Beiträge von craterelle

    Aber die Giftpilze musst Du besonders gut kennen, denn ein nicht erkannter Giftpilz ist viel gravierender als ein nicht erkannter Speisepilz (ich würde z.B. den März-Schneckling nicht unbedingt erkennen, weil noch nie gesehen - glücklicherweise sind selten PSV-Prüfungen im März... ). Bei amanitinhaltigen Giftpilzen musst Du ja den ganzen Korb verwerfen.


    Nochmal zurück zu den Giftpilzen und der Anforderung, diese mit allen Merkmalen zu beschreiben.


    Bei diversen Wulstlingen z.B. weiß ich nicht, ob sie geriefte oder ungeringte Manschetten haben. Beim Perlpilz, grauen Wulstling und Pantherpilz weiß ich es, weil es da ein Abgrenzungsmerkmal ist. Aber ein Merkmal ist es auch bei allen anderen, oder etwa nicht?


    Aber das heißt nicht, dass ich einen Fliegenpilz deshalb fehlbestimmen würde. Nur mit allen Merkmalen beschreiben kann ich ihn nicht :(

    Es gibt noch weitere Musterfragen, die ich von der Fragestellung her unklar finde.


    Zitat von DGfM

    Nennen Sie 3 Hauptursachen, warum Pilzarten im Rückgang bzw. vom Aussterben bedroht sind!

    Damit können wohl nicht Pilze in der Gesamtheit gelten (als Gesamtheit sind sie nicht nachgewiesen rückläufig, oder?), also nur für bestimmte Arten oder Gruppen.


    Überdüngung wäre dann wohl eine mögliche Antwort, auch wenn einige Arten ja durchaus stickstoffaffin sind und davon profitieren könnten.


    Rückgang von Waldbränden könnte dann eine ebenso richtige Antwort sein, bezogen auf carbophile Pilze.


    Bodenverdichtung stelle ich mir insgesamt eher schädlich als förderlich vor, kenne aber keine Untersuchungen dazu.


    Ebensowenig zu Schadstoffen. Schwermetalle z.B. reichern einige Pilze bekanntermaßen an, aber ob das irgendwelche Auswirkungen auf ihren Bestand hat, weiß ich nicht.


    Die Erderwärmung wird ganz sicher irgendwo auch negative Auswirkungen haben (aber bei mediterranen Arten auch Zuwanderung/Ausbreitung in unsere Breiten fördern).


    Nun, was davon sind Hauptursachen?

    Hallo zusammen,


    Die Aufarbeitung der Vergangenheit wäre vielleicht in " Kritik zur PSV-Ausbildung/-Prüfung | Versicherung für PSV" besser aufgehoben. Hier wollte ich für potentielle Prüflinge herausarbeiten, was nun konkrete Anforderungen sind und was geeigneter Lernstoff/Quellen/Material.


    Irritiert hat mich auch die Frage nach dem Phalloidin in der alten Musterprüfung (Frage 22; jetzt angehängt).


    Warum wird nach einer Substanz gefragt, die für orale Vergiftung kaum relevant ist? Auch die Übersicht auf der DGfM-Website gibt nur an, dass einige der amanitinhaltigen Arten auch Phallotoxine enthalten, jedoch nicht welche.


    Beste Grüße, Craterelle

    Danke fürs Mutmachen, Andreas!



    Die einzige Klarheit, die besteht, ist, dass man "die" tödlich giftigen Arten erkennen und beschreiben können muss (also hier nicht nur Passivwissen, sondern auch Aktivwissen). Eine Liste der tödlichen Arten wäre aber hilfreich. Ist damit auch der Grünling gemeint, der ja nicht wirklich tödlich ist, wenn man ihn einmal isst? Oder die Rauköpfe, die nicht tödlich sind, sondern "nur" die Nieren zerstören können (Dialyse statt Tod), oder geht es generell um Pilze, die dauerhafte Organschäden verursachen können? Warum keine Artenliste, an der dich der Prüfling festhalten kann?


