Hallo zusammen
Ich habe heute in meinem Hauswald einen Rötling gefunden, der mich in den Wahnsinn treibt.
Habitat: Magere Waldwiese mit einzelnen Birken in einem Föhren/Fichten-Wald auf Kalk, ca. 750m (Pfynwald im Süden der Schweiz).
Stiel leicht faserig, bei älteren Exemplaren poliert und nur noch am Apex etwas bereift-filzig.
Sporen rhomboid und pentagonal (im Bild auch eine Fremdspore von einem anderen Rötling)
Sporenmasse etwa 9-10.5 x 9-10 µm.
Basidien viersporig, mit Schnallen.
Schneide dicht gepackt mit leicht dickwandigen Cheilozystiden, fast steril, dazwischen nur einzelne Basidien.
Die Zystiden haben teilweise einen stark gestreckten, teils eingeschnürten Apex, etwa 40-90 µm lang.
Ärgerlich: Im Lamellenschnitt findet man mühelos Pleurozystiden, hier etwa 200 µm von der Schneide entfernt.
Die Kaulozystiden sind ja in der Gruppe wichtig. Am Stielapex gibt es massenhaft keulige Zellen, die wohl eher unspezifisch sind. Aber hier und da, vielleicht 1% der Kaulos, gibt es eine mit gestrecktem Apex, wie die Cheilozystiden.
Die HDS ist unspektakulär mit intrazellulärem Pigment.
Wenn ich nun nach FE 5b versuche zu bestimmen, komme ich zu keinem klaren Ergebnis:
Angenommen, ich lasse die wenigen Kaulozystiden als differenziert gelten:
Dann komme ich auf E. rhombisporoides, das aber nur wenige, unauffällige Cheilozystiden haben sollte.
Wenn ich die wenigen Kaulozystiden als unspezifisch einstufe, habe ich drei Kandidaten:
- E. perrhombisporum sollte nur wenige pentagonale Sporen haben, in meiner Kollektion sind die sehr häufig
- E. subcuboideum gefällt mir fast am besten
- E. pratulense passt vom Habitat her nicht
Bei all diesen Kandidaten sind keine Pleurozystiden erwähnt.
Irgendwie passt das alles nicht zusammen, deshalb hoffe ich dass mir hier jemand helfen kann.
Viele Grüsse
Raphael