Beiträge von abeja

    Hallo allerseits,

    nun hat es auch hier geregnet - und man erwartet, dass die "Leere" sich ein wenig füllt.

    Größte Überraschung gestern waren jedoch nur ein paar echte! wahrhaftige! (stimmt doch? oder nicht?) Wiesen-Champignons, Agaricus campestris - auf einer Wiese, wo ich noch niiiie zuvor einen Pilz gesehen hatte. Lamellen noch deutlich rosa, Stielring sehr flüchtig, Stiel zylindrisch - unten eher schmaler, keine gelbliche Verfärbung, eher Bräunung. Nicht weit davon stand noch ein (!) Nelkenschwindling und ein (!) "anonymes" Samthäubchen.


    Wegen des Agaritin-Gehaltes hatte ich sowieso nicht vor, eine Mahlzeit daraus zu machen - aber trotzdem nahm ich zwei FK mit, um sie mir genauer anzuschauen, auch wegen möglicher Verfärbung. Der Geruch war sehr nichtssagend. Durch die Feuchtigkeit hatte der größere Pilz im Stiel und auch im Hutfleisch zum Teil größere "durchsotten" aussehende dunkelbraune Bereiche! Das ist beim Abtrocknen (sie lagen über Nacht auf meinem Balkon) wieder schwächer geworden.

    Auffällig fand ich auch, wie stark der weiße Hut bräunt.




    Ein Tag später



    Im Wald dann fast überall nur Schwefelköpfchen in allen Entwicklungsstadien (nur Grünblättrige, sogar an Nadelholz). Zum Teil waren sie ebenso wie der in diesem Jahr bisher seltene (!) Hallimasch vermutlich von Tieren des Waldes abgefressen, es standen oft nur unregelmäßig zerrupfte Stiele herum.


    Als "Frischpilz" in Massen: Birnenstäublinge, Apioperdon pyriforme, sehr klein und sehr fest.

    Zur "Genießbarkeit" heißt es wie bei allen Stäublingen ja, er wäre essbar, solange er innen weiß ist. Trotzdem wird er als "Kriegspilz" für Notfälle bezeichnet und der Geruch wird als "gasartig unangenehm" beschrieben.

    Das habe ich auch schon mal festgestellt.

    Aber wenn sie sehr sehr jung sind, dann ist der Geruch neutral, sowohl roh als auch erhitzt. Das Zeitfenster dafür muss aber extrem knapp sein.

    Da sie neutral rochen, habe ich eine Handvoll mitgenommen, halbiert und mit einem Butter-Olivenöl-Gemisch relativ scharf angebraten (Salz + Pfeffer). Der Geschmack und Geruch war immer noch neutral, leicht pilzig, nicht unangenehm. Die Konsistenz wird innen weich, die Außenhülle bleibt spürbar bestehen.

    Es ist ein "Pralineé" mit Pilzcremefüllung. ^^

    Gemischt habe ich die Pilzchen dann mit separat gebratenem Soja-Bohnen-Tempeh (Curry), damit habe ich sogar einen zweiten Pilz im Spiel.

    Die gekochten Sojabohnen werden für diese ursprünglich aus Indonesien stammende Spezialität mit Schimmelpilzkulturen (Rhizopogus spec.) beimpft und gereift.

    Das hat gut harmoniert, als "Topping" über einer Gemüsepfanne.






    VG

    abeja

    Hallo Rika,

    zu Entoloma kann ich natürlich nichts sagen, aber die Ehinger Seite war (als ich einmal schaute) tatsächlich offline, mit einem Hinweis auf ein technisches Problem.

    Prima, dass das so schnell behoben werden konnte. Ich schaue da auch gerne hinein und verlinke sie auch regelmäßig, wenn z.B. im Pflanzenbestimmungsforum in der Pilzabteilung so etwas "von Nöten" ist.


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    letztes Jahr hatte ich auf einem (damals) pilzverwöhnten Fleckchen im Buchenwald auf Kalk (Hochrhein) Cortinarius subpurpurascens gefunden.

    Letzte Woche sah ich auf dem gleichen Areal (aber ca. 15 m entfernt) eine Gruppe von Pilzen, die ich von oben erst gar nicht einschätzen konnte.

    Daran herumgezupft ... komplett verwachsen (+ 1-2 Pilze einzeln) ... Schleierlinge!


    Man konnte von Stielform etc. gar nicht viel erkennen. Durchgeschnitten, mit KOH behandelt (gelblich) und dann gewartet ...

    Es trat tatsächlich mit etwas Verzögerung (durchaus 2 Minuten) eine violette Verfärbung ein, sodass ich hier wie letztes Jahr von Cortinarius subpurpurascens ausgehe.

    Schleierlinge habe ich bisher noch nie so verwachsen gesehen!







    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    in diesem Thema hatte Peter Püwert mit Penicillium befallenen Korallen gezeigt. Da fielen mir meine Steinpilzfunde aus diesem Jahr ein.

    Der von gestern sah so aus: riesiger Steinpilz (ich vermute stark, nicht genau geschaut) mit "Steinpilzanzeiger" - winzige Mehlräslinge, komplett eingetrocknet. An dieser Stelle fand ich in vielen Vorwochen immer kleine (verzehrtaugliche) Mehlräslinge, aber noch nie einen Steinpilz.




