Beiträge von abeja

    Hallo Andreas,

    vielleicht hast du da eine komplett neue Art entdeckt ?


    Ich habe jetzt nur mal bei Mycena.no geschaut, ob es denn nicht sehr kleine Helmlinge gibt (amyloid), die deinem Exemplar ähnlich schauen. In der Liste der Sektionen bin ich auf die Sektion Rarifoliatae gestoßen, diese enthält (bisher) nur eine einzige Art aus Norwegen (die auch nur an einem einzigen Ort gefunden wurde!), Mycena oligophylla : nur ca. 2 mm Hut, Lamellen wenige und herablaufend, oft nicht richtig ausgebildet - ein rein weißer Pilz, der aussieht wie eine Hemimycena, aber amyloid ist.

    Die Mikromerkmale passen aber da wohl auch nicht.

    Vielleicht gibt es da noch mehr in der Richtung, nur bisher unbekannt ...


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    vor über 14 Tagen war ich mal bei schönstem Regenwetter im Wald (Hochrhein, Dinkelberg, ca. 500 m Höhenlage) und habe mir ein kleines bemoostes Nadelwaldgebiet angesehen, was mir dort im letzten Herbst aufgefallen war.


    "Dunstiger Freitag"


    Im nassen Nadelwald (Buchen sind aber nie fern hier).


    Neben 2 (!) etwas bräunlichen nach Anis duftenden Trichterlingen (Clitocybe cf. fragrans) und 1(!) Fichtenzapfenrübling sah ich plötzlich eine große Anzahl (über 50) sehr auffällige Risspilze in allen Altersstufen. Sie wuchsen zwischen Moos in unmittelbare Nähe zu Tannen und Fichten. Der Boden dort ist kalkhaltig.


    Bilder von Risspilzen ohne Mikromerkmale sind vielleicht gar nicht teilenswert, aber sie haben m.M. nach sehr viele prägnante Makromerkmale.

    Größe der ausgewachsenen Pilze 6-7 cm Hutdurchmesser, Stiel bis ca. 7 cm lang und 1 cm im Durchmesser.

    Das Stielfleisch fühlte sich sehr hart an, gab kaum nach - insgesamt machten die Pilze (auch die kleinen), einen sehr stabilen Eindruck.

    Der Stiel hat unten oft eine leichte Verdickung, eine Knolle - jedoch höchstens minimal kantig an wenigen Stellen.


    Der Hut ist aufgeschirmt (meist) sehr breit gebuckelt.

    Vor Ort im Regen kam mir die Huthaut sehr glatt vor, angetrocknet sieht sie aber doch etwas rauer aus.

    Ein kleiner Pilz mit Cortinaresten legte nahe, dass Velum existiert - da habe ich ein noch kleineres Exemplar gesucht, wo man es deutlicher im halboffenen Zustand sieht.

    Velum auf dem Hut konnte ich aber (nässebedingt?) nicht wirklich sehen, vielleicht ist alles abgewaschen, man ahnt etwas bei einem kleinen Pilz.


    Der Stiel ist faserig und nur oben bereift, maximal 1 cm, bis exakt zu der Ansatzstelle der Cortina. Das konnte ich an einem Pilz deutlich sehen.

    Beim Liegenlassen über mehrere Stunden zeigt der Stiel nur unterhalb der Bereifung eine leichte Gilbung.

    Der Lamellenrand ist schartig gesägt und bei Reife bleibt der Rand deutlich heller.


    Bei Nässe und unverletzt war der Geruch nichtssagend, nur verletzt/ durchgeschnitten konnte ich einen leichten spermatischen Geruch wahrnehmen.


    Mit der Erscheinungszeit, dem Standort, der Größe und vor allem mit Velum + Knolle ist mein "Kandidat" der Frühe Tannen-Risspilz, Inocybe queletii. Wenn ich aber Bilder vergleiche - viele gibt es nicht, mehr aus dem europ. Ausland als aus Deutschland - dann sehe ich da sehr variable Hutfarben und oft sehr viel mehr Velum auf dem Hut, richtig dick und weißlich. Ich war auch letzte Woche noch mal dort, in der Hoffnung bei trockenem Wetter Nachzügler zu sehen, aber kein Pilz weit und breit.


    Ich bin dann auch noch auf die Neubeschreibung von Inocybe audens (dem "Wagemutigen") gestoßen.

    Tja - und da haben wir ihn, den Verwechslungskandidaten.

    Dieser soll weniger Velipellis haben, etwas glattere Huthaut, etwas weniger gebuckelt, aber ansonsten von Erscheinungszeit, Ort und Größe gleich, eben nur mikroskopisch sicher zu unterscheiden.

    3 Pilze unterschiedlichen Alters habe ich getrocknet, für "alle Fälle".


    Gibt es hier Funderfahrung zu Inocybe queletii und/oder audens?

