Beiträge von Andreas

    Guten Morgen,


    Zitat von Peter Reil


    Wenn es beim momentanen PSV-System Schwachstellen gibt, so ist der erste Weg, das System zu analysieren, diese Schwachstellen aufzudecken und Möglichkeiten der Verbesserung, der Reorganisation oder Umstrukturierung des Systems zu suchen.


    Richtig. Genau das haben wir begonnen. Im Moment befinden wir uns in diesem Prozess und um die optimalen Verbesserungsmöglichkeiten herauszubekommen möchten wir diese Diskussion und eine Mitgliederbefragung nutzen. Daher verstehe ich nicht so ganz, was Dein Problem mit dem Fachausschuss und seiner Vorgehensweise ist - oder habe ich Dich da falsch verstanden?


    Zitat von Peter Reil

    Auf jeden Fall braucht es dafür eine schnelle und konkrete Handhabe – bevor das ganze System auseinanderbricht.


    Auseinanderbricht??? Also ich habe nicht das Gefühl, dass das PSV-System am "auseinanderbrechen" ist! Es wundert mich, dass Du das so siehst. Das muss ja dann schon seit längerer Zeit im Argen liegen, nicht erst innerhalb von zwei Jahre. Warum hattest Du denn nicht längst beim vorigen Präsidium warnend interveniert?
    Wir sind jedenfalls im FA nicht zum Schluss gekommen, dass das System nicht am auseinanderbrechen ist, im Gegenteil, wir halten es für eine gute Sache. Aber das Gute ist der Feind des Besseren, und daher haben wir aufgrund unserer Bedarfsanalyse gschlossen, dass EINE Möglichkeit zu einer Optimierung des derzeitigen (unserer Meinung nach gut funktionierenden) Systems eine Zweistufigkeit ist.


    Natürlich ist uns bewusst, dass auf den FA noch weitere Aufgaben warten, wie z.B. eine (vor allem sprachliche) Überarbeitung der Prüfungsordnung, genauere Ordnungen zu Prüfungsinhalten, Prüfungsabhaltung, Anforderungen für Prüfer, Prüfungskommission und Weiterbildung usw. usw. Aber am dringlichsten schien uns, erst einmal uns klar zu werden, wie wir in Zukunft generell weiter verfahren wollen. Erst dann kann man einige der angesprochenen Punkte in Angriff nehmen.


    beste Grüße,
    Andreas

    Liebe Mitdiskutierer und Mitleser,


    als Mitglied des wahrscheinlich zukünftigen Fachausschusses PSV freue ich mich sehr über die hier ablaufende Diskussion. Vor allem dass auch von Seiten der Resolutionsunterzeichner Input vorhanden ist, empfinde ich als sehr positiv.


    Bevor ich aber nun zu einigen Punkten Stellung beziehen möchte, ein Punkt, der von Peter Reil angesprochen wurde, bzgl. des Fachausschusses per se:


    1.) Fachausschuss PSV und dessen Sprecher
    Aufgrund der derzeitigen Satzungslage kann ein Fachausschuss PSV nicht einfach so ins Leben gerufen werden. Ein Fachbeirat könnte wohl, aber das würde der Wichtigkeit des Themas nicht gerecht. Ein Fachausschuss ist weisungsbefugt, ein Fachbeirat hat nur beratende Funktion. Daher ist die offizielle Gründung des Fachausschusses PSV-Wesen abhängig von der Annahme des diesbezüglichen Satzungsentwurfes bei der Mitgliederversammlung am Samstag. Eigentlich kann erst dann ein Fachausschuss PSV offiziell ins Leben gerufen werden. Es kann daher auch noch keinen Sprecher des FA PSV geben. Es wurde dennoch - trotz inoffizielle Lage - von seitens der potentiellen FA-Mitgliedern wie auch von seitens des Präsidiums für wichtig angesehen, erste Vorbereitungen bereits VOR der Mitgliederversammlung in die Wege zu leiten, um dort dann, mit einem Vorlauf an Überlegungen von Seitens des FA als auch von seitens der Mitglieder, über das Thema diskutieren zu können. Diese Diskussion wiederum soll Basis der weiteren Arbeit des Fachausschusses sein.