    Hallo Christoph,


    es scheint doch so zu sein, dass alle unter irgendwelchen Umständen tödlichen giftigen Pilze gemeint sind. Zumindest war in der Musterprüfung von 2016 gefragt, "genau mit allen Merkmalen den Ohrförmigen Seitling (Phyllotus porrigens)" zu beschreiben, und der hat nach meiner Kenntnis nur bei Personen mit vorgeschädigten Nieren zu Todesfällen geführt.


    Ja, eine Liste wäre schon was feines.


    Warum überhaupt so stark auf Giftpilze fokussiert wird, habe ich auch noch nicht ganz verstanden. Wenn man "alle Giftpilze" kennt und alles andere freigibt, ist das vom Ansatz her besser/sinnvoller als möglichst viele Speisepilze zu kennen und nichts anderes freizugeben? Meiner Meinung nach wäre es in der Pilzberatung schon sehr hilfreich, beide Gruppen gut zu kennen (und außerdem nichts Unbekanntes freizugeben), anstatt "alle x Giftpilze" und irgendwelche anderen 200-x Arten. Nichts was du nicht schon mehrfach geäußert hattest...


    LG, Craterelle

    Leider hatte ich die letzten beiden Beiträge von Stefan und Andreas noch nicht gelesen, als ich meinen vorhergehenden geschrieben habe.


    Naja, dann macht es wohl derzeit nicht viel Sinn, Fragen an Stefan zu richten.


    Andreas, würdest du einem potentiellen Prüfling dazu raten, die Prüfung erstmal zurückzustellen, bis solche grundsätzlichen Fragen wie die Definition der Anforderungen geklärt sind?

    Hallo Stefan,


    Zu 1:
    Bedeutet das jetzt, es ist prüfungsrelevant, in welchem Gesetz etwas geregelt ist? Also könnte es solche Fragen geben? Bis jetzt war ich davon ausgegangen, dass es reicht, mir die Inhalte anzueignen, sprich in diesem konkreten Beispiel zu wissen, welche geschützten Arten für den Eigenbedarf gesammelt werden können.


    Du schreibst "passt so", allerdings waren da bei mir eine ganze Menge Fragezeichen drin.


    Nach der alten Richtlinie, die Wolfgang angefügt hat, soll der Prüfling die Bedeutung der roten Liste kennen. Heißt das dann, er muss den Inhalt nicht kennen und gilt das auch weiterhin?


    Eine Zusammenstellung der prüfungsrelevanten Bestimmungen (Gesetze/Paragraphen) wäre in der Tat sehr hilfreich, danke Wolfgang!


    Zu 2:


    Zitat von stefan82

    Es schadet auch nicht wenn man allgemein weiß, was Phtopathogene Pilze und Humanpathogene Pilze sind mit 1-2 Beispielen.

    Wir bleiben aber bei den Großpilzen, oder doch nicht? Phytopathegen wären also die holzzersetzende Pilze, sofern sie lebende Bäume befallen, und keine Rostpilze, Mehltau u.ä.?


    Und humanpathogen auf den Verzehr bezogen und keine Gebäudeschimmel oder Hautpilze?


    Zu 5:
    Das Gallertköpfchen hätte ich vor dem Nachschlagen nicht sicher als Ascomyceten eingeordnet, sondern vielleicht auch irrtümlich in die Nähe der "Gelee-Abteilung" der Basidiomyceten gestellt. Naja, mein Fehler, es ist genug Zeit, da noch etwas etwas nachzubessern, so dass ich dann alle sicher in eine der beiden Gruppen unterbringen können sollte. Nur: reicht das dann wirklich schon aus oder doch nicht?


    Da du selbst ein Beispiel gegeben hast, was darüber hinausgeht, gehe ich zunächst davon aus, dass es nicht ausreicht.


    Anschaulich finde ich für eine grobe Übersicht Darstellungen in dieser Art:
    http://www.kreativpinsel.de/as…-systematik_2015_mail.pdf
    aber wie verlässlich ist das? Die Hartboviste sind ja nach neueren genetischen Erkenntnissen ganz woanders einzuordnen, und ob und mit welcher Wahrscheinlichkeit Veränderungen auch in anderen Ästen möglich wären, vermag ich nicht zu beurteilen.


