Beiträge von Hias

    Servus Christian,


    mich erinnert diese Aufsammlung an meine Kollektion Nr. 28 vom letzten Jahr, die ich provisorisch als C. herpeticus bestimmt habe. Vor allem die helle Scheibe und die stark ausgeprägten "Wasserstreifen" sind sehr ähnlich. Ist da nicht doch ein lila Ton in den Lamellen am Hutrand? Du kannst ja mal vergleichen. Allerdings waren bei meinem Fund wohl Laubbäume Mykorrhiza-Partner. In der Funga Nordica ist nur der C. herpeticus drin, dem dort ebenso wie in GpBW ("Violettgrünblttriger Klumfuß") "bunte" Lamellen bescheinigt werden. Unter Nr. 29 habe ich noch so ein Ding mit grünen Lamellen beschrieben, das aber wohl was anderes ist. Beide Aufsammlungen werden sequenziert, ich bin gespannt, was dabei rauskommt.


    Hier noch ein Foto von Nr. 28/2012:



    Beste Grüße


    Hias

    Hallo Karl,


    diese Art habe ich in den letzten Jahren immer seltener gesehen. Im Alpenvorland am ehesten noch auf Tertiärhügeln im Fichten-Tannenwald. Vielleicht liegt's am zunehmenden Nährstoffeintrag?


    Beste Grüße


    Hias

    Servus Helmut,


    schon auffallend, wie unterschiedlich die bisherigen Javorkae-Aufsammlungen aussehen. Das extreme Habitat sorgt sicher für eine große makroskopische Variabilität, aber ob die Unterschiede so groß sein dürfen? Falls es im September irgendwann mal wieder ordentlich regnen sollte, fahre ich ins Isartal rauf und schau, ob ich noch Vergleichsmaterial finde.


    Grüße


    Hias

    Servus zusammen,


    I. grammata kenne ich leider nur aus der Literatur, meist als ziemlich stattliche Pilze mit rötlichen Stielen.


    Meine einzige Kollektion, die in diese Ecke gehört, habe ich 2011 schon mal im PilzePilze-Forum vorgestellt. Sie stammt aus einem Eichenwald in der Toskana. Die Fk sind schmächtig, hell gefärbt, mit viel Velum am Hutscheitel, fast reinweißen Stielen und sehr kleinen Sporen.


    E. Ferrari berichtet auch von ähnlichen Kollektionen, die er teilweise (soweit ich mich erinnere im Forum actafungorum) in die Nähe von I. albodisca rückt, bzw. in FND separat beschreibt.










    Funddaten:


    Fundort: Toskana, Castiglion Fiorentino, St. Stefano, ca. 500 m, am Weg, der oberhalb von Caldesi links in den Eichenwald abzweigt; Eichenwald, bei Eiche, unter Ginstergestrüpp, evtl. auch Weide in der Nähe; gesellig;


    Beschreibung:


    Hut: bis 2,8 cm breit, schwach gebuckelt, hell graubraun, fein und geschlossen befasert, am Scheitel mit dickem, cremeweißem Velumbelag, etwas klebrig und mit anhaftenden Erdteilchen besetzt;


    Stiel: bis 6,5 x 0,5, schwach gerandet bis abgerundet knollig, ganz bereift, cremeweiß, apikal minimal rosa überhaucht;


    Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt, hellgrau bis hell graubraun, ohne Olivton;


    Fleisch: in der Stielspitze etwas rosalichi, sonst cremeweiß bis creme;


    Geruch: deutlich spermatisch;


    Mikromerkmale vom Exsikkat:


    Pleurozystiden: fusoid bis schlank keulig, meist recht schlank, aber seltener auch voluminöser, sehr dickwandig, fast hyalin bis blass gelblich in KOH, Kristallbesatz sehr reichlich, ca. 40-74 x 11-20, in der Regel unter 15 breit, Wandstärke am Bauch 1,5-3, am Hals 2-4;