    Der erste Sommer-Steinpilz, Boletus reticulatus, in diesem Jahr betörte im September mit ganz interessantem "Punkte-Design"

    Kann ich hier auch davon ausgehen, dass das Penicillium ist?

    https://fungi.myspecies.info/all-fungi/penicillium-brevicompactum

    Hier steht, der Artname diese pilzbewohnenden Schimmels würde als "name of convenience" verwendet werden, möglicherweise stecken mehrere Arten dahinter.





    Da braucht man natürlich in der Pfanne eine Pilzalternative.

    Am Dienstag fand ich auf einem relativ kurzen Abstecher ein paar Schopftintlinge, ein paar kleine, feste, trockene Goldröhrlinge und 250 gr. Buchen-Schleimrüblinge. Das passt natürlich überhaupt nicht zusammen, also alles separat zubereitet.

    Dabei habe ich wieder festgestellt, dass ich so kleine Röhrlinge stehenlassen sollte. Sie hatten wenig Geschmack und von der Konsistenz her gefallen sie mir auch nicht (obwohl sie sehr jung und "knackig" waren).


    Mucidula mucida (Oudemansiella m.) hatte ich vor ein paar Jahren schon mal probiert und war angenehm überrascht gewesen vom milden, leicht süßlichen Pilzgeschmack. Die Pilze sind durchaus mehr als "nur Huthaut und Lamellen", es bleibt was in der Pfanne übrig.

    Allerdings sollte man keinesfalls die Pfanne zu voll machen, sich vom schleimigen Geblubber nicht schrecken lassen und so lange "bräteln", bis die Pilze gebräunt sind und nicht mehr schleimig aussehen und nur noch ganz wenig Feuchte enthalten. Das gelingt am besten, wenn sie zum Schluss etwas vereinzelt in der Pfanne liegen.


    Ein paar Bilder:

    so junge Primodien hatte ich noch nie gesehen


    ein paar hübsche junge Fruchtkörper



    Blick nach links, Blick nach rechts, von jung bis (zu) alt alles vorhanden



    Oh, hier schon so viel Sporenstaub (der wirkt fast bläulich-weiß, das ist kein komplett "falscher" Weißabgleich)



    250 gr. sind ganz schön viel (ein paar kleine FK, aber auch aufgeschirmte FK, die noch leicht nach innen gewölbt waren)


    Oh, wie es blubbert


    Und hier heißt es, noch ein kleines bisschen weiter brutzeln! ^^


    VG

    abeja

    Hallo Matthias,

    ja klar, das macht auch nichts. Hier sieht man wieder, dass man nicht ohne Grund "die Babys in Ruhe lassen soll".

    Da ich sie aber schon in der Hand hatte und mich die extrem gelbe Farbe beeindruckte (und dies im meinem Hirn mit "selten" und "noch nie gesehen" verknüpft war), habe es versucht.

    Trotzdem bringt das ja was für nächste Bestimmungen, weil man viele Quellen noch mal liest und Bilder vergleicht.


    Hallo Peter,

    très chique! Und damit ist auch eine Frage beantwortet, die ich mir (nicht hier) gestellt hatte: ob man grünlichen Schimmel auf Pilzen einer Art (bzw. Artengruppe) zuordnet. Ich hatte so etwas auf einem Steinpilz gefunden.


    Zu dem kleinen Schirmling mag niemand etwas sagen - wenn auch nur rein spekulativ? ;)


    VG

    abeja

    Oder narrt uns hier eine Mini-Ziegenlippe? (Ohne Rosa unten ...)

    Ich finde die Röhrenmündungen schwierig zu beurteilen, sie sind beim jungen Pilz winzig klein (mit bloßem Auge kaum zu erkennen), aber mit Ultranahaufnahme sieht man, dass sie nicht regelmäßig sind ...

    Beim frischen Pilz (und jetzt beim trockenen Pilz) konnte ich nicht feststellen, ob sie leicht teilbar sind oder nicht.

    Hallo,

    ich war im Wald, doch das hat mich bei den fraglichen Röhrlingen nicht weitergebracht - es wächst noch weniger als letzte Woche.


    Die oben erwähnten Birnenstäublinge sah ich - immer noch topfit, doch keine kleinen Schirmlinge, auf die ich auch noch mal achten wollte. Die letzte Woche startenden Buchenschleimrüblinge ... waren "hinüber". 2-3 Täublinge (R. luteotacta, waren schon ganz "luteo" ansonsten bleich) - total eingetrocknet. 15 gr. winzige Hallimasch (Armillaria gallica), habe ich tatsächlich mitgenommen und (nach Garen) damit Käsetoast verziert, das war lecker!


    Bei dem kleinen Röhrling schwanke ich nun hin und her, nichts passt wirklich.

    Wahrscheinlich muss die Bestimmung offen bleiben, weitere Meinungen werden aber gerne gelesen.

    Der Pilz ist ja noch so jung, dass die Oberflächenbeschaffenheit des Stieles noch nicht typisch ist, aber Farbe und Verfärbung im Fleisch müsste ja schon mehr oder weniger passen.

    Ich habe mir die Beschreibungen + Bilder bei boletales.com angeschaut und was ich sonst so gespeichert hatte, bzw. fand.

    X. moravicus « boletales.com

    B. impolitus « boletales.com

    B. depilatus « boletales.com


    Aureoboletus moravicus (heißt er ja nun)

    Die Röhren sind boletoid ("Hymenophoraltrama boletoid, d.h. nicht gelatinös, Hyphen einander nicht oder kaum berührend" und die Poren sehr fein, genauso wie bei Hemileccinum impolitum und depilatum), die Huthaut ist bei all den Arten ein Trichoderm (also erst mal etwas filzig, später verkahlend möglich).(EDIT: bei Boletales.com steht das anders für die Huthaut von X. moravicus, Palisadoderm)

    A. moravicus hätte später am Stiel oft diese Rippen (hier noch nichts zu sehen),

    H. impolitus u. depilatus sollten Pünktchen haben (hier noch nicht zu sehen - diese sollen auch mikroskopisch als "charakteristische Hyphenbüschel" kenntlich sein.)