    Beste Grüße, Craterelle


    P.S.: Ich habe noch eine weitere Musterprüfung gefunden, darf ich die hier anhängen, um mehr Beipiel- und Diskussionsmaterial zu haben?

    Hallo zusammen,


    Ich habe versucht, Bereiche und Themen einzugrenzen, die zum Prüfungsumfang gehören könnten. Für jegliche Bestätigungen, Ergänzungen und Korrekturen wäre ich euch sehr dankbar.


    LG, Craterelle


    1. Rechtliches

    • Gesetzlich geschützte Arten gem. Anlage 1 BArtSchV
    • Ausnahmen davon, Sammelerlaubnis für Eigenbedarf (wo ist das festgeschrieben?) gem. §2 BArtSchV (danke, Stefan)
    • Rote Liste gefährdeter Arten (auf Bundesebene)?
    • BNatSchG?
    • BWaldG § 14
    • Sonstiges, z.B. Rauchverbot (kam mal in einer Musterprüfung vor, meine ich, scheint aber auf Landesebene geregelt zu sein)?

    2. Botanik

    • Alle heimischen Baumarten, die Symbiosepartner spezialisierter Mykorrhizapilze sind
    • Weitere Baumarten?
    • "Exoten" und Neophyten wie Zeder, Douglasie? Weißtanne (für mich ein Exot)?
    • Zeigerpflanzen für Bodenbeschaffenheit?

    Wie genau muss die Kenntnis sein? Genaue Beschreibung in Abgrenzung von ähnlichen Arten?


    3. Toxikologie

    • Vergiftungsverläufe aller unterscheidbaren Symptome inkl. Pilzarten, die das Gift enthalten


    4. Essbarkeit/Speisewert

    • Unbedenkliche und uneinheitliche bewertete Arten gemäß Listen FA

    5. Taxononie/Genetik

    • Phylogenetische Einordnung von Gattungen

    Hierzu gibt es eine Frage in der Musterprüfung, zumindest verstehe ich die Aufgabenstellung so. Gibt es Empfehlungen für gute (und aktuelle) Darstellungen hierzu?

    ...ähem, das mit den Artenzahlen ist doch kompletter Humbug!

    Einmal durchexerzieren wollte ich das trotzdem, und sei es nur, um zu wiederholen und Erinnerungen aufzufrischen.


    Mit hineingenommen habe ich Aggregate, von denen ich weiß oder glaube, dass sie als s.l. kartiert werden könnten (z.B. Flammulina velutipes), weggelassen dagegen die, die ich nur bis auf eine von zwei oder mehr Arten genau eingrenzen kann (z.B. Agaricus essetei/silvicola oder Cystoderma terrei/granolosum) oder die ich bisher gar nicht über Gattungsebene hinaus zu bestimmen versucht habe. Und das Ganze natürlich mit gewissen Unschärfe, weil sicher einige taxonomische Aufspaltungen ganz unbemerkt an mir vorübergegangen sind.


    Auf 200 bin ich dann doch nicht wirklich gekommen. So gut 150 dürften es sein, die ich mindestens einmal gefunden habe und bei einem Wiederfund in einigermaßen typischer Ausprägung hoffentlich korrekt benennen könnte.


    Konkrete Fragen zu Anforderungen/Musterprüfung hätte ich auch noch, werde denen aber wohl ein eigenes Thema spendieren.


    Pilze zählen kann ganz schon ermüdend sein, obwohl nur ein Schafporling dabei war ;)


    LG, Craterelle

    Hm, jetzt habe ich angefangen, mir bekannte Pilzarten durchzuzählen. Nicht ganz einfach, mit vorsichtig zuversichtlicher Schätzung könnte ich vielleicht an der 200 kratzen.
    Und ich habe verschiedene Prüfungsordnungen gelesen und bin auch die Musterprüfung nochmals durchgegangen.