    Cheilozystiden: ähnlich, viel variabler, z.B. 40x16, 60x15, 46x14, 65x14, deutlicher gelb in KOH; Parazystiden unauffällig, eher wie Basidiolen, klein;


    Kaulozystiden: im unteren Stieldrittel büschelig, dickwandig, z.B. 65x14, metuloid, Wandstärke ca. 1-2,5; dazwischen auch kleinere keulige Parakaulozystiden;


    Basidien: 4-sporig, ca. 33-37 x 7,5-8,5,


    Sporen: schwach höckerig, Höcker spärlich, wenig vorgewölbt, ab und zu rundich, kaum zapfig, 7,6 x 5,3 (7-9 x 4,5-6), Q=1,44 (1,27-1,70), 20 Sp. gemessen;


    Beste Grüße


    Hias

    Liebe Tanja,


    I. stangliana habe ich bislang noch nicht gefunden, dafür habe ich eine einigermaßen klare Vorstellung von I. albomarginata.


    Stangl beschreibt seine Typuskollektion von I. stangliana mit leuchtend zitronengelblichen Lamellen, nur angeschwollener Stielbasis und Sporen nicht über 7 µm Länge.


    I. albomarginata hat eine meist angedeutet gerandete, aber manchmal auch ungerandete Basalknolle, niemals zitronengelbliche Lamellen und Sporen, die 7 µm in der Länge meist überschreiten. Sehr typisch für die Art sind die eigenartig gedrungen-buckligen Sporen mit meist abgerundetem Apex (Q-Wert bei meinen Aufsammlungen im Schnitt nicht über 1,5). Einen Fruchtgeruch habe ich noch nie wahrnehmen können. 3 Kollektionen von I. albomarginata kannst du dir hier anschauen.


    Ich würde deinen Fund eher für I. albomarginata halten, wobei ich mich bei so einem Einzelexemplar lieber nicht festlegen möchte.


    Beste Grüße


    Hias

    Liebe Tanja,


    "stark oder schwach höckerig" ist natürlich schwammig und definiert sich wohl auch aus dem Vergleich mit den Höckersporen anderer Inocybearten. Beispiele wären I. praetervisa für stark höckerig bzw. I. soluta für schwach höckerig. Bei den Beschreibungen ist es sicher sinnvoll anzugeben, ob die Höcker zahlreich oder spärlich sind und ob sie nur schwach vorgewölbt, rundlich oder zapfig ausgezogen sind.


    I. rufoalba ist in FND 34-36 bei Ferrari (S. 258/427) und in PDS 5 (Nr. 92) aufgeführt, wobei die abgebildeten Kollektionen sich nicht unbedingt sehr ähnlich sehen. Ich hatte meinen Kollektionen auch nur ein vages cf. verpasst, aber Ditte hat sie sich angeschaut und ist sich sicher, dass es I. rufoalba ist. Meine zweite Kollektion findest du hier und auf Dittes Inocyben-Seite.


    Beste Grüße


    Hias

    Liebe Tanja,


    vergleich doch mal mit dieser Kollektion von I. rufoalba. Die hatte auch recht starkes Velum und wuchs im Buchenwald. Die basal doch recht abgerundeten Pleurozystiden deuten auch meiner Meinung nach auf die Gruppe Petiginosae hin. Sie sollten in KOH wenigstens gelblich werden (die Wände) und recht lang sein. Einen Geranienduft habe ich bei meinen Funden aber nicht festgestellt.



    Grüße aus München


    Hias

    Servus,


    botanisch kann ich leider nicht viel zum Standort sagen. Sauerklee, nicht näher bestimmte Moose. Durch die dicke Nadelstreu sicher oberflächlich etwas abgesauert. Aber auch ein schöner Cortinarienwald mit C. dionysae und C. vespertinus.


    Geologische Unterlage: Hauptdolomit und quartärer Hang- und Verwitterungsschutt.