    Und noch eine weitere Klarstellung, die vielleicht (so sehe ich es jedenfalls) nicht unbedingt genau so verstanden wurde:
    Der designierte Fachausschuss PSV-Wesen hat sich innerhalb seines Gremiums zwar nach Diskussion für eine Zweistufigkeit ausgesprochen. Das heißt aber weder, dass diese bereits feststeht, noch dass die Anforderungen für die beiden Stufen bereits definitiv festgelegt wären. Der FA möchte sich gerne die Argumente aller, Gegner wie Befürworter, anhören. Dazu dient sowohl die MV als auch die Diskussion im Forum hier. Beides wird aber auch wiederum NICHT zu einer direkten Entscheidung führen. Der designierte (und dann hoffentlich offizielle) FA wird auf Basis dieser Diskussionen ein konkretes Konzept entwickeln und vorstellen. Auch hier wird wiederum eine Diskussion stattfinden können, bevor der FA bzw. letztlich das Präsidium eine endgültige Entscheidung fällen wird.


    Meine Meinung nun zum Thema "Wie soll das Beratungswesen zukünftig aufgestellt sein":
    Zunächst ist es sicherlich hilfreich, zu analysieren, wie der derzeitige Stand des PSV-Wesens aussieht und wie der Bedarf einerseits und die Deckung des Bedarfs andererseits aussehen könnte. Insofern stimme ich Heike Braun-Furtwängler prinzipiell zu, allerdings halte ich manche geforderten Angaben wie "wer bildet aus und wo" in diesem Zusammenhang für nicht relevant (gleichwohl dies natürlich kein Geheimnis ist).
    Wie der Stand derzeit aussieht und was der Bedarf derzeit ist, das haben wir im FA versucht zu analysieren. Ich habe dies in Posting #22 Abs.3-4 versucht darzulegen. Was ich als selbstverständlich voraussetze ist, dass es auch bei einer Zweistufigkeit immer darum gehen wird, dass der DGfM-Pilzberater oder -sachverständige befähigt und angehalten ist, die Klientel für Pilze zu begeistern, Pilze als etwas in der Natur unersetzliches nahezubringen - und erst in zweiter Linie auf Essbarkeit bzw. Giftigkeit einzugehen. Aber über diese Schiene sind nun mal die meisten Leute überhaupt dazu zu bringen, sich etwas über Pilze anzuhören. Jedenfalls in meinem Wirkungsbereich.
    Ein Qualitätsstandard "DGfM-geprüft" sollte also IMMER mehr beinhalten als eine reine Korbsortiererei - egal ob vom Pilzberater oder vom Pilzsachverständigen.
    Ich habe in den letzten Jahren aber wirklich viele Leute in meinen Kursen kennengelernt, die von ihrer Artenkenntnis her und auch von ihrer Einstellung zur Natur und den Pilzen gegenüber wunderbar geeignet wären, als Pilzberater zu fungieren - die aber nie eine Prüfung anstreben, weil sie keine Lust oder kein Zutrauen haben, "dieses ganze Zeug über Syndrome und Latenzzeiten" zu lernen. Und wie sich die Untergattung Nolanea von der Untergattung Entoloma unterscheiden oder welches die 5 Untergattungen der Cortinarien sind und ihre Merkmale (oder waren es 6?). Ich bin der Meinung, dass auch Leute mit diesem Kenntnisstand in der Lage sein können, qualitativ einwandfreie Pilzberatungen durchzuführen einschließlich genügen didaktischer Fähigkeiten um Leute abseits der Pfanne für Pilze zu begeistern. Vielen davon erscheint aber die PSV-Prüfung "nie" schaffbar, und sie nehmen sie gar nicht erst in Angriff. Würde man ihnen einen Trittstein anbieten, so bin ich überzeugt, dass ein guter Teil von Ihnen nach einigen Jahren der Praxis die nächste Stufe, den PSV-DGfM in Angriff nehmen werden.


