Hallo Björn,
hier muss man sich zwischen zwei Arten entscheiden: Entoloma ortonii oder E. vindobonense.
Beide Arten kommen eher im Spätherbst in Magerwiesen (u.a.) vor. Für E. ortonii ist so eine pruinose Hutoberfläche in jungen Fruchtkörpern typisch, leider kann E. vindobonense das auch ab und zu haben. Entoloma ortonii hat meist noch etwas wärmere Brauntöne mit dabei und liegt damit farblich zwischen E. sericeum und E. vindobonense. Oft hat E. ortonii eine kleine Papille und/oder Vertiefung in der Hutmitte, das ist hier eher nicht der Fall. Die Stiele sind bei beiden Arten zu Beginn oft fast poliert, bei E. ortonii in der Regel schnell deutlich faserig, bei E. vindobonense länger glatt bleibend. Nur sind die Stiele anfällig untypisch zu sein, vor allem wenn wie jetzt fast den ganzen Tag der Tau auf den Gräsern liegt.
Mikroskopisch ist in der sect. Nolanea wenig zu holen, die Sporen von E. vindobonense sind allerdings im Schnitt einen Tick größer als die von E. ortonii. In frischen Kollektionen von E. vindobonense sind mir und auch Karl kleine Vakuolen mit braunem Inhalt aufgefallen. Diese sind auch bei deinen Mikrobildern zu sehen. Leider ist es momentan völlig unklar ob das ein brauchbares Merkmal ist, da ich diese Vakuolen bei älterem, getrockneten Material nicht nachweisen konnte und somit auch nicht überprüfen konnte ob die bei E. sericeum und E. ortonii vlt. auch auftreten können.
Insgesamt, vor allem wegen dem eher eintönigen, düsteren Hut, bin mir relativ sicher, dass das E. vindobonense ist.
Beste Grüße - Kai