    Typisch bei A. moravicus: diese rosa-bräunliche Färbung direkt unter der Huthaut, manchmal auch sehr deutlich, manchmal auch oberhalb der Röhren. Das ist bei meinem Fund tatsächlich ansatzweise so, beim Trocknen wird das noch etwas deutlicher.

    "Pilze der Schweiz" behauptet tatsächlich, dass A. moravicus im jungen Zustand leicht bläuen würde oder könnte. (???)


    Typisch bei H. impolitum:

    eine Gelbfärbung oberhalb der Röhren (ist bei meinem Fund überhaupt nicht), zum Teil auch von der Stielrinde nach innen gehend (ist nicht), auch sehr typisch in der Stielbasis (ist ein wenig). An einer Stelle las ich auch, dass es unterhalb der Huthaut auch etwas rötlich-bräunlich sein dürfte.

    Die lateralen Stielgewebe sollen bei jungen Pilzen unterschiedlich dick sein. (Kann ich nicht nachprüfen, das wäre nur nach Augenschein geraten).

    Bei A. moravicus (u. I. badia) " Laterales Stielgewebe in jungen Frk. 60 (-90) um dick, +/- gelatinös

    Bei H. impolitum und depilatum "Laterales Stielgewebe in jungen Frk. 400 (-640) um dick"

    (Aus: "Die europäischen Arten der Gattungen Xerocomus s. str. und Xerocomellus nach dem Gattungskonzept von SUTARA 2008 sowie Abgrenzung zu verwandten europäischen Gattungen und Arten v. Thomas Rödig, Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg e.V., Juli 2012" - darin ist eine Tabelle enthalten, wo auch H. depilatum/ impolitum sowie I. badia/ A. moravicus (mit den damaligen Namen) vorkommen)


    Was mir aber überhaupt nicht bei meinem Fund für A. moravicus passend erscheint, ist die Farbe der sehr jungen Röhren/ Röhrenmündungen. Diese wird an einer Stelle als cremefarben beschrieben (wird erst bei Reife gelber), während diese Röhren bei H. impolitum und depilatum schon von Anfang an sehr kräftig gelb sind.

    ("Röhren: Mündungen jung fast cremeweiss, hell ockergelb, dann warm gelb, Mündungen alt oft etwas orange- oder braunfleckig, auf Druck nicht blauend." Das ist aus einem zusammengefassenden Schlüssel von Harald Andres Schmidt 2014, Quellen div. Literatur)


    Aureoboletus moravicus (Hřib moravský)
    Syn.: Boletus moravicus, Xerocomus moravicus Vzácná hřibovitá houba rostoucí od léta do počátku podzimu pod listnáči, zejména duby, v teplých oblastech, mimo…
    www.mykologie.net

    Hier Bilder von jungen A. moravicus. Da sieht man, dass die Röhren jung fast weiß sind, später sind noch die Röhrenmündungen am Hutrand weißlich, der Rest schon gelber.


    Den Geruch hatte ich recht eindeutig als Jod wahrgenommen, allerdings meinte ich das auch schon mal bei einer Ziegenlippe feststellen zu können. Bei A. moravicus wird oft "Kokos" genannt.


    Zuletzt noch die Anmerkung bei boletales.com, dass auch für die Unterscheidung von H. depilatum und impolitum immer die Huthaut mikroskopiert werden sollte. Auf das "Nicht-gedallerte" soll man nicht so viel geben können. Es hat sich - in Mitteleuropa - oft herausgestellt, dass mutmaßliche H. impolitum doch H. depilatum waren.


    Wäre das hier auch eine Möglichkeit?

    H. depilatum hatte ich schon mal (typisch "verdallert", Hüte auch dunkler, bei Hainbuche), aber der kleinste Pilz war im Schnitt sehr ähnlich. Da ist eine leichte Rötung unter der Huthaut, allerdings auch - bei dem größeren Pilz feststellbar - eine gelbliche Fläche oberhalb der Röhren. Was aber da total anders war: der Stiel war nicht gelb.


    Zu den Bäumen nochmal: überwiegend Buchen, 1-2 Eichen. Aber auch Hainbuchen-Früchte fliegen herum, allerdings konnte ich den Baum nicht sehen, der könnte etwas weiter weg sein.


    VG

    abeja


    PS: die Korallen waren anscheindend "weg", dann aber doch zu sehen, sehr braun eingetrocknet, die Spitzen sehr hart. Fast denkt man, ein Stacheltier anzufassen. Sie stehen übrigens exakt zwischen einer Buche und einer Rot-Eiche.

    Hallo Matthias,

    upps... den hatte ich gar nicht auf dem Schirm, muss mich nachher genauer damit befassen. Filzig war die Oberfläche bei dem frisch geschlüpften Baby eigentlich nicht. Am besten wäre es, wenn ich dort noch ein ausgereifteres Exemplar finden würde.


    Hallo Peter,

    danke für die Bestätigung soweit makroskopisch möglich. Prima Vergleichsbilder!