    Noch eine Abschlussbemerkung zu den verschiedenen Ausbildungen die die DGfM zertifiziert:
    Der PILZCOACH und der FACHBERATER (univ. gepr.) haben beide NICHTS mit dem PSV-Wesen zu tun! Keine der beiden Ausbildungen befähigt zur Pilzberatung und keine davon ist dafür gedacht. Natürlich versprechen wir uns von der Pilzcoach-Aisbildung, dass einige davon so von den Pilzen angefixt sind, dass sie irgendwann auch einem eine PSV-Prüfung machen. Aber auch von Ausbildunginhalten her baut das nicht aufeinander auf.
    Um die viel zitierten Führerscheinvergleiche hierauf mal anzuwenden:
    Beim Führen von Motorfahrzeugen im Straßenverkehr gibt es ein mehrstufiges System. Ich habe die freie Wahl, ob ich erst mit dem Moped-Führerschein anfange
    und dann irgendwann den Motorrad- oder den PKW-Führerschein mache. Und dann vielleicht noch den LKW obendrauf. So stelle ich mir unser PSV-Wesen vor, mit Pilzberater, dann anschließend oder gleich PSV-DGfM und wer möchte sattelt noch den Diagnostik-Lehrgang für Krankenhausberatung oben drauf.
    Der Pilz-Coach ist dagegen der Bootsführerschein. Den kann man auch machen, hat aber kausal keinen Zusammenhang mit dem Führerschein für Kraftfahrzeuge. Und der Flugschein (= Fachberater) wird zwar auch vom TÜV abgenommen wie die anderen Scheine, hat aber ebenfalls weder mit dem einen noch mit dem anderen direkt zu tun.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Harald,


    Zitat von H.Obenauer


    dann müsste aber die zweite PSV-Stufe oberhalb des aktuellen Pilzsachverständigenstatus angesiedelt werden, und nicht unterhalb . Es darf in der Qualifikation der PSV nichts verwässert werden !


    das war auch im FA eine Diskussion, die offen geblieben ist:
    Soll der PSV in einem zweistufigen System genau auf der jetzigen Anforderungsstufe bleiben, oder soll sie höher angesiedelt werden als jetzt (Stichwort Mikroskopie)?
    Dass sie in einem zweistufigen System unterhalb des jetzigen PSV angesiedelt werden würde, stand im FA nie zur Debatte. Ich glaube auch, dass es bei den Mitgliedern Konsens sein wird, dass an den Anforderungen an den PSV nichts nach unten geändert werden sollte. Damit täten sich sowohl FA als auch bestimmt das Präsidium sehr schwer, selbst wenn eine Mehrheit der Mitglieder dafür wäre (was ich mir nicht vorstellen kann).
    In der Mitgliederbefragung haben wir aber alle möglichen Änderungen berücksichtigt, um nicht von vorn herein ein bestimmtes Meinungsbild zu beeinflussen.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    wir haben im Fachausschuss natürlich die Frage der Zweistufigkeit auch kontrovers diskutiert, da dürft ihr sicher sein. Auch wenn letztlich die Anwesenden doch von der Sinnhaftigkeit der Zweistufigkeit überzeugt waren, so wollten wir doch trotz unseres recht ausgewogenen Gremiums nicht so eine fundamentale Entscheidung ohne die Mitglieder treffen. Dass der FA sich einig ist, bedeutet ja noch nicht, dass es genau so kommen wird. Auch wenn der FA eigentlich weisungsbefugt ist, hat erstens das Präsidium immer noch ein Vetorecht (soweit ich weiß) und zweitens hat der FA ja noch keinen bindenden Beschluss gefasst.


    Zur Kritik an der Demokratie, die weiter oben mal anklang: Das kann ich nun gar nicht verstehen. Früher war es Usus, dass solche Sachen innerhalb des Präsidiums besprochen und beschlossen wurden. Selbst die jetzigen PSV-Richtlinien und die Vereinbarungen mit den Ausbildungsstätten wurden völlig ohne Einbeziehen von den Ausbildungsstätten oder sonstwem intern im Präsidium beschlossen und uns Ausbildungsstätten dann fertig vor die Nase gesetzt. Das jetzige Präsidium hat zum einen diese Aufgaben einem 8-köpfigen Fachausschuss übertragen (wenn die entsprechende Satzungsänderung bei der MV beschlossen wird). Das ist schon mal ein großer Fortschritt in meinen Augen. Dass der Fachausschuss dann versucht, seine Meinungsbildung auf einer Mitgliederbefragung zu begründen, finde auch eine sehr basisdemokratische Vorgehensweise, die ich von früheren Präsidien so nicht kenne.


