Hi,
nur kurz mal was von meiner Seite dazu. 
1. Rechtliches; passt soweit. 
Die Ausnahmen (Sammelerlaubnis für Pilze zum Eigenbedarf/ geringe Mengen) ist in §2 BArtSchV geregelt, das sollte man schon wissen. Bei den streng geschützten Arten reicht ein Überblick für die wichtigsten Gattungen und Arten, wie z.B. Albatrellus oder Hygrocybe usw. Es schadet keinesfalls sich vorher mit den Gesetzlichkeiten im allgemeinen vertraut zu machen.
2. Botanik: Ja die wichtigsten mykorrhizafähige Bäume/ bzw. deren Bestimmung bilden durchaus einen kleineren Schwerpunkt. Es schadet also nicht, wenn man die wichtigsten (einheimischen Bäume/Baumgattungen; inkl. Weißtanne) (er)kennt und beschreibt. Die Weißtanne ist übrigens ein einheimischer Baum, leider stark bedroht, wird aber derzeit im z.B. im "Elbi" wieder stark aufgeforstet. Douglasie könnte auch eine Rolle spielen. Ziegerpflanzen für die Bodenbeschaffenheit spielen eine absolute untergeordnete Rolle; da gibts nur 2-3 Fragen zu dem Thema. Auch noch wichtig: bekannteste/wichtigste Destruenten, bevorzugtes Substrat, Auslösung von Weiß- oder Braunfäule. Es schadet auch nicht wenn man allgemein weiß, was Phtopathogene Pilze und Humanpathogene Pilze sind mit 1-2 Beispielen.
3. passt soweit, das ist dann wirklich Lernsache. Gute Werke zu dem Thema wären der neue Flammer, alte Flammer/Horak, bzw. der Bresinski/Besl
4. großes Thema: Die wichtigsten/häufigsten Speise- und Giftpilze, Doppelgänger usw. beschreiben, Merkmale skizzieren können
5. Taxonomie spielt eine große Rolle, da reicht aber auch nur ein Überblick. Es reicht völlig, das man weiß, ob ein bekannter Speise/Giftpilz oder sonstiger sehr bekannter Pilz nun ein Ascomycet, Basidiomycet ist. Dass Täublinge und Milchlinge in eine Klasse gehören, sollte man in jedem Falle wissen.Bei der angesprochenen Frage sollte man eine Pilzart erkennen, die taxonomisch am wenigsten zu den anderen passt.
Dass Rhizoctonia sp. zu den Cantharellales gehört muss man z.B. nicht wissen. Das ist Fachberaterwissen!
Genetik spielt überhaut keine Rolle! Phylogenetische Stammbäume sind für PSV nicht wichtig.
6. Kenntnisse über Artmerkmale Gattungsmerkmale der wichtigsten Arten, wichtigsten und größten Arten und Gattungen, die in der Pilzberatung, bei Pilzwanderungen eine große Rolle spielen, sind in jedem Falle wichtig
allg. Aufbau von Fruchtkörpern, bzw von Pilzen allgemein.
Wichtig ist auch zu wissen, was ein Ascus oder eine Basidie ist; sonstige mikroskopische Merkmale, z.B. Zystiden sind für PSV nicht relevant
7. Was auch gerne übersehen wird sind Themen, wie Zubereitung von Pilzen, Garmethoden, Verzehrsfreigabe von bestimmten Pilzarten ja/nein und ggf. unter welchen Bedingungen und sonstige Sachen, die in der PSV-Praxis eine Rolle spielen. Alles sehr allgemein natürlich.
Zusammenfassung:
Es wird kein Spezialwissen abgefragt
Es schadet nicht, wenn man sich mit der Ökologie (der Pilze) vorher befasst, dazu gehört auch das Wissen ob sehr bekannte und markante Destruenten Braun- oder Weißfäule auslösen, was eine Mykorrhiza ist usw.
Vergiftungen, Symptome und Verläufe und Giftstoffe
Grundkenntnisse um Naturschutzrecht
Gattungs- und Artkenntnisse der relevanten Speise- und Giftpilze
Grundkenntnisse in der Taxonomie von Pilzen, wiss. Namen müssen nicht gewussst werden
So das wars eigentlich auch schon. Das sind die Sachen, welche bei der theoretischen Prüfung eine Rolle spielen. Mit der theoretischen Prüfung soll hauptsächlich festgestellt werden, ob der Prüfling ein gewisses "Grundwissensniveau" für die Ausübung der PSV-Tägigkeit erworben hat oder nicht. Der bedeutendere Teil ist die praktische Prüfung, wo auch reale Beratungssituationen nachgestellt werden und auch die Prüfinge die Frischpilze erkennen müssen usw.
l.g.
Stefan