Von A. battarrae kann ich einige Abbildungen nicht empfehlen. Ich persönlich verstehe darunter eine schmächtige Art aus dem Amanitopsis-Komplex, mit anthrazit-grauen Hut, fein genattertem Stiel und das Vorkommen unter Laubgehölzen auf basenreichen Böden. Das Foto in Ryman/Holmasen stimmt fast, wenn es nicht Fichtenwald wäre. Die Volva dort ist untypisch, etwas zu orangebraun und eng anliegend. Die Abbildung in Großpilze Baden-Württembergs zeigt meiner Meinung nach nicht A. battarrae, sondern A. submembranacea. Es ist viel zu viel braune Farbe in der Huthaut vorhanden und das Vorkommen im Fichtenwald ist eher bodensauer (zumindest oberflächlich vorhanden) zu werten. Bei der Abbildung in Breitenbach/Kränzlin (135) hat schon Noordeloos in einer Buchrezension auf eine Fehlbestimmung hingewiesen (Ergebnis: A. submenbranacea). Ich persönlich teile diese Meinung auch, wenn man die Hutfarbe und Form der Volva betrachtet. Cetto bringt ein Foto als A. umbrinolutea, gibt aber keine Böden und Waldtypen an. Man sieht auf seinem Foto die Hutfarbe mit mehr braunen Tönen, aber die Volva ist schon doppelt gekröpft, im oberen Bereich steht sie weit ab vom Stiel. Ein passables Bild fand ich in Dähncke 462, aber es ist Bergfichtenwald angegeben. Moser liefert gleich 2 Abbildungen, Amanita 2 (als A. battarrae) und Amanita 4 (als A. submembranacea). Ich halte bei Abbildungen für die selbige Art aus sauren Fichtenwäldern.
Die gekröpfte Volva, der deutlich genatterte Stiel, die anthrazit bis grauen Hutfarben und das Vorkommen auf basenreichen Wäldern mit Buche und Hainbuche lassen mich nicht überzeugen - hier liegt die gleiche Art vor wie aus sauren Fichtenwäldern vor. Bei einigen Funden in Norddeutschland kommt am selben Fundort auch A. ceciliae, eine basenliebende Art vor. Amanita vaginata ist es aber auch nicht, haben diese früher aber als Sammelart gehandhabt.
In Funga Nordica wird A. battarrae aufgeschlüsselt und es werden sogar die Abbildungen aus Dähncke und Ryman/Holmasen zitiert. Auch werden Länder zitiert wie Dänemark und Finnland, es steht nichts von mediterrane Verbreitung. Auch muss man heute mit der Verbreitung immer mit Überraschungen rechnen, zumal Krieglsteiner und Kreisel (Basidiomyceten der DDR) auch schon veraltet sind. Gröger schlüsselt beide Arten, gibt aber für A. battarrae kräftige Fruchtkörper an. Das kann ich von meinen Funden nicht sagen und A. umbrinolutea soll in Norddeutschland auch nicht wachsen. PS. Gröger weißt sogar auf einen Schreibfehler hin, es muss korrekt Amanita battarrae heißen (mit Doppel-R).
Der Administator von Mykis hat es gut gemeint und über ein Update meine Funde als A. umbrinolutea vereinigt. Ich hatte die Mühe alles wieder umzuordnen, weil ich an eine gleiche Art nicht glaube. Es kommt aber noch dicker, ich habe in einem Mischwald auf Sandboden noch eine weite Amanitopsis mit grauen Hut gefunden, welche ganz schwach sichtbare Natterung auf den Stielen zeigt. Diese kann ich selbst mit den heutigen modernen Schlüsseln nicht bestimmen. Wenn jemand glaubt Amanita wäre leicht bestimmbar, der wird auch eines besseren belehrt.