    VG

    abeja

    Nr. 3 (Hochrhein, Waldfriedhof, unter Buche, Boden kalkhaltig, aber zumindest teilweise oberflächlich versauert)

    Gleich unweit des Eingangs eine Gruppe von Korallen! Freu! ... aber welche ...

    Aus formalen Aspekten kam ich hier auf Hahnenkamm (Ramaria botrytis), zumindest im weiteren Sinn - es soll ja noch zwei sehr ähnliche Arten geben. Wie ich las, sind diese nur molekulargenetisch eindeutig zu unterscheiden, aber sie haben eine unterschiedliche Ökologie (Ramaria rubripermanens und rubrievanescens).

    Nun wird der Hahnenkamm auf Fotos überwiegend mit fantastisch roten Farben dargestellt, diese waren hier höchstens an den bräunlich-roten Spitzen noch zu erahnen, auch bei dem ganz jungen Exemplar (im Vordergrund, noch ganz zarte Spitzchen). Ich nehme an, dies liegt an der Wärme und Trockenheit.

    Insgesamt machten die Pilze (3 FK) von Konsistenz und Geruch her noch einen halbwegs frischen Eindruck.

    Optisch ähnliche Exemplare fand ich hier: https://www.biolib.cz/cz/image/id132967/


    Geruch: angenehm mild, mit besonderer "Schnuppertechnik" vielleicht ein Hauch Sellerie

    Geschmack: ganz mild, dann anhaftend "pilzig" (nicht sauer, nicht bitter)

    Fleisch rein weiß, keine Marmorierung (ich habe allerdings nur ein kleines Stück vom angefressenen Exemplar abgebrochen)

    Außenfarbe etwas gelblich, Äste deutlich runzelig

    Mit KOH keine Verfärbung.

    Nun las ich etwas von amyloider Reaktion im Fleisch (wo? überall?), dass da Ramaria botrytis am schwächsten reagieren würde, erst nach 30 Minuten...

    Nach 30 Minuten tat sich gar nichts mit Melzers Reagenz, auch am nächsten Morgen war der Fleck noch braun - aber nach ein paar Tagen (!) doch tatsächlich bläulich gefärbt!


    Was meint ihr, habe ich hier Ramaria botrytis (s.l. oder s. str.) gefunden?





    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    im trockenen und immer noch hochsommerlich warmen Südwesten (27 Grad) könnte ich "die immer gleiche Leier" anstimmen ... pro km Wegstrecke gibt es ungefähr einen Pilz, mit winzigen Ausnahmen hier und da.

    Darunter befanden sich am letzten Wochenende 3 Erstfündchen (nicht "Erst Pfündchen, dann Kilöchen" ;) - gebräuchliche Speisepilze waren nicht darunter)


    Nr. 1 (Hochrhein, buchenbetonter Mischwald auf Kalk ca. 450 m Höhenlage)

    Am geschotterten Wegrand zwischen Brennnesseln u.a. krautigen Pflanzen ein brauner Schirmling, Einzelexemplar. Ich habe ihn nur entdeckt, weil nebenan Totholz mit Birnenstäublingen war (Birnenstäublinge!!! Wow!!! ^^ ).

    Leider habe ich keine Probe des Schirmlings getrocknet, sondern ihn nur fotografiert (auf Moos abseits des eigentlichen Fundortes). Erst mit Verzögerung kam ich auf die Idee, dass es möglicherweise eine etwas seltenere Art gewesen sein könnte.


    Hutdurchmesser aufgeschirmt knapp 3 cm, auffallend filzig, mit kreuz-und-quer liegenden Haaren.

    Die Huthaut zeigte gar keine Tendenz, in Schuppen aufzubrechen, höchstens der Rand wirkte etwas heller, weniger dicht behaart, am Rande hängen Velumfetzen.

    Die Lamellen erschienen eher cremefarben als weiß.

    Der helle Stiel hat eine sehr flüchtige Ringzone, darunter ist er faserig-haarig bis leicht schuppig (Haare in gleicher Farbe wie Huthaare)

    Der Stiel ist für so einen kleinen Schirmling recht stämmig mit deutlich verdickter Basis.

    In puncto Geruch habe ich nichts Besonderes wahrgenommen, sehr neutral.


    Bei der Suche nach Schirmlingen mit solcher "nicht-bis-kaum-aufschuppender" Hutoberfläche, bin ich auf Lepiota boudieri gestoßen, den Fuchsig-braunen Schirmling. Lepiota castanea ist es meiner Meinung nach nicht.

    Natürlich wären da wieder Mikromerkmale wichtig, aber gibt es überhaupt Alternativen mit dieser Hutbeschaffenheit?









    Nr. 2 (Hochrhein, Buchenwald auf Kalk, eingestreute Eichen, ca. 450 m)

    "Meine" Königsröhrlings-Ecke war ohne Körös und auch sonst ziemlich leer.

    Ein kleiner gelblicher Pilz (ca. 2 cm Hut) wuchs halb versteckt unter Laub. Ich dachte "Schwefelritterling" und hatte ihn - schwupps - ohne große Überlegung in der Hand.

    Oh, ein winziger gelber Röhrling (eigentlich 2), noch dazu selten ...

    Man sieht kein Netz, nirgendwo - aber die gelbliche Stielrinde fasert unten seltsam auf, das wirkt an manchen Stellen fast netzartig. Der Stiel ist etwas zugespitzt.

    Das Fleisch ist weiß und verfärbt sich nicht bläulich und riecht angeschnitten deutlich nach Jod. Getrocknet wird die Stielrinde ganz unten ein wenig rötlich-braun. Die Huthaut ist glatt, nicht "gehämmert" und relativ hell.