    Ich glaube die Kontroverse über die Sinnhaftigkeit eines Pilzberaters rührt auch in verschiedenen Anforderungen in verschiedenen Regionen her. Mag durchaus sein, dass es in Baden-Württemberg wenig Bedarf an einem "körbesortierenden Pilzberater" gibt. Das sieht meiner Erfahrung nach in Thüringen, Sachsen und Schasen-Anhalt schon ganz anders aus. Hier wird traditionell viel gesammelt. Ich finde daran auch nichts schlimmes und man kann sehr gut mit den Leuten ins Gespräch kommen und ihnen viel interessantes über Pilze vermitteln, kann viele Kontakte knüpfen und weitervermitteln - und eigentlich wollen wir doch genau das: Die Leute für Pilze begeistern, auch jenseits des Kochtopfes. Das soll dann auch der Pilzberater können, es geht ja auch da nicht nur ums reine Körbesortieren. Der Bedarf an Pilzberatern in diesem Sinne ist zumindest in den drei genannten Bundesländern sehr groß, was man schon daran sieht, wieviele aktiv beratend tätigen Leute in anderen Organisationen zu finden sind. Sei das nun "die Pilzberater im BUND", eigene Landesverbände oder wer noch.
    Wir hatten uns im Fachausschuss mit der Frage der zukünftigen Ausrichtung des PSV-Wesens zunächst von der Seite her auseinandergesetzt, dass wir uns gefragt haben, welcher Bedarf denn bei unserer "Kundschaft" besteht. Und sind hier doch eindeutig zur Erkenntnis gekommen, dass es zumindest in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Bayern einen Bedarf an Pilzberatern gibt.


    Wenn ich kurz auf die Situation in Thüringen speziell eingehen darf: Vor der Wende gab es hier rund 120 DDR-Pilzberater. Heute sind es rund 55-60 PSV-DGfM, konstant seit einigen Jahren. Der größte Teil davon hatte nach der Wende die Gelegenheit genutzt, seinen Status umschreiben zu lassen. Viele davon würden die derzeitige PSV-Prüfung nicht schaffen und hätten auch gar kein Interesse daran. Ich bin dennoch froh, dass es auch diese Pilzberater gibt, denn gerade im Thüringer Wald ist das Netz der Pilzberater nicht gerade dicht gesät. Im gesamten Raum Eisenach gibt es z.B. keinen. Und es ist nicht einfach, potentielle Interessierte so lange bei der Stange zu halten, bis sie die Kenntnisse haben, sich der PSV-Prüfung zu stellen. Dabei könnten sie gute und sínnvolle Pilzberatung längst vorher schon durchführen. Ich bin überzeugt, dass nicht wenige davon irgendwann mal dann den Schritt vom Pilzberater zum PSV machen würden. So gehen diese zur-Pilzberatung-befähigten-aber-noch-nicht-den-Kenntnisstand-eines-PSV-habenden Personen entweder uns ganz flöten, oder schließen sich ggf. anderen Organisationen an. Das ist in meinen Augen kein wünschenswerter Zustand.


    Wenn die DGfM sich als eine Art Dachverband der Pilzberater sieht, wovon ich mal ausgehe, dann sollte sie versuchen, möglichst auch Pilzberater anderer Institutionen in irgendeiner Form zu berücksichtigen. Ich habe dazu noch keine konkreten Vorstellungen. Irgendeine Form der Kooperation. Auch hierfür wäre eine Zweistufigkeit wichtig. Wobei ich damit definitiv nicht sagen möchte, dass grundsätzlich alle Nicht-DGfM-Pilzberaterprüfungen ein Niveau unterhalb des DGfM-PSV haben!


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Harald, hallo alle,


    Zitat von H.Obenauer


    Ich würde mir wünschen, daß die Lehrtätigkeit der PSV in Zukunft nochmehr Beachtung finden würde ! Auf zahlreichen VHS-Kursen, Exkursionen etc. habe ich festgestellt, daß sich viele Leute durchaus für die Pilzkunde jenseits der reinen "Speisepilzfrage" begeistern lassen. Man muß es nur richtig vermitteln ! Manche Teilnehmer kommen jahrelang wieder, und die mache ich dann auf die DGfM-Weiterbildungsstätten aufmerksam. Da kommen dann auch irgendwann mal PSV für die Zukunft raus.
    Also: auch die "Lehrtätigkeit" gebührend in den Vordergrund rücken !! So können wir uns potentielle PSV-Kandidaten "heranziehen" und brauchen keine Zweistufigkeit mehr.


