Hallo allerseits,
am Dienstag war ich noch einmal dort.
Die oben abgebildeten Fälblinge, Hebeloma limbatum (die jung relativ dunkle Hüte haben) fand ich nun nicht mehr, dafür andere Hebeloma-Arten.
An mehreren Stellen wuchs das, was ich für Hebeloma sinapizans halte, den Großen/ Flockigstieligen Rettich-Fälbling.
Groß waren sie, sehr flockig waren sie, relativ helle Hüte hatten sie, die Lamellen waren schartig, nicht tränend, die Stiele wurden hohl (mit Zapfen - nicht immer deutlich, weil zum Teil madig).
Die Stiele waren voluminös, zum Teil zylindrisch, zum Teil mit deutlicher Knolle. Ach ja, nach Rettich rochen sie - deutlich.
Die Art wird auch im PDF genannt.
Seltsamerweise hatte ich die Art (was ich dafür halte), bisher immer nur im Wald bei Buchen auf Kalk. Dieses Jahr sah ich sie auch wieder, aber über einen Monat früher, Mitte Oktober und dann gar nicht mehr.





Von einer weiteren Fälblings-Art gab es nur ein kleines Grüppchen. Diese rochen schwächer nach Rettich, waren zierlicher, nur sehr schwach beflockt (am oberen Stielende vor allem, im Alter fast ohne Flocken), hatten deutlich tränende Lamellen, was aber nur beim kleinsten Pilz gut sichtbar war. Das müsste dann eine Art aus der Crustuliniforme-Gruppe sein (Kleiner Rettichfälbling s.l.).
Im PDF wird Hebeloma aanenii genannt.
Wäre das hier sicher - oder kommt noch eine andere Art aus der Gruppe infrage?
Dort werden die Farben für die Art als "einheitlich rötlichbraun mit Grauton" beschrieben, mein Fund ist relativ blass.


Dann habe ich auch die mutmaßlichen Trichterlinge wieder gefunden, im frischen Zustand.
Da sieht man wieder, wie sehr alte, eingetrocknete Pilze täuschen können.
Nun waren die Pilze jung weißlich, mit sehr glatter, fester, speckiger, wachsartiger, hygrophaner Oberfläche (keine Schüppchen, keine abwischbare Bereifung). Dann werden sie zunehmend - erst in der Mitte - beige-braun mit rötlichen Anteilen (isabellfarben?). Dann sind auf einmal die FK komplett in dieser Farbe, auch die Lamellen und die Stiele!!! Wenn sie abtrocknen, werden sie wieder etwas heller.
Der Lamellenansatz ist beim jungen Pilz gerade, kaum herablaufend - erst wenn sich die Hüte komplett verbiegen (aufbiegen) sieht es herablaufend aus. Die Stiele sind oft etwas einseitig abgeflacht.
Aussporen wollen sie nicht wirklich (anscheinend weißlich-cremefarben, zu wenig zum Zusammenschieben).
Der Geruch ist angenehm, cumarinartig.
Hier komme ich mehr oder weniger auf den Wiesentrichterling, Clitocybe agrestis (wg. Fundort, Form, Farbe, Oberfläche, Geruch). Ich sah im I-net, dass es da ähnliche Arten gibt (C. marginella - auf sandigem Boden bei Kiefern und C. diatreta ), aber da sollten ja die Standorte anders sein.
Gefunden dazu https://www.zobodat.at/pdf/Z-Mykologie_80_2014_0429-0456.pdf
Kann man die Pilze (mit cf.) so benennen - oder ist das eine komplett unsichere Geschichte?



VG
abeja