    Ich halte das daher für einen Fahlen Röhrling, Hemileccinum impolitum.

    (EDIT: siehe Diskussion, Farben im Fleisch fraglich, Bestimmung mit Bild nicht möglich, zu jung)


    Es tauchte bei mir aber die Frage auf, ob bei einem Anhängselröhrling, Butyroboletus appendiculatus (Hut (meist?) dunkler, Fleisch (meist?) gelber, kein Jodgeruch (könnte man sich aber vielleicht einbilden)) in diesem höchst jugendlichen Zustand das Stielnetz schon deutlich sichtbar wäre und ob er auch schon ein typisches Bläuungsverhalten hätte? Bei dem Bild auf 123 von extrem jungen Pilzen sehe ich als Hauptunterschied nur die Hutfarbe und eventuell die Hutoberflächenbeschaffenheit sowie die Stielform, das Stielnetz ist schlecht erkennbar, anscheinend nur minimal vorhanden.

    Allerdings wird da auch noch eine orangefarb. KOH-Reaktion beim Anhängselröhrling im Fleisch genannt (das wusste ich noch nicht).

    Am getrockneten Stückchen getestet: keine Verfärbung mit KOH







    Vielen Dank fürs Verlinken des Textes!


    Einige Dinge waren mir neu.

    Etwas geschmunzelt habe ich auch schon.

    Man bemüht sich, solche "Referenzgerüche" heranzuziehen, die jede/r kennt bzw. einfach kennenlernen kann, z.B. "weiße Straßenmarkierungsfarbe, Geruch frisch aufgetragener weißer Markierungsfarbe auf Asphalt- oder Betonstraße". Das kennt vermutlich die Person, die die Farbe aufbringt am allerbesten - die anderen fahren vorbei. Also mal anhalten und schnuppern!! ;)


    Interessant auch, dass die menschliche Nase mehr oder weniger "objektiv" arbeitet - und Geruchsnoten, die bisher nicht wahrgenommen werden konnten (weil vemutlich grundsätzlich nicht alle Rezeptorgene exprimiert sind), durch Exposition doch erlernt werden können. (Riechttraining).

    Zitat

    Die Ergebnisse des Instruments „Nase“ sind weitgehend objektiv (Riecherfahrung, das heißt bewusstes Riechen im Alltag und damit Kenntnis von häufigen Geruchstoffen vorausgesetzt), da sinnesphysiologisch betrachtet alle menschlichen Nasen gleich gebaut sind und in etwa über 350 unterschiedliche Riechrezeptoren und über 20 Millionen Riechsinneszellen verfügen (HATT & DEE 2016). Allerdings werden wahrscheinlich bei allen Menschen nicht alle Rezeptorgene zur gleichen Zeit exprimiert, sodass in der Folge nur etwa drei Viertel der olfaktorischen Rezeptoren im Riechepithel zur Verfügung stehen. Hierin liegt vermutlich die Ursache für das Phänomen der spezifischen Anosmie, d. h. der Unfähigkeit, einen bestimmten Geruch wahrzunehmen. Die Forschung geht davon aus, dass spezifische Anosmie einen Schutzmechanismus vor der Überlastung der olfaktorischen Informationsverarbeitungssysteme darstellt. Das Spektrum der in der Riechschleimhaut exprimierten Riechrezeptoren ist jedoch sehr variabel. Die entsprechenden Rezeptorgene können durch das „ökologische Angebot“ und daraufhin eingeleitete epigenetische Prozesse aktiviert werden, d. h. wenn das Individuum häufig mit Riechstoffen in Berührung kommt, für deren sinnliche Wahrnehmung aktuell nicht exprimierte Riechrezeptoren erforderlich sind, werden diese in die Schleimhaut eingelagert. Das bedeutet, dass spezifische Anosmie durch konsequente, forcierte Exposition mit dem Riechstoff behoben werden kann, gegenüber dem die Person anosmisch ist – also eine Form des Riechtrainings (C ROY & al. 2016).


    Oder zum Schnuppern:

    auch mit einem Nasenloch (wechselseitig), dann wieder mit beiden, mit Pause usw.

    Mit einem Nasenloch habe ich heute schon probiert, ob mein Cortinarius (im weitesten Sinne "erdig", aber nicht typisch "rote Beete") noch irgendwie beschreibbar riecht. Für mich dann wie Umzugskartons, die bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit in der Garage stehen ... das ist nicht in der Liste. 8)