    Gerade WEIL der PSV ruhig noch etwas mehr in punkto Lehrtätigkeit geschult werden könnte, wäre eine Zweistufigkeit mit einem Pilzberater und einem Pilzsachverständigen sinnvoll. Wenn der PSV noch mehr an Anforderungen erfüllen soll, dann wird die Hemmschwelle ja noch höher, sich der (PSV-)Prüfung zu stellen.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    {Quote]
    Andreas Gminder,Wolfgang Bivour, Martin Gross, Renate Grünert, Helmut Grünert, Wolfgang Prüfert, Matthias Schellhorn, Harald Zühlsdorf.
    Und wie gesagt, auch dieses Gremium hatte eine eindeutige Meinung. Wer der Ausbildungsstättenleiter ist, von dem ich sprach, brauch´ich sicher nicht mitteilen.
    [/quote]


    wie schon oben geschrieben fehlt in dieser Aufzählung noch Uwe Winkler.
    Uwe hat uns aber mitgeteilt, dass er gegen eine Zweistufigkeit ist (und auch bei unserer Sitzung gewesen wäre), so dass es nicht ganz korrekt ist, von einer "eindeutigen Meinung" zu sprechen.
    Auch innerhalb der anderen FA-Mitglieder war nicht ganz Konsens, wie denn die Zweistufigkeit aussehen soll, was die Anforderungen an die beiden Stufen anbelangt.
    Daher ist ja geplant, an der MV in Mainz ein Stimmungsbild einzuholen. Möglicherweise kann auch noch per Mail ein Rundschreiben mit der Bitte um Meinungsabgabe losgeschickt werden, um noch mehr Meinungen zu erfassen


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Matthias


    Zitat


    Mal rein hypotetisch, ein DGfM-Mitglied macht in Bayern den PIlzberater BMG, wird der von der DGfM anerkannt und was bekommt man dann von der DGfM für einen Ausweis?


    meiner Ansicht nach kann der Pilzberater BMG derzeit nicht von der DGfM anerkannt werden.
    Andersrum würde mich interessieren, was die BMG mit den PSV-DGfM macht - werden die von der BMG anerkannt? Vermutlich eher nicht. Was haben die aber dann mit ihren ganzen DGfM-PSV gemacht die schon welche waren vor Einführung der Zweistufigkeit? Bestandsschutz vermutlich, aber ich weiß es nicht sicher.


    beste Grüße,
    Andreas

    Zitat von Peter Specht

    da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass der PSV - Ausschuss ein geheimes Gremium ist, dessen Zusammensetzung niemand wissen darf, kann ich Dir gern sagen, wer nach meiner Kenntnis daran teilgenommen hat:
    Andreas Gminder,Wolfgang Bivour, Martin Gross, Renate Grünert, Helmut Grünert, Wolfgang Prüfert, Matthias Schellhorn, Harald Zühlsdorf.


    Da fehlt noch Uwe Winkler, der aber an unserem ersten Treffen terminlich nicht konnte.


    Zitat

    Wer der Ausbildungsstättenleiter ist, von dem ich sprach, brauch´ich sicher nicht mitteilen.


    Es war vom Präsidium her gewünscht, dass sich die Ausbildungsstätten untereinander auf 2 FA-Teilnehmer einigen. Nach Rücksprache mit allen waren dies dann Harald Zühlsdorf und meinereiner.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    für Mollisia melaleuca ist zu wenig Öltropfeninhalt in den Sporen.
    Ich vermute, Du hast da die allgegenwärtige Mollisia, die ich derzeit als Mollisia olivaceocinerea bezeichne, aber nicht 100% sicher bin, ob es sich dabei wirklich um diese Svrcek'sche Art handelt. Sie unterscheidet sich von M. cinerea vor allem dadurch, dass die Sporen etwas länger sind, Öltropfen haben (wenn auch wenig) und das Excipulum in KOH oft einen olivgrünen Ton annimt (statt grau wie sonst üblich). Außerdem wird das Hymenium beim langsamen entwässern meist deutlich cremefarben bis gelblich oder sogar ockerlich.


    beste Grüße,
    Andreas

    Lieber Machiel,


    ich bin etwas anderer Meinung als Du, was den Status der Art betrifft. Meiner Meinung nach hat MURRILL absichtlich eine neue Art beschrieben, denn er gibt an "Leptonia euchlora House, non Quélet". Damit drückt er klar aus, dass es Leptonia euchlora ss. HOUSE für etwas anderes hält als Leptonia euchlora Quélet (also ss. orig.). Und er gibt eine Beschreibung und er zitiert die Kollektion von HOUSE als Typus. Es gibt also sehr wohl einen Typus zu Eccilia housei, und die Art ist meiner Meinung nach auch gültig beschrieben.
    Ob diese Beschreibung Sinn macht, also ob Leptonia euchlora ss. HOUSE wirklich etwas anderes ist als Leptonia euchlora ss. orig. - das kann ich nicht beurteilen. Die Chancen stehen meiner Meinung nach gar nicht mal so schlecht, auch wenn Entoloma incanum (= L. euchlora ss. orig.) nun doch eine sehr markante Art ist.