    Ich habe den Eindruck gewonnen, dass eine einigermaßen konkrete Ausgestaltung der Prüfungsordnung hilfreicher ist, um die Anforderungen zu beurteilen.


    Was die Ausbildung als Prüfungsvoraussetzung angeht: Hier finde ich eine freiere Gestaltung wie bei der DGfM insgesamt aus dem Blickwinkel eines potentiellen Prüflings angenehmer als verpflichtende Kurse. Allerdings wäre es gerade dann äußerst hilfreich, wenn ich den Prüfungsumfang realistisch einschätzen könnte. Sonst bin ich doch wieder auf Vorbereitungskurse angewiesen.


    Ich könnte mir vorstellen, dass sich perspektivisch vielleicht ein paar mehr Prüfer finden werden. Vermutlich auch nicht allzu viele, weil denen wiederum die Prüflinge fehlen würden, die sich eine Prüfung ohne Vorbereitungskurs zutrauen.


    Mehr Anbieter für Vorbereitungskurse zu gewinnen, halte ich im derzeitigen System für nahezu ausgeschlossen.


    Ich finde übrigens die Trennung in Pilzberater und PSV, wie sie die BMG betreibt, im Kern gut und sinnvoll, allein schon weil die Begrifflichkeiten dem allgemeinen Verständnis eher entsprechen. Aber es ist ja nicht so, dass die DGfM das nicht versucht hätte, es gab 2014 eine rege Diskussion hier im Forum. Der Vorstoß ist, wenn ich das richtig verstanden habe, am Widerstand der Mitglieder gescheitert.


    Beste Grüße,
    Craterelle

    Hallo zusammen,


    ich finde es insgesamt erfreulich, wie sich diese Diskussion entwickelt hat.


    Zwei weitere Personen, die sich - passende Rahmenbedingungen vorausgesetzt - vorstellen könnten, Prüfer zu werden, eine große Menge Anregungen für den Fachausschuss (macht was draus), und zunehmend unaufgeregte und sachliche Beiträge.


    Danke dafür,
    Craterelle


    P.S. @ Andreas G: In dem von hier
    https://www.dgfm-ev.de/ausbild…endiger/wie-werde-ich-psv
    verlinkten Kalender fehlen deine Termine anscheinend noch.

    Hallo Christoph,


    nimm doch mal etwas Abstand und versuche, dir diese Kommunikation mit neutraler Brille durchzulesen.


    Du wolltest in Beitrag 2 Zustimmung äußern, machst das aber, indem du deine Ideen wie einen Alternativvorschlag präsentierst.


    Wolfgang schreibt, er erkennt keinen gravierenden Unterschied,
    und dass du es so machen solltest, wie du meinst.


    Ist das wirklich ein guter Grund, beleidigt zu reagieren?


    Euch beiden würde ich durchaus zutrauen, normal miteinander zu kommunizieren (sonst würde ich mir gar nicht die Mühe machen, etwas hierzu zu schreiben).


    LG, Craterelle

    Hallo Wolfgang,


    Danke, endlich fühle ich mich verstanden ;)


    Ich halte die Formulierung für etwas zu weich, erstens wegen der Einschränkung auf finanzielle Interessen, zweitens weil die Regelung nur "bei Bedarf" anzuwenden ist.


    Nehmen wir als weiteres Beispiel die Einberufung von Ausbildern in den FA, von der Stefan ja schrieb, dass der Ausschuss diese begrüßen würde.


    Erscheint mir ebenfalls unfair gegenüber anderen Prüfern, die nicht in dem Gremium vertreten sind. Und es würde noch weniger wahrscheinlich machen, dass sich weitere Ausbilder finden, die Interessenten auf die Prüfung vorbereiten (das alles hatte ich hier schon mal ausgeführt).


    Greift diese Regelung auch in diesem Fall, weil Kurse ja i.d.R. kostenpflichtig sind? Oder eine andere?


    LG, Craterelle

    Hallo Stefan,


    Ne, hat leider immer noch nicht so ganz geklappt.