    Zitat

    Um differenziert riechen zu können, muss man sich Zeit zum Riechen nehmen und mehrmals tief und sanft den Pilzgeruch einatmen. Bei den verschiedenen Riechdurchgängen soll abwechselnd einmal mit beiden Nasenlöchern gleichzeitig und nach einer kleinen Pause mit jedem Nasenloch einzeln am Pilz gerochen werden. Der Grund für das Riechen mit einem Nasenloch liegt in der unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeit, mit der die Atemluft in unseren beiden Nasenlöchern aufgenommen wird. Ein Nasenloch weist immer eine höhere Strömungsgeschwindigkeit als das zweite auf und alle paar Stunden wechseln sich die Strömungsgeschwindigkeiten in den Nasenlöchern ab (S OBEL & al. 1999). Die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten gestatten den unterschiedlichen Duftstoffen eine optimale Aufnahme durch die Nasenschleimhaut. Duftstoffe mit hoher Sorptionsrate brauchen eine schnelle Strömungsgeschwindigkeit, Duftstoffe mit niedriger Sorptionsrate eine langsame Strömungsgeschwindigkeit (S OBEL & al. 1999). Da Pilzgerüche unterschiedliche mengenmäßige Anteile an Duftstoffen mit hohen bzw. niedrigen Sorptionsraten aufweisen, unterstützt das Miteinem-Nasenloch-Riechen die differenzierte Wahrnehmung der Duftstoffe. Um aber ein Gesamtbild des Duftes zu erhalten, muss natürlich auch mit beiden Nasenlöchern gleichzeitig gerochen werden. Die umgehend aufsteigenden Geruchsassoziationen werden so oft mit Riechwiederholungen überprüft, bis ein klares Geruchsbild entsteht. Generell muss man an mehreren Individuen riechen, da Duftkomponenten unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Riechpausen sind ebenso wichtig wie das Riechen selbst, um der Adaptation an Düfte (H ATT & D EE 2016) entgegen zu wirken: Manche Duftstoffe werden oft schon im 2. Atemzug nicht mehr wahrgenommen. Erst nach einer minutenlangen Pause reagieren die Riechrezeptoren wieder auf den besonderen Duftstoff-Reiz.


    Interessant ist auch die Tatsache, dass die menschl. Nase die chemischen Gerüche möglicherweise nicht so wahrnimmt, wie sie tatsächlich mengenmäßig vorhanden sind. Als Beispiel wird der Geruch von Berberis vulgaris angeführt.


    Zitat

    Duftanalysen mittels Headspace-Technik und dem Verfahren der Gaschromatografie gekoppelt mit Massenspektrometrie (GC/MS) ermöglichen zwar die Aufschlüsselung eines Pilzgeruchs in einzelne Duftkomponenten und deren mengenmäßige Anteile am Gesamtgemisch, doch kann die chemische Analyse keine Aussage darüber treffen, welche Duftkomponenten von der menschlichen Nase als dominant wahrgenommen werden. Um dieses Phänomen zu veranschaulichen, folgt nun ein Beispiel aus der Welt der Blütendüfte: KAISER (2006) schreibt über den Blütenduft von Berberis vulgaris folgendes: „(the) flowers emit a rather peculiar spermatic odor, although it is quantitatively based on pleasant odorants such as linalool and the four isomers of lilac aldehyde and lilac alcohol.“ Die duftbestimmenden, spermaähnlichen Komponenten sind 3,4-Dihydro-2H-pyrrole zusammen mit 5-Acetyl-3,4-dihydro-2H-pyrrole, die mengenmäßig nur 0,10 % und 0,01 % des Duftgemisches ausmachen, wohingegen die vier Isomere des Flieder-Aldehyds und Flieder-Alkohols zusammen mit 19,40 % und Linalool mit 4,40 % im Duft enthalten sind (KAISER 2006). Den Riecheindruck, den KAISER (2006) beschreibt, teilen vermutlich alle, die je an den Blüten von Berberis vulgaris gerochen haben, und so zeigt dieses Beispiel sehr anschaulich, dass manche Duftstoffe, obwohl sie nur in kleinen Mengen vorkommen, den menschlichen Riecheindruck völlig bestimmen und andere Duftstoffe, in diesem Fall die Flieder-Komponenten, überdecken.

    VG

    abeja

    Hallo Marcel,

    ich finde Gerüche und deren Wahrnehmung auch sehr interessant.

    Aromen werden von verschiedenen Menschen oft auch unterschiedlich beschrieben, vieles soll man aber auch trainieren bzw. erlernen können. Die Anwendung geht von der Beurteilung von normalen Lebensmitteln über die Wein- und Kaffee-Degustation (- und Bewertung) bis hin zur Schadstoffsuche in der Raumluft oder im Wasser.


    Zur Geruchs- und Aromaschulung/ Sensorik habe ich eine interessante Seite gefunden (auch mit Auflistung der chem. Verbindungen):

    Geruchs- und Aromaschulung in der Sensorik
    DLG-Expertenwissen 01/2017
    www.dlg.org


    Es ist natürlich richtig, dass man die Ausdrücke "fruchtig" und "säuerlich" nicht gleichsetzen kann, also nicht 100 proz. synonym verwenden kann - vor allem dann nicht, wenn man die Chemie dahinter im Blick hat.

    So hatte ich es oben aber auch nicht gesagt, sondern mit einschränkenden Nebensätzen und "generöser" Verteilung von Anführungszeichen - es war weniger wissenschaftlich ausgedrückt, sondern beschrieb eine eher assoziative Verknüpfung.


    Bei mir ist das fast untrennbar verbunden:

    als "fruchtig" bezeichne ich nur etwas, was auch eine zumindest leicht säuerliche Komponente hat.

    Ist eine Banane überreif oder eine Feige getrocknet - zwar aromatisch, aber nur noch sehr süß - dann käme ich kaum auf die Idee, den Geruch als "fruchtig" zu bezeichnen. Je nach Reifegrad oder Obstsorte fallen Geruchs-Aromen (und Geschmack, das kann man kaum trennen) auch sehr unterschiedlich aus. Bei uns ist das z. B. bei Äpfeln so, in den Tropen z. B. auch bei Mangos.

    Diese können (auch reif) absolut ätzend sauer sein und auch so riechen - nicht nur "süß-fruchtig". Ebenso gibt es diese kleinen Bananen, die deutlich mehr Fruchtsäuren enthalten, auch im reifen Zustand. In Europa werden sie hin und wieder (teuerst) als "Apfel-Bananen" verkauft, weil das Aroma auch eine "säuerlich-apfelige" Komponente enthält.