    Also sucht mal nach dem Verbleib des Beleges von HOUSE, dann lässt sich das klären. Wenn es diesen Beleg aber nicht mehr gibt, dann ist es natürlich nie mehr sicher klärbar. Wenn sich allerdings herausstellt, dass das amerikanische Entoloma incanum nicht identisch mit dem europäischen ist, dann hätte man mit Eccilia housei einen begründet verwendbaren Namen für Entoloma incanumm ss. auct. americ.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Andreas,


    Murrill könnte Eccilia housei aus zwei Gründen neu beschrieben haben:


    1.) Er hat die Beschreibung von House von L. euchlora als Neubeschreibung angesehen, weil er übersehen hat, dass House sich ja auf Leptonia euchlora von Quélet (eigentlich von Lasch) bezieht. Dann hätte er das für ein Homonym gehalten und musste dann die (angebliche) L. euchlora HOUSE neu benennen. Bei der Gelegenheit hat er sie dann gleich in die seiner Meinung nach richtige Gattung gestellt. Also gleichzeitig "nom. nov." und "comb. nov.", wobei letzteres überflüssig weil mit "nom. nov." alles gesagt ist.


    2.) Murrill war der Meinung, dass die von House beschrieben Leptonia euchlora nicht identisch mit L., euchlora (Lasch) Quélet ist, und hat die Art deshalb neu beschrieben. Also "spec. nov."


    Bei Fall 1.) wäre Eccilia housei ungültig, weil noimen superfluum, im Fall 2.) gültig.


    Ich denke aber, dass es letztlich egal ist, was Murrill sich dabei dachte, denn nach dem Papier hat er definitiv eine neue Art ausgeworfen. Er gibt explizit an "Leptonia euchlora House, non Quélet". Das jeweilige "ss." kann man sich dazudenken. Er beschreibt die Art und er gibt einen Typus an.
    Du hast doch bestimmt den Hesler oder Noordeloos' Bearbeitung der nordamerikanischen Entolomen (letzterer hat glaube ich aber nur die Typen von Hesler & Smith untersucht). Hat denn nie einer die Kollektion von House (die ja zum Typus von E. housei geworden ist) untersucht? Wäre das der Fall, und dabei erkannt worden, dass es sich damals eben doch um das Lasch'sche Taxon handelt, dann wäre eigentlich alles richtig im Index Fungorum:
    Murrill beschreibt gültig Eccilia howsei, weil er denkt, dass House' beschriebene Kollektion von Leptonia euchlora was anderes sei als die Lasch'sche L. euchlora. Später stellt sich dann heraus, dass sie doch identisch war, und somit fällt die Eccilia housei in die Synonymie von Leptonia euchlora, somit in die Synonymie von Entoloma incanum.


    Am besten, Du schaust Dir mal den Typus von E. housei an. Oder fragst mal nach beim zuständigen Herbarium (Florida?), ob irgendwelche Beipackzettel dabei liegen, aus denen noch weitere Informationen hervorgehen könnten. Vielleicht hat ja Murrill oder jemand anderes eine Notiz beigelegt.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Andreas,


    ja, da ist der Wurm drin, und den hat vermutlich SACCARDO 1925 da rein gebracht.
    Klar ist, das HOUSE an besagter Stelle Leptonia euchlora beschreibt, ein Synonym von Entoloma incanum. Aber da geht' schon los mit den Fehlern: HOUSE gibt als Autor (Lasch) Quél. an, doch lautet das korrekte Autorenzitat (Lasch) Kummer . Das ist aber auf einen jahrelangen Streit zurückzuführen, welche der Ausgaben den nun früher erschienen sei. Die Franzosen grummeln angeblich heute noch, dass Kummer ein paar Tage/Wochen eher war als Quélet.