    Ich meinte nicht die "Prüfungen unter Aufsicht", die für Prüfer in der Probezeit vorgesehen sind, sondern die Anträge auf Zulassung als Prüfer.


    Grüße, Craterelle

    Zitat von climbingfreak

    ich finde deinen letzten Kommentar schon etwas deplatziert mit der Befangenheit.


    Hallo,


    diese Meinung teile ich gar nicht.


    Aber wenn du der Ansicht bist, ich hätte dir Bereicherungsabsichten unterstellt, hast du mich vielleicht nur nicht richtig verstanden?


    Also nochmal: Ganz unabhängig von dir, Verena oder irgendeinem anderen bestimmten Menschen halte ich es nicht unbedingt für zielführend, eine Person die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse bewerten zu lassen.


    Sonst könnten sich Schüler ebenso gut selbst benoten, und ihr bräuchtet die PSV-Anwärter auch nicht zu prüfen, sondern könntet einfach fragen, ob sie über ausreichende Kenntnisse verfügen. Ähnlich gelagert sehe ich Bewertungen über sehr enge Vertraute.


    Und wenn es nunmal in einem Interessengebiet relativ wenige Akteure gibt und deshalb leicht derartige Kollisionen, finde ich es keineswegs deplatziert, sondern im Gegenteil sogar sehr sinnvoll, dies mit zu bedenken.


    Das kann dazu führen, solche potentiellen Konflikte im Vorfeld möglichst auszuschließen. Etwa so, wie z.B. schon in der Konzeption der zentralen Prüfungsfragen klar gewesen sein dürfte, dass Andreas dem PSV-Ausschuss dann nicht mehr angehören würde (tat er glaube ich zuvor?) und auch keiner der anderen Ausbilder. Muss es aber ganz sicher nicht in jedem Fall, man kann durch Überregulierung auch Dinge unnötig verkomplizieren. Sich mit der Problematik von möglichen Interessenkonflikten auseinanderzusetzen, schadet m.E. dennoch absolut niemandem.


    Beste Grüße,
    Craterelle

    Zitat von climbingfreak

    Mit "Tendenz steigend" meinte ich auch Sie, aber nicht nur. Ich überlege z.B. auch schon lange, ob ich Prüfer werden sollte oder nicht"


    Oh.


    Es gab ja hier mehrfach die Anregung, den Prozess zu evaluieren und u.a. konkrete Kritik an den Regularien für Prüfer.


    Schenkt man dem Artikel im Tintling glauben, gelangt der FA in der Rückschau zu der Bewertung, dass alles ganz toll läuft.


    Und die Zahl der Prüfer wird ja auch steigen ...


    ... indem sich Mitglieder des Ausschusses bewerben wollen?


    Seid ihr nicht ein wenig befangen, wenn ihr euch selbst weiche Kriterien wie "fundiertes Fachwissen" und "soziale Kompetenz" attestiert?


    Beste Grüße,
    Craterelle

    Hallo Andreas, hallo alle,


    Ausbilden kann grundsätzlich jeder und das ist auch von der DGfM in jeder Hinsicht gerne gesehen (sofern fachlich korrekt).


    Wenn aber die DGfM die Zuständigkeit für die Qualitätssicherung negiert und den selbstregulierenden Kräften des freien Marktes überantwortet, bleibt ihr letztlich nicht einmal mehr eine Beurteilungskompetenz, ob ein Bildungsangebot fachlich korrekt ist oder ausreichend auf die Prüfung vorbereitet.


    Später hast du noch geschrieben, dass man die Qualität ja an den Durchfallquoten erkennen könnte. Allerdings funktioniert das durch die Entkopplung von Ausbildung und Prüfung doch gar nicht wirklich, sofern der Prüfling nicht angibt, ob und welche Kurse er besucht hat (und ich würde das nicht angeben wollen, ganz sicher nicht vor der Prüfung, danach aber auch eher nicht).


    Ich würde das für mich jetzt so zusammenfassen: Wer PSV^DGfM werden und zuvor einen vorbereitenden Kurs absolvieren möchte, ist vermutlich bei denjenigen Ausbildern am besten aufgehoben, die auch selbst Prüfungen abnehmen.