    Grüße


    Hias

    Servus zusammen,


    2010 hatte ich zwei Kollektionen im Fichten-Tannen-Buchenwald auf Kalk im Mangfallgebirge, die mit dem Grögerschlüssel eindeutig als T. arvernense zu bestimmen waren (Sporen unter 6, rundlich, Schnallen reichlich, Marginalzellen gut differenziert). Mykorrhizapartner waren sicher Nadelbäume (Tanne/Fichte).


    Der Standort ist natürlich nahzu das Gegenteil eines sandigen Kiefernwaldes. Da mir Vergleichskollektionen fehlen, dann ich nicht mehr dazu sagen.


    Grüße


    Hias

    Servus zusammen,


    ins ActaFungorum-Forum hab ich schon länger nicht mehr reingeschaut und mir fehlts auch ein bisschen an Zeit. Ist aber natürlich eine Option. Die Ialiener stolpern sicher öfter mal über solche Kollektionen.


    Mit etwas Glück komme ich heuer im Oktober wieder in diese Wälder, wo ich die Pilze gefunden habe. Bei einem Wiederfund müsste ich halt besonders auf den Geruch achten.


    Grüße


    Hias

    Servus zusammen,


    herzlichen Dank für eure Hinweise und die Links!


    Zu diesen Kleinsporern hatte ich ja letztes Jahr schon mal ein paar Kollektionen im PilzePilze-Forum vorgestellt.


    Jedes Jahr kommen ein paar Kollektionen dazu, aber bis jetzt stiften die Neuzugänge mehr Verwirrung als Erkenntnis


    Wird wohl noch ein paar Jährchen dauern, bis man die Puzzle-Teile zusammensetzten kann.


    Grüße


    Hias

    Servus zusammen,


    letztes Jahr habe ich viele Cortinatae mit kleinen, glatten Sporen gefunden, und bei denen weiß ich nie so recht, wo ich sie hinstecken soll. Bei Kuyper landet man eigentlich immer bei I. glabripes/microspora, bei Stangl ist immerhin noch I. minimispora Remaux erwähnt. Ich denke schon, dass es mehrere kleinsporige Arten gibt.


    Die unten dargestellte Kollekiton habe ich mal als I. cf. minimispora abgelegt. Sie ist makroskopisch einem hier verlinkten Fund von 2011 recht ähnlich, der sogar einen leichten Rosastich am Sitel aufwies, allerdings etwas anders geformte Sporen hat. Bei beiden Aufsammlungen sind immer auch schwach lageniforme Hymenialzystiden mit deutlichem Hals dabei. Etwas anderes dürften zwei Kollektionen aus Italien sein, die rein fusoide, halslose Zystiden mit dickeren Wänden haben, die verlinke ich hier auch mal: Italien 1, Italien 2.


    Wie eine typische I. microspora/glabripes aussieht, weiß ich bei heute nicht.











    Funddaten: 04.08.2012; Fundort: MTB 7934-4-4-1, 630 m; D - By - Baierbrunn, Charlottengeräumt, im Buchenmischwald (auf Rissmoräne/lehmiger Kies), bei großen Buchen am Wegrand, gesellig bis kleinbüschelig (>10 Fk);
    Hut: 2-2,7 cm breit, jung kegelig, später flach gewölbt und mit flachem, bisw. auch stärker vorgezogenem Buckel, fein befasert, jung geschlossen, später zum Rand hin deutlich aufreißend, ohne Velumreste, ganz jung mit rasch schwindender Cortina; Stiel: bis 4,3 x 0,4 cm, basal gleichdick, satt creme (an der Spitze) bis fichtenholzfarben, im oberen Viertel bereift; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, gedrängt bis mäßig gedrängt, jung weiß, reif graubraun; Fleisch: im Hutkern schmutzig weiß, im Stiel creme- bis fichtenholzfarben, ganz jung im oberen Stieldrittel mit Rosastich; Geruch: nicht notiert; Mikromerkmale vom Exsikkat: Kaulozystiden: echte Kaulos im obersten Stielfünftel vorhanden, aber recht spärlich und oft mit kaulozystidoiden Haaren vermischt; Parazystiden nicht typisch keulig-blasig ausgeprägt, stattdessen dünnwandige, lang zylindrische Zellen die in kaulozystidoide Haare übergehen; echte Kaulos lageniform bis sublageniform, ca. 45-52 x 13-17, dickwandig (1-3), blass gelblich in KOH, beschopft; Pleurozystiden: lageniform bis sublageniform, seltener fusoid, mäßig stark beschopft, fast hyalin bis blass gelblich in KOH, ca. 52-64 x 11-15, Wandstärke am Bauch 0,5-1, am Hals 1,5-2; Cheilozystiden: wie die Pleuros, bisw. etwas dickwandiger, mäßig dicht, Parazystiden mittelgroß; Sporen: (sub)amygdaloid, Apex meist subkonisch, manchmal auch abgerundet, lateral oft mit Delle, Maße: 6,9 x 4,1 (6-8 x 3,5-4,5), Q=1,70 (1,56-1,86), 20 Sp. gemessen;


