt es ungefähr alle 1000 m 2,5 Pilze. Am Samstag fand ich exakt zwei jüngere und zwei zerfallene Täublinge, 3 wunderwunderschöne Grubige Wurzelrüblinge und 3 "Steinpilzanzeiger" (Mehlräslinge) ohne Steinpilze (ungefähr da, wo ich vorher die Königsröhrlinge fand), wobei ich die "Anzeiger" tatsächlich bevorzuge. :)


    FG, abeja

    Hallo Andreas,

    vielen Dank für deine Einschätzung.

    Das ist wahrscheinlich die naheliegendste Möglichkeit, den "Gegenbeweis" kann ich ja leider nicht antreten.

    So wenig, wie das war, hatte ich auf das Fotografieren verzichtet und auf "Nachschub" gehofft.

    Bei spätsommerlicher Witterung (erst Regen beim Fund, dann wieder feuchte Wärme) habe ich oft Probleme mit dem Aussporenlassen. Unabgedeckt wird er zu schnell zu trocken, abgedeckt mit ein wenig Luftzufuhr trotzdem schwitzend.

    Oft probiere ich es zweigeteilt drinnen (doch zu warm) oder über Nacht auf dem Balkon. Wenn es über Nacht aber nicht richtig funktioniert hat, wird es nachfolgend da auch zu warm.

    Erst wenn die Witterung kühler ist, klappt das alles besser.


    Die Riefung bei R. raoultii sieht man auf einigen Bildern im Web, sie ist aber nur angedeutet, nicht so stark wie bei meinen Exemplaren - das ist tatsächlich ein Unterschied.


    FG, abeja

    Hallo, liebe Pilzkundige,

    noch zwei persönliche Erstfunde von Ende August (Regenfunde ... Fotos nicht vom Standort, sondern schon im gepflückten Zustand)


    Nr. 1

    kleiner Pilz (3-4 cm), scheinbar auf Erdboden wachsend, vermutlich mit Holzresten, direkt neben stark vermorschtem Holz

    der Hut sah von oben wie Pluteus salicinus aus, ich wunderte mich über den Standort.

    Huthaut radialfaserig, aufreißend, dunklere Mitte, Stiel faserig weißlich, Lamellen dichtstehend und frei (kein Bild ...)

    Beim Entnehmen sah ich die sehr kleine zweilappige Scheide, die beim Eintrocknen etwas bräunlicher-gräulicher wurde (Exsikkat ist vorhanden).

    Geruch ist mir beim Regenwetter nicht aufgefallen, leicht angetrocknet könnte es schon wie Pelargonien sein.

    Mit KOH bleibt der Sporenabwurf (rosa-braun) farblich unverändert (damit wären lt. FoTE V. pusilla und hypopithys ausgeschlossen)


    Ich komme auf Volvariella murinella, den Mausgrauen Scheidling und las auch über die Art Volvariella caesiotincta (Blaugrauer Scheidling), wobei diese teilweise synonymisiert wird (bzw. wurde), lt. Pilze Deutschland aber nicht. Bläulich war hier allerdings nichts. Standorte sollen eine Rolle spielen, V. murinella in Holznähe sozusagen, V. caesiotincta in direktem Holzkontakt, ansonsten mikroskopische Merkmale.

    http://www.pilzflora-ehingen.d…ra/arthtml/vmurinella.php

    http://www.pilzflora-ehingen.d…arthtml/vcaesiotincta.php


    FoTE unterscheidet nicht unbedingt nach dem Standort:

    V. murinella "on soil or very rotten wood",

    V. caesiotincta "on very rotten decidious wood", wobei die Art allg. etwas größer sein soll (+ die Mikromerkmale, Sporen und Zystiden mit oder ohne Anhängsel)


    Was meint Ihr zu dem Fund - ist das ziemilch eindeutig oder doch eher nicht?


         



    Nr. 2

    ist ein Dachpilz, wuchs bei/auf stark verrottetem Laubholz, ca. 5 cm Hut, interessante Hutoberflächenstruktur, etwas einreißend.

    kein besonderer Geruch wahrnehmbar (kein Exsikkat), Lamellen dicht und frei, Stiel weißlich, faserig.


    Reichen die Bilder der Hutoberfläche aus, um daraus Pluteus ephebeus , den Graufilzigen Dachpilz "zu machen" ? :/

    ... leider habe ich den Pilz vor Ort gelassen.