    Dies sehe ich unabhängig von der sehr hohen fachlichen Kompetenz als gegeben. Die könnte theoretisch auch bei anderen Anbietern zu finden sein, aber am besten auf die Prüfung vorbereiten kann mit Sicherheit derjenige, der die Prüfungsinhalte am besten einschätzen kann, und das sind naturgemäß abgesehen vom Fachausschuss (der alle Prüfungsfragen kennt und festlegt, aber dessen Mitglieder nicht in der Ausbildung tätig sind, korrekt? ) die Prüfer selbst, zuvorderst die mit möglichst vielen Prüfungen.


    Auf der Website der Pilzschule Schwäbischer Wald war vor einiger Zeit sinngemäß zu lesen: "Ich kann nicht garantieren, dass alle Prüfungsfragen im Kurs behandelt werden, weil ich sie selbst nicht kenne".


    Das trifft natürlich auf jeden anderen Ausbilder, dem genau wie den Prüflingen nicht mehr als die Musterprüfung zur Verfügung steht, um den Prüfungsumfang einzuschätzen, um so mehr zu.


    Und vor dem Hintergrund der von Peter geschilderten früheren Situation, in der es exakt eine Ausbildungstätte (verm. Hornberg?) gab, bin ich froh und dankbar darüber, dass es inzwischen immerhin drei Ausbilder und Prüfer gibt und du, Andreas, in diesem Jahr mit Kursen außerhalb von Oberhof sogar zwei weitere Bundesländer abdeckst.


    Beste Grüße,
    Craterelle

    Leider wird jetzt auch in diesem Thread von Craterelle nicht mehr die eigentliche Frage diskutiert...


    Nur ganz kurz hierzu: das finde ich überhaupt nicht besonders schlimm (zumal ich das Stichwort "staatliche Anerkennung" auch noch selbst eingebracht habe), sondern ziemlich normal, dass sich Themen auch mal verselbständigen.


    Zumindest bisher sehe ich auch keine Notwendigkeit, das administrativ in einen separaten Thread abzuspalten.


    Nachtrag: das hatte ich geschrieben, bevor ich Christophs letzten Beitrag gelesen habe. Klar, über die Notwendigkeit von Grußformeln (die in meinem Beitrag auch fehlen) können wir uns auch austauschen. Aber ich mache an diesem Punkt lieber mal eine Pause und gehe dann später nochmal auf sachlichere Argumente ein, die hier vorgebracht wurden.

    Ich danke euch allen für die ausführlichen Antworten.


    Eine Vielzahl verschiedener PSV-"Ausführungen" finde ich eher verwirrend als förderlich. Das allerdings auch vor dem Hintergrund, dass ich angenommen hatte, die staatliche Anerkennung würde noch immer angestrebt (weil es eben in der Satzung steht). Dafür wäre Vielfalt anstatt Bündelung bei einer bundesweit agierenden Institution sicher auch nicht förderlich, aber wenn das inzwischen gar nicht mehr Zielsetzung ist, ist es vielleicht auch egal.


    Es sind (und bleiben) demnach die 3 bestehenden Anbieter von Vorbereitungskursen durch die DGfM anerkannt, aber weitere Anerkennungen (für die Ausbildung) wird es nicht geben, weil es den Anerkennungsprozess nicht mehr gibt?


    Da ja von allen Seiten immer wieder gesagt wird, dass man unbedingt auch Kurse belegen und es nicht im Selbststudium versuchen sollte, finde ich diese Entscheidung auch eher bedauerlich. Nicht zuletzt bietet (oder bot) die Anerkennung ja auch den Interessenten Orientierung, welcher Kurs für sie gewinnbringend sein könnte, und ich halte das für nicht unwichtig.


    Beste Grüße,
    Craterelle

    Hallo,


    Mal einige Fragen einer ziemlich weit Außenstehenden:


    Ich fand und finde es schade, dass es nur so wenige Ausbilder bzw. Ausbildungsstätten gibt.


