Posts by Andreas Kunze

    Hallo beisammen,


    letzte Woche Dienstag, den 12.9.2023, hat sich in einer dänischen Familie der 10 Monate alte Sohn mit dem Gelbblättrigen Schirmling, Lepiota elaiophylla, vergiftet:


    Dreng spiste giftig svamp: - Vi troede, vi skulle miste vores barn
    Familie fik et chok, efter deres barn havde spist af en svamp, der var vokset i deres plante. Giftlinjen kalder det et sjældent tilfælde.
    nyheder.tv2.dk


    Hier mein Versuch einer kompakten, freien Übersetzung des Artikels:


    Wer auf Facebook aktiv ist, findet hier einen Beitrag des Vaters zu dem schockierenden Vorfall.


    Gruß, Andreas

    Guten Morgen beisammen,


    dank eines Hinweises von Elisabeth Mettler auf Facebook (besten Dank an dieser Stelle!) darf ich die Bestimmung des vermeintlichen Gliophorus europerlexus in G. sciophanus korrigieren:

    Quote

    [...] die echte europerplexus ist eher Toffefarben und robuster, matter im Ton. Die was wir immer als G. psittacina var perplexa bestimmt haben, ist eigentlich sciophanus. G. perplexus ist eine N.A. Art. Ob es europerplexus bei uns überhaupt gibt weiß ich nicht. Die Fotos und meisten Nachweise auf pilze-deutschland.de dürften sciophanus sein. Sciophanus hat wie psittacinus eine grüne Primärfarbe [...]


    Gruß, Andreas

    Hallo in die Runde,


    als ich vor Jahren nach Donauwörth gezogen war, fand ich gleich im ersten Jahr auf der Riesalb (Ausläufer der Schwäbischen Alb am Rand des Rieskraters) im Riedlinger Holz einen Stoppelpilz mit orange-bräunlichen und genabelten Hüten. Auffällig war auch, dass die Stiele im Vergleich zum Hutdurchmesser deutlich größer waren. Leider hatte ich mich seinerzeit aufgrund des hohen Pilzaufkommens auf andere Funde konzentriert.


    Letztes Jahr hatte ich in der zweiten Oktoberhälfte die Fundstelle erneut aufgesucht. Immerhin konnte ich dort einen Einzelfruchtkörper aufspüren. Es ärgert mich zwar, dass ich keinen Längsschnitt fotografiert und keine Fundnotiz angelegt habe, aber zumindest gibt es jetzt ein paar Buidln:




    In einem Forenbeitrag von Christoph Hahn im Dezember 2017 las ich, dass bei uns zwei Arten mit genabeltem Hut vorkommen sollen: Hydnum umbilicatum und eine zum damaligen Zeitpunkt noch unbeschriebene Art Hydnum aff. umbilicatum – ist mit der zweiten Art das kürzlich beschriebene H. atlanticum gemeint?


    Wie würdet ihr vorgehen, um die richtige Art zu ermitteln?


    Gruß, Andreas

    Guten Abend beisammen,


    gestern fand ich in Donauwörth das erste Exemplar des Gehämmerten Röhrlings, Hemileccinum depilatum, für dieses Jahr. Der Fruchtkörper wuchs auf einem Grasstreifen mit einer Hainbuchenhecke und einzelnen Hainbuchen in Baumform. Der Boden ist kalkhaltig. Leider hatte ich nur Zeit für ein paar schnelle Schnappschüsse mit meiner Smartphone-Kamera. Ich hoffe, ihr freut euch dennoch mit mir. 8)





    Gruß, Andreas

    Servus Matthias,


    Auch Boletus noncolarans ist Jod positiv und wurde von Heinz Engel in der Beschreibung in der Pilzflora Nordwestoberfrankens eher in die Ecke vom Glattstieligen Hexenröhrling vermutet

    noch nie von der Art gehört – was nichts heißen muss.