    Beste Grüße


    Hias

    Hallo zusammen,


    diese wunderschöne und sehr stattliche Leptonia haben ich vergangenen Oktober in der Toskana unter Ginster, Wacholder und Rosengestrüpp gefunden. Aufgrund der großen Fk und recht breiten Sporen habe ich sie als E. nigroviolaceum bestimmt. Die in FE5a nachgereichte Beschreibung passt ganz gut. E. atrocoeruleum kleiner und mit schmäleren Sporen; E. viiduense mit glattem Stiel und mehr blauen Hutfarben; E. anatinum mit schmaleren Sporen.







    Beschreibung:


    Funddaten: 14.10.2012; Fundort: Italien, Bibbiena, Raggiolo, Pratomano-Region, am Abstieg vom Col del Mulo nach Raggiolo, ca. 1000 m, an offener, grasiger Stelle unter Ginster, Rosen und Wacholder, auch Buche in der Nähe; gesellig (5 Fk);
    Hut: bis 4 cm, genabelt, schokoladenbraun mit leichtem Blauton, jung grobsamtig, später faserig bis schuppig aufreißend, ungestreift; Stiel: bis 11 x 0,8 cm (sehr stattlicher Zärtling), sehr brüchig und leicht auffasernd, bisw. breitgedrückt und mit Längsfurche; blau bis graublau, komplett weiß überfasert; Lamellen: ziemlich gerade angewachsen, oft etwas bogig-konkav, mäßig gedrängt, jung grauweiß, später hellgrau, kaum mit Rosaton; Schneiden feinst weißflockig und oft etwas gesägt; Fleisch: im Hutkern weiß, sonst hellgrau; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: "Trichocutis", auf ca. halbem Radius mit keuligen, aufgerichteten Endzellen (ca. 10-20 breit); ohne Schnallen; Pigment intrazellulär, diffus und körnig; Trama mit extrem vielen Leptonia-Bläschen; Lamellenschneide: fertig, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, recht groß, ca. 40-46 x 10-12, ohne Schnallen; Sporen: recht variabel, manchmal recht einfach und regulär mit 5-7 Ecken, manchmal mit mehr und schwach ausgeprägten Ecken (6-8[9]), leicht kollabierend, Maße: 10,4 x 8,0 (9-12 x 7-9), Q=1,30 (1,19-1,50), 30 Sp. gemessen;


    Beste Grüße


    Hias

    Hallo zusammen,


    im Juni vergangenen Jahres stand die ganze Münchner Panzerwiese mit einer Leptonia voll, die ich nicht sicher bestimmen kann. Brauner, ungeriefter Hut, blauer, anfangs befaserter, dann verkahlender Stiel, Lamellen gleichfarbig mal mit steriler, mal mit heterogener, aber auch mit fertiler Schneide.