    Umgekehrt fallen mir, wenn ich an säuerliche Gerüche bei Lebensmitteln denke, als erstes leicht säuerliche Obstarten ein.

    Dann, mit Verzögerung kommt mir Essig in den Sinn, wobei der essigsauer vergorene Alkohol überwiegend eine obstige Basis hat, die man oft durchschmeckt bzw. schmecken soll - z. B. beim Apfelessig.

    Mit Anstrengung fällt mir noch Sauerampfer und Rhabarber ein, wobei die dort u. a. enthaltene Oxalsäure nach einer weitgefassten Definition auch zu den Fruchtsäuren gehört, sowie milchsauer vergorenes Gemüse.

    Fruchtsäuren – Wikipedia


    Aus Römpp-online ;) :

    "Fruchtaromen sind komplexe Stoffgemische, oft mit einem hohen Anteil an Fruchtestern und Lactonen, neben Aldehyden, Alkoholen, Ketonen, Carbonsäuren, Heterozyklen u.a. Verbindungsklassen."

    Die Carbonsäuren spielen also auch eine Rolle beim Aroma, also auch beim insgesamt "fruchtigen" Geruchseindruck.


    Dazu fällt mir auch ein Beispiel ein.

    Einem Bekannten war ein Grapefruitsaft (Geschmack und Geruch "fruchtig-sauer", eindeutig Grapefruit) zum Verzehr mal viel zu sauer. Man kann die Säure mit Natriumhydrogencarbonat etwas abmildern. Hier wurde aber so viel hinzugegeben, dass die Säure fast komplett reagiert hat. Das Ergebnis war ein sehr seltsames "Getränk", man konnte kaum noch Grapefruit erahnen, es hatte ein völlig verändertes "Gesamtaroma".


    In dem im obigen Text enthaltenen "Aromarad" werden "Aromafamilien" abgebildet, darunter "fruchtig" (mit diversen Obstkategorien).

    Man könnte "sauren Geruch" als "Teilaspekt" der dort genannten "fruchtigen Gerüche" auffassen.

    Allerdings gehört Essig-Geruch (sooo sauer) nach Aromarad zur "chemischen" Geruchsfamilie.

    ... aber eigentlich ist ja alles Chemie. ^^


    Wobei sich dann auch die Frage stellt:

    wenn ich bei einem Pilz ein fruchtiges Aroma wahrnehmen würde, z.B. "Aprikose" - ob man da bei einer Untersuchung tatsächlich die gleichen chem. Komponenten (oder zumindest sehr ähnlich in der Zusammensetzung) wie in Aprikosen finden würde ...

    oder ob ich mir das Ganze nur einbilde.


    VG

    abeja

    Hallo Marcel,

    ich hatte ja jetzt beide Pilzarten zusammen im Pfännchen, es roch beim Zubereiten normal "pilzig" - aber nicht sehr ausgeprägt. Das schob ich sogar mehr auf die Faserlinge. Nun erinnere ich mich vage, irgendwann schon einmal einen Faserling in der Pfanne gegart und pur gekostet zu haben - das ging in Richtung "metallisch-pilzig" und sagte mir nicht zu.


    Die kleinen Hortiboleten würde ich eher in der "säuerlich-pilzigen" Ecke einsortieren, so ähnlich wie Rotfüßchen. "Sauer" geht dann in Richtung "fruchtig", wenn man möchte - aber für meine Begriffe hier nicht auf einem breiten, aromatischen "Fundament".


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    pilzlich tut sich - wie fast immer - recht wenig. Man trifft bei 1-2 Std. Waldgang auf ca. 5 halbwegs frische oder noch gerade eben erkennbare Pilzgruppen mit Stiel und Hut ... Schwindlinge, Tintlinge, Rüblinge etc. schon mit eingerechnet, 2 alte Netzhexen und 3 Mini-Mehlräslinge auch.


    An einer bekannten Stelle wuchsen aber am Freitag wie gesät ganz junge Blutrote Röhrlinge, Hortiboletus rubellus. Ich konnte nicht widerstehen, ein paar kleine Hüte (nur die waren nicht madig) mitzunehmen ... obwohl ich solche kleinen Röhrlinge gar nicht besonders mag.

    Im angrenzenden Wald war dann an einer Stelle (neben hübschem Rostpilz auf Huflattich) eine größere Gruppe von Behangenen Faserlingen, Psathyrella candolleana s.l. das größte Ereignis. Da ich mich erinnerte, dass man diese in Suppen verwenden können sollte, nahm ich sie auch mal mit.



    Nun ... so appetitlich sah das geputzt nicht aus - und es waren auch nur 40 gr. Röhrlinge und 20 gr. Faserlinge.

    Ein bisschen angebraten ... es roch zumindest nach Pilzen in der Küche.

    Ob etwas Gemüse dazu harmoniert?

    Eine Möhre und eine Lauchzwiebel, mangels Fleiß und Lust nicht sehr kleingeschnitten, auch angeschwitzt.

    Wie binden? Traditionell mit Mehlschwitze? ... nur Dinkelvollkornmehl da, das überzeugt dann farblich nicht, aber ... egal.



    Das Gemüse zu grob, die Röhrlinge zu "glubschig", die Faserlinge zu "ich-weiß-nicht", die Farbe nicht hübsch, die Fettaugen so groß, der Geschmack so "lala".

