Hallo Pablo,
Das Hauptproblem bei Sporen aus Gewebepräparaten (egal ob Frisch- oder Herbarmaterial) ist aus meiner Sicht die viel größere Streuung: Man hat automatisch mehr Abweichler, also vor allem unreife, aber auch irgendwie mißgebildete oder sonstwie deformierte Sporen. Auch Fremdsporen sind in Gewebepräparaten im Verhältnis häufiger.
Die große Streuung ist gar nicht so schlimm. Dass durch die unreifen und damit kleineren Sporen ((bei Basidios) der Mittelwert kleiner wird, als er bei nur reifen Sporen wäre, ist viel schlimmer und es sind dadurch auch keine belastbaren Ergebnisse, da man sie ja nicht reproduzieren kann. Man weiß ja nie, wieviele unreife im Verhältnis zu reifen man erfasst hat.
Nach meinen Erfahrungen macht es keinen oder nur einen minimalen Unterschied, ob man dabei in Leitungswasser oder niedrig dosiertem KOH (max. 5%) misst. In KOH sollte man ein Präparat nicht allzu lange quellen lassen.
Also von minimalen Unterschieden sprechen wir hier ja sowieso. Deshalb wäre es klüger, weiterhin in Leitungswasser zu messen.
Aber du hast recht, man müsste eigentlich eine Untersuchungsflüssigkeit haben, die ein zusammenbacken von Sporen vermindert und einen immer gleichen ph-Wert hat.
Ich verstehe gar nicht, wieso es darüber so gut wie nichts zu lesen gibt, also auf den Einfluß vom ph-Wert auf Sporengrößen.
LG, Jens