        



    FG, abeja

    Hallo, liebe Pilzkundige,

    wie der Titel schon sagt, geht es wieder mal um Russula, dieses Mal in Gelb - und wieder mal versuche ich mein Glück makroskopisch und mit ein bisschen Chemie.


    Nr. 1

    Mitte September 2018 hatte ich bei mir im Wald (Hochrhein, Laubmischwald auf Kalk, dort überwiegend Buche mit ein paar Eichen) zwei kleine, zerbrechliche Täublinge gefunden, ungefähr 3-4 cm groß, gelb, wobei das Gelb in der Mitte intensiver war, am leicht gerieften Rand heller, Huthaut knapp mit halbem Radius abziehbar

    Lamellen und leicht keuliger Stiel (zusammendrückbar) waren im frischen Zustand rein weiß.

    Geruch leicht obstig, Geschmack sehr scharf

    die Lamellen gilbten leicht (und schwärzten beim Eintrocknen)

    Sporenpulver zwar wenig, aber deutlich gelb (damals noch ohne Farbkartenvergleich)

    keine chemischen Versuche gemacht, weil durch Kombi Farbe, Geschmack, Sporenpulver eindeutig ---> Russula solaris, Sonnen-Täubling


         



    Nr. 2

    Ende August 2020 sah ich im gleichen Wald, diesmal bei Buchen und neben gefällten Fichten (Douglasien waren auch noch da) wieder zwei kleine, zerbrechliche Täublinge, ungefähr 3-4 cm groß, wobei auch hier das leuchtende (!!!) Gelb in der Mitte etwas intensiver war. Auch diese Pilze hatten einen gerieften Rand, die Huthaut war durch Regen sehr gallertig aufgequollen und auch recht gut abziehbar.

    Lamellen glattschneidig mit leichten Anastomosen, Stiel auch etwas keulig gebaut (zusammendrückbar), beides eher cremefarben

    Geruch leicht obstig, Geschmack sehr scharf

    .... ich dachte natürlich wieder an Russula solaris ... ABER:

    Sporenpulver wenig, aber weiß ( höchstens 1b), mehr kam nicht, der Pilz ist vergammelt.

    Lamellen blieben cremefarben

    mit frischem Guajak sowohl auf Lamellen als auch Stiel schnelle, starke Reaktion +++/ +++

    mit Eisen(II)-sulfat blass orange.


    Russula solaris kann es wegen des Sporenpulvers nicht sein.

    Verglichen habe ich

    mit Russula ochroleuca, da passt Habitat, Farbe, Geschmack nicht so richtig, Sporenpulver so la-la, aber die Guajak-Reaktion wäre passend

    mit Russula fellea, da passt Habitat so lala, Farbe eher nicht (aber in FoTE doch ähnlich), Habitus, Geschmack u. Sporenpulver wären ok., aber die Guajak-Reaktion ist lt. CHALANGE 0/0 (Kill-Kriterium ?)

    mit Russula fragilis var. gilva, da passt Habitat vielleicht, Farbe auch, sollte gesägte Schneiden haben, Geschmack und Sporenpulver wären ok., aber auch hier lt. CHALANGE Guajak 0/0

    meine beste Annäherung wäre Russula raoultii, Blassgelber Täubling: Habitat, Geschmack, Sporenpulver und Guajak-Rk. ok.

    Nur heißt es da "Blass-Gelb" und nicht in der Mitte intensiver und so leuchtend . Manche Bilder zeigen auch keinen gerieften Rand - andere allerdings doch.


         


    Wäre Russula raoultii eine gute Möglichkeit für Nr. 2, oder habe ich doch noch etwas übersehen?


    FG, abeja

    Hallo nochmal zum fleckigen Thema,

    dass die Blätter fast vollständig entgrünt sind... das kann natürlich wirklich "alles Mögliche" sein.

    Letzte Woche war ich am Rheinufer, da gab es Feldahorn, Spitzahorn, Eichen und Pimpernuss, wo die Blätter so ähnlich aussahen, wie die oben gezeigte Erscheinung.

    Allerdings waren die entgrünten Stellen nicht so hell, sondern bräunlicher. Meistens waren die Randbereiche betroffen, erst später größere Anteile am Blatt. Ich hoffe, das war nur die Trockenheit und nichts Schlimmeres.

    Die Kamera, die ich wie eine starke Lupe verwenden kann, konnte keinerlei Pilzrasen oder Myzelfäden "sehen" - nur so bräunliche, schwärzliche unregelmäßig geformte Fleckchen innerhalb der entfärbten Zonen gab es auch - was immer das sein mag.