    Im IndexFungorum wird das Taxon als nom. inval. aus dem Jahr 2000 ausgewiesen:

    Quote

    Boletus noncolorans H. Engel & Philipp, in Pohl, Pilzfreunde Südhessen Sulzbach e.V. 2: 55 (2000)


    Nomenclatural comment: Nom. inval., Art. 36.1(a) (Melbourne)


    In der MycoBank wird das Taxon hingegen als gültig, jedoch aus dem Jahr 1989, geführt:

    Quote

    Boletus noncolorans Engel & Philipp: 73-74 (1989) [MB#580155]


    Für mich verwirrend, um ehrlich zu sein.


    Gruß, Andreas

    Hier noch ein paar Links zu Bildersammlungen, um einen Eindruck der Variabilität zu bekommen:


    Suillellus queletii (Schulzer) Vizzini, Simonini & Gelardi 2014
    Suillellus queletii (Schulzer) Vizzini, Simonini & Gelardi 2014 Tassonomia Divisione Basidiomycota Classe Agaricomycetes Ordine Boletales Famiglia Boletaceae…
    www.funghiitaliani.it


    Nahuby.sk - Atlas húb - Suillellus queletii - hríb Quéletov - hřib Quéletův


    Boletus queletii


    Gruß, Andreas

    Guten Morgen beisammen,


    Manche Stiele zeigten mehr oder weniger deutlich Tüpfchen auf dem Stiel – ich dachte bislang, der wäre immer "glatt" (Name!).

    meine Beobachtung hatte Andreas schon einmal vor rund 5 Jahren in einem anderen Thema hier im Forum erwähnt:

    Da der Glattstielige ja keineswegs völlig glattstielig ist, sondern durchaus feine pünktchen haben darf


    Spannend ist auch Christophs Hinweis, dass Neoboletus erythropus, der Flockenstielige Hexenröhrling, ebenfalls weinrote Farbtöne in der Stielbasis aufweisen können soll:

    ich kenne den Flocki auch mit Blutrotem Fleisch (in der untersten Stielbasis). Hier ein Vergleichsfoto aus dem Netz: http://www.pharmanatur.com/Myc…erythropus%20discolor.htm


    (mal wieder einer der "discolor"-Kollektionen -aber auf dem zweiten Foto sieht man ganz unten im Stiel deutlich rotes Fleisch und der Fruchtkörper ist fit)


    Mit etwas Glück fruktifiziert der Röhrling heuer erneut. Dann will ich Mal die Sporen ausmessen, um den Quotienten zu ermitteln. Außerdem interessiert mich, ob die Frk. genauso aussehen wie im Vorjahr.


    Gruß, Andreas

    Guten Morgen beisammen,


    heute möchte ich euch einen Fund aus dem Vorjahr vorstellen, den Tobias Luschner und ich auf der Riesalb im Riedlinger Holz bei Donauwörth ab dem 6.9.2022 gemacht hatten: Suillellus queletii, der Glattstielige Hexenröhrling. Markant ist die weinrote Färbung im basalen Stielfleisch, die bei älteren Exemplaren häufig schon ohne Anschnitt von außen zu erkennen ist. Manche Stiele zeigten mehr oder weniger deutlich Tüpfchen auf dem Stiel – ich dachte bislang, der wäre immer "glatt" (Name!). Auffällig war zudem, wie farbvariabel die Fruchtkörper waren: Die Hutfarben waren an einer Stelle Ockerorange und an einer anderen Stelle Weinrotbraun.








    Habitat ist ein Buchen-Eichen-Mischwald auf Kalk mit eingestreuten Kiefern. Einige Meter weiter steht eine kapitale Eiche, die wir als Mykorrhizapartner vermuten. Allerdings stammen die Funde von verschiedenen Stellen, die ein paar Meter auseinander liegen. Aber wer weiß schon, wie groß so ein Myzel werden kann und welche Bäume in der Umgebung damit vernetzt sind. In der Umgebung wachsen u.a. Amanita pantherina, der Pantherpilz, Entoloma lividoalbum, der Weißstielige Rötling, Entoloma sinuatum, der Riesen-Rötling, Lycoperdon mammiforme und der Flocken-Stäubling, um den Fundort näher zu charakterisieren.