    MURRILL meinte offensichtlich, eine (angebliche) Eccilia euchlora von HOUSE umbenennen zu müssen. Warum auch immer. Normalerweise, weil es schon eine andere Eccilia euchlora gab. Aber HOUSE hat die Art ja weder als Eccilia beschrieben, noch überhaupt neu beschrieben, sondern berichtet ja nur einen Fund der längst beschriebenen Leptonia euchlora von Lasch.


    Es sollte also erst mal nachgeschaut werden, was MURRILL dazu schreibt.


    SACCARDO hat ja nur kompiliert, und da kommen immer mal auch Fehler vor. So ist z. B. schon mal merkwürdig, dass Murrill die Neubenennng ebenfalls 1917 durchgeführt hat, also im selben Jahr wie House den Fund beschreibt. Ganz schön fix, die Amerikaner - oder ein Fehler?
    Also wie gesagt, erst mal schauen was MURRILL denn so schreibt (Literaturstelle bei Sacc. 1925 zitiert), denn der hat ja die Neubenennung gemacht und schreibt hoffentlich was erhellendes dazu.


    beste Grüße,
    Andreas


    P.S.: Du hast übrigens eher eine nomenklatorische Frage denn eine taxonomische .....

    Hallo,


    das erste dürfte der Schwärzende Saftling sein, das zweite der Netzstielige Hexenröhrling.
    Ersterer ist ein Zeiger für nährstoffarme, insbesondere stickstofffreie Grünländer, der zweite ist ein Kalkzeiger und Mykorrhizapilz zu Laubbäumen (Linde, Birke, Buche, Eiche, Hainbuche).


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    der Pilz, der aussieht als ob er dem Beate Uhse-Katalog entsprungen wäre, ist eine Ascocoryne-Art. Welche davon kann man ohne mikroskopieren nicht sagen, die höchste Wahrscheinlichkeit liegt aber bei A. cylichnium, aufgrund der nicht so sehr gallertigen sondern fast schon knorpeligen Konsistenz.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    Trametes ochracea ist auch in Süddeutschland nichts ungewöhnliches. Wenn auch längst nicht so häufig wie die allgegenwärtige Schmetterlings-Tramete. Nach "Großpilze Baden-Württembergs" etwa 150 Fundpunkte in Ba.-WÜ.. Übrigens ist dort als Hauptwirt Birke angegeben, das würde ja gut passen.
    Dennoch, dass es nun 100% sicher Trametes ochracea ist habe ich nicht behauptet. Ich bin nicht so der Porlingsmensch, vielleicht melden sich ja noch andere mit einer Meinung.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Karin,


    die werden manuell freigeschaltet, Bitte noch etwas Geduld, bestimmt kümmert sich in den nächsten Tagen jemand Zuständiges darum.
    Wenn nicht, bitte mal mit Martin Schmidt Kontakt aufnehmen.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    an was Sorbus-Prunus-artiges hätte ich zwar auch gedacht, aber Rosengewächse machen keine (Ekto-)Mykorrhiza. Jedenfalls soweit ich weiß (aber Entoloma?).
    Wenn, wie es ja aussieht, kein anderer Baum in Frage kommt als Mykorrhizapartner, würde ich von daher denken, es kann eben kein Prunus o. ä. sein.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    Hallo zusammen,


    es würde den Werbeeffekt ungemein verstärken, wenn man zum "Pilz des Jahres" einen "Gegenpilz" proklamieren würde - so wie es früher eine Zeit lang "Gegenpäpste" gab. Ein kleiner Brauner Wegrandbewohner würde sich da gut eignen, so mit der Message: Nieder mit den bunten Hochglanz-Exoten, den papagei- und geckenhaften Neomyceten, den fotogenen Außergewöhnlingen, um die Gunst bettelnde Verantwortungsarten und nationalen Vorzeigeorganismen. Irgend eine "überwältigend unspektakuläre" (Melzer 2013, S. 5) Psathyrelle, oder gleich einen grauen Rindenpilz, für die sich weder Ökologen, geschweige denn Schnecken interessieren. Ausgerufen vielleicht von der judäischen Pilzfront, der Pilzfront von Judäa, oder der populären Pilzfront ...:


    Sehr gute Idee! :thumbup:
    Fürs Jahr 2014, wenn es denn noch nicht zu spät ist, würde ich gerne Tubaria furfuracea als Kandidaten melden. Wenn das noch zu spektakulär ist, dann wäre Lyomyces sambuci mein zweiter Vorschlag.



    beste Grüße,
    Andreas