    Meine angeschrumpelten Ahornblätter (siehe oben) hatten sich in einer Gefrierbox mit feuchtem Küchenpapier doch ein wenig erholt. Bei genauer Betrachtung sieht man auch im großflächigen Befall hin und wieder weiße Konidienköpfchen in der entgrünten Fläche, als auch auf dem noch grünen Blatt - aber sehr sehr selten.

    Mit bloßem Auge sieht man da NICHTS, das "Kameraauge" muss das Blatt abscannen - mit guter Lupe geht es wohl auch (die hatte ich verlegt, aber inzwischen gefunden).


    Aber dabei ist mir aufgefallen, dass in den großflächig befallenen Blättern diese schwärzlichen Stellen doch teilweise wie rundliche. teilweise glänzende (!) Erhebungen aussehen. Es könnte sich möglicherweise hier und da doch schon um die beschriebene sklerotienartige Dauerform handeln.



       




    FG, abeja

    Hallo allerseits,

    nachdem ich vor ein paar Tagen 7 ältere Suillellus luridus (Netzstielige Hexenröhrlinge) sah - und das nur 30 m von der Haustür entfernt an einer Wegböschung - dachte ich mir ... vielleicht sind ja inzwischen doch ein paar Pilze gewachsen.


    So war ich mal wieder im Wald zwischen Lörrach und Rheinfelden (Nähe Kreuzeiche), weil da normalerweise ein bisschen mehr zu finden ist als "vor der Haustür".

    Trotzdem sieht meine Fundliste so aus ... seufz (und Fotos habe ich mir davon überwiegend gespart):


    Russula cf. pseudointegra, 2 winzige rote milde weißstielige Täublinge. Das Pröbchen hat nicht ausgesport.

    Aber: Rk mit frischem Guajak ist auf noch weißen (dann minimal gelblichen, zerbrechlichen) Lamellen 0 und auf dem Stiel auch 0, wobei bei CHALANGE bei in Frage kommenden milden roten Täublingen (Sporenpulver egal) keine Alternative mit 0/0 verzeichnet war.

    Ansonsten gab es auch keine aussagekräftigen chem. Reaktionen, der Stiel wurde schon etwas krümelig innen.


    Trametes gibbosa mit Wachstumsschub, 3 Fundorte

    Pleurotus cf. pulmonarius, exakt 2 Stück, winzig klein, von Fliegen besetzt

    Crepidotus spec., exakt 2 Stück

    Clitopilus prunulus, 1 Fruchtkörper (ur-alt)

    Hortiboletus cf.engelii, 1 Fruchtkörper (ur-alt)

    Psathyrella candolleana, 1 Fruchtkörper (jung)

    Polyporus tuberaster, 1 Fruchtkörper (alt)

    Laetiporus sulphureus, 1 Fruchtkörper (alt)

    Caloboletus radicans, ein paar dicke madenzerfressene "Oschis" ... an bekannter Stelle


    Mir war gar so langweilig zumute im Wald, was gar nicht so oft vorkommt ;) - dass ich gar überlegte, mein Glück noch woanders zu suchen.


    Da fiel mein Blick auf etwas ... gekleidet in Rotgelb ...



    Schon wieder etwas völlig Angenagtes, aber von Nahem ... diese Huthautstruktur ... ???

    Hier bei weiteren Exemplaren (mittleres Bild) ein wenig besser kenntlich,

    bei den "Royals" blaut da nichts, dafür erröten hold die Madengänge


          



    Ist denn gar kein junger hübscher "Prinz" zu sehen?

    Er hatte sich eine wenig herrschaftliche Residenz ausgesucht, er sitzt zwischen morschem Holzresten.




    7 Königsröhrlinge (Butyriboletus regius) in thermophilem Laubwald (hauptsächlich Buche) auf Kalk

    ca. 50 m vom Erstfundort von 2017 entfernt, den kleinen "KöRö" von damals zeige ich noch einmal hier.




    Eine Frage kam mir in den Sinn:

    kann man davon ausgehen - wenn die Fundorte ca. 50 m voneinander entfernt liegen (geschotterter Weg dazwischen u.a.) - dass es sich um unterschiedliche Mycelien handelt? Der Fundort von 2017 (den ich nicht mehr auf den Meter genau lokalisieren könnte) ist inzwischen ziemlich überwachsen, nachdem in den Vorjahren dort 1-2 Bäume gefällt wurden. (Bei Pilze-Deutschland sind Fundstellen im Quadranten verzeichnet, allerdings ist das viele Jahre her.)