    Mit dem Schlüssel in FE5a kommen eigentlich nur E. coeruleofloccculosum und E. poliopus infrage, die aber beide mit steriler LS beschrieben sind. Die recht komplexen Sporen würden wohl eher zu E. poliopus passen:









    Zwei weitere Kollektionen, selber Tag, selbe Wiese:




    Was meint ihr dazu?


    Grüße


    Hias

    Hallo zusammen,


    nachdem ich mir vorhin den Beitrag von Gerhard zu E. callichroum (vielleicht nicht s.s.) vom Oktober angeschaut habe, möchte ich jetzt mal zwei Kollektionen aus derselben Ecke vorstellen, die ich als E. lamporpus bestimmt habe - rein nach Schlüssel, ich hatte die Dinger bis jetzt noch nicht.


    Die erste Kollektion stammt aus einem Kalkbuchenwald an der Isar. Die Pilze wuchsen gleichzeitig mit diversen Phlegmacien.





    HDS mit inkrustierendem und intrazellulärem Pigment:




    Beschreibung:


    Funddaten: 04.10.2012; Fundort: MTB 7934-4-4-4, 550 m; D - By -Schäftlarn, westliches Isarufer, Klosterwald; überwiegend kalkreicher Buchenmischwald auf würmeiszeitlichen Schottern, Hangschutt und teils freigelegter Tertiär-Molasse; in der Buchenlaubstreu, oft Cupullen anhaftend; gesellig (>5 Fk);
    Hut: 1,7-3,5 cm breit, jung kegelig, dann flach gewölbt, schwach bis nur angedeutet genabelt, Oberfläche filzig befasert, bisw. schwach faserschuppig, ziemlich düster graubraun (ohne Blautöne); Stiel: bis 6 x 0,4 cm, basal schwach keulig verdickt und weißfilzig, nachtblau, auch alt blau bleibend, stark silbrig überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt bis mäßig gedrängt, jung cremeweiß, später cremegrau bis steingrau und alt mit Rosaton; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: im Hutkern weiß, sonst wässrig dunkelgrau, im Stiel wie außen (alt Stiel hohl); Geruch: fehlend; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis mit trichodermalen Strukturen, Zellbreite ca. 5-20, in Scheitelnähe auch bis 30, Schnallen vorhanden, aber recht spärlich, Pigment in der obersten Schicht schokobraun intrazellulär, etwas darunter auch fein inkrustierend; Lamellenschneide: fertil, keine Cheilozystiden beobachtet; Basidien: 4-sporig, 2-sporige eingestreut, ca. 35-50 x 10-11; mit Basalschnallen; Sporen: deutlich heterodiametrisch, mit 6-9 schwach bis mäßig ausgeprägten Ecken, Maße: 8,9 x 6,3 (8-10,5 x 5,5-7), Q=1,43 (1,31-1,58), 20 Sp. gemessen;


    Und hier noch eine zweit Kollektion, die Werner Edelmann bei der BMG-Tagung in Würzburg gefunden hat:




    HDS:




    Bei dieser zweiten Kollektion habe ich an der Schneide vereinzelt Zellen gefunden, die man mit viel gutem Willen auch als Cheilos durchgehen lassen könnte. Man käme dann zu E. tjallingiorum, die aber auch einen schuppigen Stiel haben müsste. Ich glaube, dass die beiden Aufsammlungen zusammengehören.


    Beschreibung der 2. Kollektion:


    Funddaten: 28.09.2012; Fundort: MTB 6025/4, ca. 250 m; D-By-Unterfranken, Gramschatz, Gramschatzer Wald; Laubmischwald (Eiche, Hainbuche, Linde, Buche); in gemischter Laubstreu (Hainbuche, Buche, Bergahorn);
    Hut: ca. 2,5-3,2 cm, rasch ausgebreitet mit geradem Rand, schwach genabelt, komplett faserschuppig, ungestreift, beigebraun, ohne Blautöne; Stiel: ca. 7 x 0,3 cm, basal schwach erweitert, dunkelblau, fast schwarzblau, konstant gefärbt, oben schwach beschürfelt, sonst schwach überfasert, nicht poliert; Lamellen: aufsteigend angewachsen, gedrängt, hell cremegrau, Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: im Hut wässrig grau, im Stiel wie außen; Geruch: schwach, eher nach Dispersionsfarbe als nach Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis mit trichodermalen Elementen, aber recht wenige Endzellen (bei Präparaten vom halben Radius) und kauf ausgesprochen aufgerichtet; Zellen sehr breit (ca. 10-18), Schnallen vorhanden, aber recht selten, Pigment fein inkrustierend und zusätzlich diffus bis fleckig intrazellulär; Lamellenschneide: fertil, ohne Cheilozystiden; es sind durchaus reichlich sterile Elemente an der Schneide vorhanden, diese sind zwar selten schwach dickwandig, aber durchweg kürzer als 30 µm und in der Form kaum von Basidiolen zu unterscheiden. Interpretiert man sie als Cheilozystiden, müsste man die Kollektion als E. tjallingiorum bestimmen. Basidien: 4-sporig, 2-sporige nicht selten eingestreut; Sporen: heterodiametrisch, mit 6-9 oft etwas undeutlich ausgeprägten Ecken, Maße: 9,7 x 6,4 (8,5-10,5 x 6-7), Q=1,50 (1,36-1,67), 20 Sp. gemessen;


    Beste Grüße aus München


    Hias

    Hallo Karl,


    wirklich eine sehr hübsche Art - habe ich in Bayern noch nicht gesehen. Eine einzige Kollekiton von E. roseum sollte ich vielleicht sicherheitshaber noch nachmikoskopieren, obwohl die Schneiden klar gleichfarben waren.


    Beste GrüßeHias

    Hallo zusammen,


    was spricht eigentlich dagegen, die Kollektion von Markus Wilhelm als E. venosum zu bestimmen? Makroskopisch wäre das meine erste Idee. Die doch recht kräftigen Inkrustationen in der HDS und die heterodiametrischen Sporen würden doch gut zu dieser Art passen, meine ich. Nadelbäume waren auch in der Nähe, sogar Tanne, bei der ich E. venosum immer finde.


    E. griseorugulosum kenne ich nur aus der Literatur (ZMykol 78/2).


    Zum Vergleich Fotos von zwei Kollektionen, die ich als E. venosum bestimmt habe:


    Kollektion 9/2009:





    Kollektion 15/2012:



    Die Dokus dazu habe ich verlinkt.


    Beste Grüße


    Hias

    Hallo zusammen,


    vergangene Saison habe in der Fröttmaniger Heide auch zum ersten Mal E. neglectum gefunden. Weil es thematisch hierher passt, bringe ich die Doku in diesem Thread. Es dürfte dieselbe Art sein, die Rossi Esterlechner im Fungicom-Forum ebenfalls von dort beschrieben hat.


    Es handelt sich um zwei Kollektionen, die auf derselben Wiese wuchsen, aber sicher aus unterschiedlichen Myzelien. Das Merkwürdige daran ist, dass eine Kollektion sich problemlos als E. neglectum schlüsselt, während die zweite vorgibt, eine Mischkollektion zu sein. Bei beiden Kollektionen hatte ich schon makroskopisch mit E. neglectum/pallens gerechnet. Bei der zweiten, kritischen Kollektion, habe ich deutlich ausgeprägte, oft kopfige Cheilozystiden festgestellt und keine Schnallen an den Basidiolen gefunden. Bei einem Kontrollpräparat von einem zweiten Fruchtkörper fand ich zu meiner Überraschung massenhaft Schnallen, keine Cheilozystiden und stärker knotige Sporen. Makroskopische Hinweise auf eine Mischkollektion habe ich nicht.


    Im Thread wurde auf eine unbestimmt Kollektion mit Zystiden verwiesen. Wie sah die denn makroskopisch aus, gibts Fotos davon?