    Die Pilzstückchen schmeckten kaum mehr nach Pilz ... die Flüssigkeit aber schon und der Geruch lag immer noch in der Luft.



    Pürieren oder nicht pürieren, das ist hier die Frage!

    Pürieren! (links)

    Der Geschmack bleibt "lala" und die Farbe ist immer noch nicht der Renner.

    Sahne oder Nicht-Sahne ... oder Kokosmilch? Der Rest, der muss weg ... und es ist ja auch nicht viel.

    Ohhhh, die Kokosmilch ist ja dominant, wer hätte das gedacht. (mittig)

    Und noch ein bisschen Thai-Curry-Paste (Ingwer, Zitronengras, Fruchtextrakte + Koriander, Chili etc.).

    Und noch ein bisschen Kurkuma und einen Spritzer Apfelsaft. (rechts)




    Nun ist der "Wumms" da.

    Aber es wäre ein interessantes Experiment herauszufinden, ob da überhaupt noch ein "Proband" die Pilze erschmecken könnte! ^^


    ... so kann's gehen: Gemüse-Kokoscremesuppe mit "heimlichen" Pilzen - aus meiner "Versuchsküche".


    VG

    abeja

    Hallo,

    oft ist es auch so, dass junge Exemplare heller wirken, weil die Oberfläche (abgesehen von den glänzenden kahlen Bändern) noch ganz fein behaart ist. Mit der Zeit verkahlt das auch ein wenig, sodass mehr Farben zum Vorschein kommen.


    Oft hatte ich bisher den Eindruck :/ , dass die besonders blauen Exemplare in einer sonnigen und trockenen Ecke wuchsen.


    Einmal hatte ich jedoch auch den Fall, dass an exakt dem gleichen Stamm, zwei ungefähr gleich alte Gruppierungen von Schmetterlingstrameten (in Reihen) sehr unterschiedlich gefärbt waren, in einem hellen, fahlen Braun mit kaum dunklen Linien und in einem viel wärmeren, intensiveren Braunton + dunklen Linien.


    Das bläuliche (bzw. violette) Pigment ist Telephorsäure (telephoric acid), das braune Pigment Melanin, das findet man auf versch. Seiten.

    Die Melaninproduktion jedenfalls scheint abhängig vom pH-Wert des Substrates zu sein.

    The influence of pH on pigment formation by lignicolous fungi
    Wood-decay patterns are strongly influenced by the conditions of the wood substrate, and the pH of the substrate is one of the most important factors.…
    www.sciencedirect.com

    (EDIT: kann sein, dass ich da zu flüchtig "überflogen" habe, vielleicht geht es hierbei nur um die braunen Farbstoffe, die durch die Pilzaktivitäten dann im Holz eingelagert werden. Da müsste man noch mal weiter suchen und lesen. ;) )



    Eine Liste von Pilzfarbstoffen:

    Pilze und Flechten als Produzenten von Pigmenten*
    <p class="vorspann_k4_untertitel">Von Teufels- und Hexenfarben bis Lackmus und Orseille</p>
    www.deutsche-apotheker-zeitung.de


    VG

    abeja

    Hallo Margarete,

    da scheint etwas beim Erstellen des Beitrages schief gegangen zu sein. Bitte lade die Bilder nochmals hoch.

    Wenn man nach Hochladen der Bilder und vor Abschicken des Beitrags die Seite im Browser noch einmal verlässt (z. B. um etwas anderes aufzurufen, weil man noch etwas nachschauen möchte), dann speichert die Forensoftware das bereits Geschriebene automatisch als Entwurf ab. Gespeichert wird jedoch nur den Text, nicht die Bilder.

    Geht man dann zurück auf die Seite, wo man den Beitrag erstellt hat, dann wird dieser Entwurf wieder automatisch geladen.

    Man selbst sieht die Bilder noch, weil sie sich im Cache des eigenen Browsers befinden, alle anderen sehen die Bilder jedoch nicht.

    Vermeiden kann man das Problem, indem man die Bilder erst ganz zum Schluss hochlädt und dann gleich den Beitrag abschickt. Falls man dringend noch eine andere Seite aufrufen möchte, sollte man das in einem neuen Browser-Tab oder auf einer neuen Seite machen, jedoch nicht im gleichen Tab.


    VG

    abeja

    11

    Noch ein Bild von dem mutmaßlichen Schillerporling




    12

    Dann ging ich noch einen Feldrand entlang, einen Hügel hoch, suchte und fand die weite Aussicht ins landwirtschaftlich geprägte Umfeld. Einige Bäume waren gefällt worden und das Totholz lag vermutlich schon länger zierend am Wegrand. Leider konnte ich nicht alle Hölzer identifizieren, da sie oft schon komplett entrindet waren. Es befanden sich jedoch Buchen, Eschen und Weiden darunter. Die üblichen Porlinge taten "ihr Werk", darunter war auch ein kleiner Leuchtender Weichporling (Pycnoporellus fulgens) auf Buche, den habe ich auch schon länger nicht gesehen.




    13-18

    Ein Zweitfund erst ist jedoch dieser Porling (vermutlich auch auf Buche, komplett entrindet und geschwärzt): Gloeophyllum trabeum, der Balken-Blättling, hier mit sehr poriger Fruchtschicht und deutlich mehr Poren pro cm (ca. 35 oder etwas mehr) als bei meinem Erstfund.





    hier täuscht das "Nahbild" größere Poren vor, sie sind recht fein - siehe Bild mit Lineal weiter unten.



    trocken



    Und das war es schon! :)


    Viele Grüße

    abeja