    FG, abeja

    Dann bin ich zu der Stelle, wo diese stark befallenen Blätter waren.

    Diese sah ich am Freitag, heute waren sie fast verwelkt.

    Bei den meisten Blättern (es waren viele Pflanzen befallen) waren die stark verfärbten Stellen ganz zusammengeschrumpelt. Ich habe trotzdem etwas davon mitgenommen und versucht, zu fotografieren.


    Die bräunliche Unterseiten zeigen genau diese "kraterförmigen" Strukuren wie oben, dieses zarte fädige Mycelgeflecht war nicht sichtbar, "frische" weiße Köpfchen zumindest nicht auf Anhieb findbar in der großen Fläche.

    Aber im dunkleren Randbereich, da waren sie.

    Auch dieser großflächige Befall müsste demnach Cristulariella depraedans sein.


    Diese schwarzen "Sachen" halte ich ... hoch-spekulativ :saint: - für einen Sekundärbefall mit einem "Sensu-lato-Schimmel".

    Die sklerotienartige Dauerform, die sich auf abgefallenen Blättern ausbilden soll, sollen kleine schwarze Pünktchen sein.


    Bei der Suche nach ausführlicheren Beschreibungen habe ich ein Dokument von 1930 gefunden (aus den USA, nimmt aber auch Bezug auf frühere europäische Funde - es geht auch nicht nur um Bergahorn, sondern auch um andere Ahornarten):

    https://portal.ct.gov/-/media/…lletins/b316pdf.pdf?la=en


    Darin wird an mehreren Stelle erwähnt, dass bei starkem Befall die Flecken zusammenfließen können und fast das gesamte Blatt einnehmen können.

    Zitat

    ... the whole surface blotched with grayish spots, which were in many cases confluent over a great portion of the leaf.

    ... Grayish spots were formed on the leaves, which were sometimes large and confluent.

    ...Activity of the fungus influenced by favorable environmental conditions caused these spots to increase in size and finally merge, thus producing large, irregular, wilted portions, which covered quickly the entire area of many of the leaf blades.

    Von ebenso befallenen Blättern, wie ich sie im obersten Beitrag gezeigt hatte:

    von der Mitte einer solchen fast das gesamte Blatt einnehmenden Verfärbung

      



    vom Rand einer solchen großflächigen Verfärbung



    FG, abeja

    Hallo,

    es gibt "fleckige" Neuigkeiten ;).


    Bei meine obigen Aufnahmen konnte man bei den hier eingestellten Bildern keine Konidienköpfchen erkennen.

    Auf den Originalen meinte ich etwas zu erahnen, aber ich hatte ja keine "ultra-nah-Aufnahmen" gemacht.


    So sollte das aussehen:

    http://www.pilzflora-ehingen.d…a/arthtml/cdepraedans.php

    https://bladmineerders.nl/para…ristulariella-depraedans/

    https://www.discoverlife.org/mp/20q?search=Cristulariella


    Ich bin heute am Abend kurz in den Wald (ist bei mir in der Nähe) und wollte von verschiedenen "Erscheinungen" mal Blätter mitnehmen - auch um sie vielleicht zu "bebrüten".


    Ein kleiner Bergahorn hatte viele Flecken, die m.M. nach sehr typisch für Cristulariella depraedans ausschauten.

    Man konnte relativ rundliche hellere Flecken sehen (mit dunklerem Rand), auch etwas bräunlichere Flecken und auch zusammenfließende Flecken (aber nicht so großflächig wie oben bei den sehr seltsam erscheinenden Blättern).

    Von unten waren alle Flecken heller, es sieht aus wie "entfärbt", mit bloßem Auge erkennt man nichts Besonderes.


    Die Kamera konnte aber diese weißlichen Konidienköpfchen aufs Bild bannen.

    Man erahnt auch auf einem Foto, dass sie gestielt sind (Schattenwurf).

    Zusätzlich sieht man noch so "kraterförmige" (wie Apothecien) Strukturen innerhalb der Flecken.

    Auffällig ist manchmal ein spinnwebartiges Mycel, das sich auch schon über die scheinbar intakten grünen Flächen hinzieht, da kommen auch vereinzelt diese weißen Köpfchen vor.

    An anderen Stellen, da wo die Flecken älter und brauner erscheinen (das Blattmaterial kann dann völlig wegbrechen), sieht man diese zarten weißlichen Fäden weniger.



    relativ "frischer" Fleck, mit Mycel im Umfeld - ein "älterer" bräunlicher Fleck - großflächig zusammenfließender Fleck


         


    Detailausschnitte