    Warum genau ist das eigentlich so? Soll es die Qualität sichern? Überangebote vermeiden?


    Mir würde mindestens ein Angebot im Jahr pro Bundesland als erstebenswert erscheinen.


    Und wohin soll die Reise gehen? Ist es erwünscht, dass mehr regionale Vereine sich in der Ausbildung engagieren, um Lücken zu füllen? Das passiert ja ohnehin schon, aber auf unterschiedlichen Grundlagen und deshalb fehlender wechselseitiger Anerkennung, was ich als eher kontraproduktiv einschätze.


    Würde regionalen Vereinen (dann wohl nur den in der DGfM organisierten) zumindest die Möglichkeit offenstehen, selbst auszubilden und gemäß DGfM zu prüfen?


    Beste Grüße,
    Craterelle


    P.S.: Ich habe meine Fragen absichtlich als neues Thema formuliert und wäre hocherfreut, wenn eine Diskussion ohne persönliche Spitzen möglich wäre. Warum das ein derart hochemotionales Thema ist, frage ich besser gar nicht.

    Hallo Wolfgang,

    Und freut micht erst recht, dass Du meine in einem der vielen Parallelthreads geäußerte Vermutung bestätigst, dass der Median im allgemeinen der bessere Schätzer ist als der Mittelwert.

    Das habe ich mir nicht aus dem Ärmel geschüttelt. Ein Zitat aus diesem frei erhätlichen PDF einer Dipl.-Mathematikerin:

    Bei metrischen (und ordinalen) Varialben wird die Lage durch den Mittelwert oder den Median beschrieben. Der Mittelwert ist das arithmetische
    Mittel oder der „Durchschnitt“ und eignet sich vor allem bei normalverteilten oder zumindest symmetrisch verteilten Daten. Er ist anfällig für
    Ausreißer. Der Median ist die mittlere Beobachtung. Er gibt ähnlich wie der Mittelwert die Lage der Daten an, ist aber nicht anfällig für Ausreißer
    (robust) und kann auch die Mitte von schiefe Daten gut beschreiben.

    Und zum Maß für die Streuung:

    Die Streuung von metrischen Daten wird bei annähernd normalverteilten Daten mittels Standardabweichung (standard deviation, SD)
    beschrieben. Sie ist die Wurzel aus der mittleren quadrierten Abweichung der Beobachtungen vom Mittelwert. Bei nicht-normalverteilten Daten
    oder wenn Ausreißer vorliegen, ist als Streumaß besser der Interquartilsbereich (Inter quartile range, IQR) zu verwenden. Er ist der Abstand
    zwischen dem 25 %- und dem 75 %-Quantil und damit auch ein Maß für die Streuung der Daten.

    Weißt Du, ob es sowas wie "schiefe Konfidenzintervalle" gibt, die die die Schiefe der Verteilung eingerechnet ist?

    Ich halte Quantile (etwa das 80%-Quantil, von dem ich annahm, dass es durchaus verbreitet wäre, bis Christoph mich eines besseren belehrt hat) für gut geeignet, Intervalle unter Berücksichtigung der Schiefe abzubilden.

    Wie ist denn vom Zahlenwert die Schiefe der Verteilung in Deinem Beispiel?

    Die Schiefe selbst hatte ich mir zunächst nur über die Differenz von Median und Mittelwert visualisiert. Das ist nicht wirklich präzise, weil es auch schiefe Verteilungen geben kann, bei denen die beiden Werte zusammenfallen. Aber der Umkehrschluss, dass bei einer Differenz die Verteilung nicht symmetrisch sein kann, sollte wohl zutreffend sein.
    Zusätzlich habe ich sie per Tabellenkalkulation berechnen lassen und komme auf Werte um die 0,6 für die Länge, 1 für die Breite, 0,4 für den Quotienten und 2 für das Volumen (alle positiv=rechtsschief). Ich habe aber bisher noch kein wirkliches Verständnis von diesem Maß der Schiefe und seiner Berechnung entwickelt.


    Meine Statistikvorlesungen liegen auch schon recht lange zurück :(


    LG, Craterelle