    Die Kollektion von Markus Wilhelm sieht makrosopisch auf den ersten Blick schon anders aus, finde ich. Mehr Brauntöne in den frischen Hüten und auch dunklerer Sitelfarben.


    Interessante Geschichte. Ich will mich nicht festlegen, aber rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass meine beiden Kollektionen alles dieselbe Art sind und auch keine Mischkollektion vorliegt. An Sporenquotienten habe ich einmal 1,44 und einmal 1,31.


    Kollektion 1:




    Infos zu Kollektoin 1:


    Funddaten: 14.06.2012; Fundort: MTB 7735-4-3-1, 490 m; Fröttmaniger Heide West (Schotterheide, Magerwiese, von Schafen beweidet), an einer Dammböschung in der Wiese; gesellig (2 Fk);
    Makroskopie wegen irrtümlich vermuteter Identität mit einer anderen Kollektion nicht extra beschrieben, siehe also Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Pigment fehlend oder sehr unauffällig; Lamellenschneide: fertil, keinerlei Zystiden gefunden; Basidien: 4-sporig, Basidiolen meist mit Schnallen; Schnallen häufig; Sporen: meist mit 7-9 Ecken, oft knotig, deutlich heterodiametrisch, Maße: 10,8 x 7,5 (9,5-12,5 x 6,5-8), Q=1,44 (1,27-1,71), 20 Sp. gemessen;


    Kollektion 2:


    Die vier Fk waren auf ein paar Quadratmetern verstreut, ich wäre aber nie auf die Idee gekommen, sie für unterschiedliche Arten zu halten:





    Und hier noch Fotos von den Cheilozystiden, die ich bei dieser Kollektion massenhaft gefunden habe:





    Infos zu Kollektion 2:


    Funddaten: 14.06.2012; Fundort:MTB 7735-4-3-1, 490 m; Fröttmaniger Heide West (Schotterheide, Magerwiese, von Schafen beweidet), in der Wiese; gesellig (4 Fk auf mehreren qm verstreut);
    Hut: 1,5-2,4 cm breit, sehr unregelmäßig ausgebreitet, zentral genabelt (Habitus omphalinoid), Rand schwach herabgebogen bis fast gerade, trocken, matt, glatt wirkend, aber feinst filzig überreift, cremebeige, bisw. angedeutet gezont, nicht hygrophan; Stiel: kurz, voll, bis 1,5 x 0,3, oft schwach exzentrisch inseriert, zylindrisch, basal gleichdick, bisw. weißfilzig, cremeweiß, schwach weißlich befasert, Lamellen: gerade angewachsen bis schwach herablaufend (habituell herablaufend), mäßig entfernt, (ca. 16 erreichen den Stiel), beige mit Rosastich; Schneiden meist konvex, gleichfarbig und glatt; Fleisch: im Hut- und Stielkern weißlich, in der Stielrinde satt creme; Geruch: im Feld extrem stark nach Mehl, nach Lagerung über Nacht nur noch im Schnitt deutlich mehlig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, keine Endzellen gesehen, Exsikkat ziemlich kollabiert, keine Schnallen gesehen; Pigment unauffällig; Lamellenschneide: heterogen, mit einzelnen, seltener auch gehäuft auftretenden Cheilozystiden; Cheilos zylindrisch-wellig, oft mit kleinem Bauch und fast immer kopfig, ca. 29-50 x 4-6, Köpfchen ca. 5-10 breit; ohne Schnallen, oft recht breiten Zellen aufsitzend; keine Pleurozystiden gesehen; Lamellentrama: lang septiert (teils über 200); Basidien: 4-sporig, ca. 30-40 x 11-14, keine Schnallen gesehen; Sporen: mit 6-8 Ecken, Ecken mäßig ausgeprägt, bisw. auch schwach, heterodiametrisch, Maße: 10,1 x 7,7 (8,5-12 x 7-9,5), Q=1,31 (1,21-1,47), 30 Sp. gemessen;


    Beste Grüße aus München


    Hias