    Für mich war es das erste Mal, dass ich die Art live zu Gesicht bekommen habe, entsprechend groß war die Freude über diesen Fund. In der "Roten Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands" (2016) wird die Art als im Bestand "gefährdet (Kategorie 3)" geführt, insbesondere der kurz- und langfristige Bestandtrend sollen stark rückläufig sein. In der Roten Liste der Großpilze Bayerns (2009) wird der Glattstielige Hexenröhrling gar als "stark gefährdet (Kategorie 2)" ausgewiesen.


    Wer kennt Suillellus queletii ebenfalls aus eigener Anschauung und kann noch Wissenswertes zu der Art beitragen?


    Gruß, Andreas

    Hallo Christian,


    wie Andreas schrieb, passt der Fund optisch nicht zu M. steppicola: Neben den dichten, verdickten Rippen sind die Fruchtkörper im Inneren gekammert, der kurze Stiel auch gerne +/- längsfaltig-verwachsen ausgefüllt, aber nicht wattig wie bei den Verpeln. Hier z.B. eine Zusammenstellung von Frk. aus mehreren Blickwinkeln, die ich vor Jahren ins freie Medienarchiv Wikimedia Commons importiert hatte:


    Hier gibt's weitere aussagekräftige Makrofotos:

    Nahuby.sk - Atlas húb - Morchella steppicola - smrčok stepný - smrž stepní

    Gljive


    Mikroskopisch soll die Art durch stark gestreifte Sporen gekennzeichnet sein:

    Грибы Казахстана - Фотоальбомы: Сморчок степной

    https://www.researchgate.net/figure/Morchella-steppicola-a-Hairs-on-stipe-surface-CWU-D208-b-Mature-asci-with-eight_fig4_309803961


    Zur Verbreitung hatte ich mir in einem Artikelentwurf für die de.Wikipedia folgendes vermerkt:

    Quote

    Die Steppen-Morchel ist in Europa aus der Ukraine und der ungarischen Steppe bekannt – die Vorkommen befinden sich zwischen dem 47. und 48. Breitengrad. Der deutsche Mykologe Jürgen Häffner zitiert in einem Aufsatz seinen ukrainischen Kollegen Zoltan Lukács, der von Populationen in der Puszta berichtet, die 250 bis 350 km von der ukrainischen Grenze entfernt liegen. Die Art soll bereits nahe der westlichen Landesgrenze der Ukraine nicht mehr vorkommen und weiter westlich unbekannt sein.


    Ich hoffe, das hilft Dir weiter.


    Nachtrag: Die rostigen Farbtöne treten bei Speisemorcheln häufiger auf, weshalb ich sie nicht zur Artabgrenzung heranziehen würde.


    Gruß, Andreas

    Hallo in die Runde,


    heute bin ich zufällig auf ein paar Handyfotos gestoßen, die ich Ende August 2020 während einer Fahrradtour geknipst hatte. Sie zeigen einen kräftigen, blass bis farblosen Lamellenpilz, der schon ein wenig von der Hitze des Spätsommers gezeichnet war. Er stand süd-östlich exponiert neben einem Haselbusch am Rand eines Fahrradwegs zwischen Asbach-Bäumenheim und Mertingen (Koordinaten: 10,81258 E, 48,6681 N; ~406 m ü. NN). Dort gab es noch Liguster, Kornelkirsche und Weißdorn, wenn ich mich recht entsinne. Alles sehr wahrscheinlich auf kalkhaltigem Boden. Leider gab es keine weiteren Fruchtkörper.





    Könnte es sich bei dem Fund um Amanita solitaria, den Igel- oder Spitzschuppigen Wulstling handeln? Leider kenne ich die Art nicht aus eigener Anschauung, weshalb ich den Fund hier zur Diskussion stelle.


    Was meint ihr?


    Gruß, Andreas