    Über eine Einschätzung - ob ich da überhaupt die richtige Richtung eingeschlagen habe - würde ich mich wie immer freuen.



    etwas freigelegt


    andere Exemplare




    weitere Exemplare (diese habe ich mitgenommen)



    die größten Fruchtkörper

    Hallo in die Runde,

    nach komischen Porlingen und Geglibber zeige ich zur Abwechslung mal was Essbares.

    Das bunte Allerlei befand sich vorgestern auf meinem Teller!


    Das Grüne ist allerdings kein Dill und die Pilze sind auch keine Morcheln. (Reingelegt?)


    Morchella, was sind das nochmal für Pilze ... mmh ... ach ja ... die, die auf Rindenmulch oder im vielleicht vorhandenen Auwald oder bei alten Apfelbäumen oder im Wald bei restlichen Eschen wachsen könnten. Zu sehen ist ... niente, nada. Immerhin macht es auch hier einen nasseren Eindruck, es ist deutlich feuchter und kühler als in den Vorjahren, es gibt immer schön Schuheputzarbeit nach einem Waldgang und der Bärlauch steht noch am Anfang der Blüte, zum Teil je nach Höhenlage auch noch in Knospe.

    Die gemessenen Regenfälle - hier ein Schäuerchen, da ein Schäuerchen - sind im Gegensatz zu anderen Regionen immer noch sehr mäßig: im Jahr bisher ca. 144 mm, davon im Monat April 44 mm.


    Immerhin sah ich - diese Woche am äußersten Rand eines parkähnlichen Friedhofes - jede Menge schon relativ groß gewachsener Maipilze, Calocybe gambosa. Fast immer waren diese dort in den letzten Jahren extremst madig, in diesem Jahr aber gar nicht. Ich nehme an, das liegt an der kühleren Witterung.

    500 gr. konnte ich ernten, das Gewicht kam aber auch durch viel eingelagertes Wasser zustande.

    Die Flüssigkeit habe ich vollständig verdampfen lassen und die Pilze bis zum leichten Bräunen in Butter gebraten (+ ein Hauch Oregano + Spritzer hellen Balsamico).




    Angerichtet als "Topping" mit Grana Padano und Fenchelgrün  ;) auf Polenta und püriertem Gemüse (rote Spitzpaprika, Fenchel, Möhre, Knoblauch, etwas Tomatenmark). Das war nicht schlecht ... und gar nicht gurkig.



    Season is open!


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    mmmh ...

    da habe ich wohl so ein "komisches Ding" gefunden, wo auch die hier Anwesenden - bei der makroskopischen Ansicht - genauso ratlos davorstehen wie ich?


    Ich muss noch etwas verbessern: am Exsikkat tritt mit starkem KOH doch eine Färbung ein, relativ leuchtend orangefarben - sowohl auf dem Hut, auf den Poren als auch in der Trama. Die Farbe verblasst dann aber wieder etwas.


    Letzte Woche war ich nochmal vor Ort, ich wollte mir den zerfallenden braunen Porling (mehrere FK in der Höhlung des Stammes) doch mal anschauen. Auch hier bin ich nicht sicher: Inonotus cuticularis vielleicht? Kann der alt so aussehen? "Schillern" tut da nichts mehr. Deutliche Oberflächenstruktur ist auch nicht erkennbar. Alternativ hatte ich an Ischnoderma resinosum gedacht, aber man kann keinerlei Bänderung sehen und auch nichts Harziges.


    links Unterseite, rechts Oberseite


    Trama (mit Bewohner)


    Porenschicht


    Vom fraglichen Porling (Arbeitsname: Wasauchimmeriella ;) ) habe ich auch noch neue Bilder gemacht ...

    An zwei Stellen (in den moosigen Bereichen) sah er doch relativ frisch gewachsen aus.

    Die kleinsten Hüte waren so groß wie mein kleiner Fingernagel bis hin zu doppelter Breite Daumennagel.

    Immer ist im frischen Zustand eine deutliche Behaarung zu sehen, sehr regelmäßig radiär ausgerichtet. Die Hutränder sind immer sehr scharfkantig und bewimpert. Bei Verkahlung bleibt oft eine sehr deutliche radiäre Struktur übrig. Nirgendwo gibt es eine radiale Zonierung.

    Die Poren sind in allen Alternsstufen bleibend sehr fein, mit bloßem Auge kaum sichtbar (gemessen siehe oben ca. 5 pro mm).

    Mit der ausgeprägten Behaarung fallen meine "anvisierten" Antrodiellas wohl weg. Lt. Literatur haben die keine deutlichen Haare, höchstens "minutely".





    anscheinend kürzlich gewachsen


    älterer Hut


    VG

    abeja

    Hallo in die Runde,

    ein kleines Update hier zu den mutmaßlichen Gallerttränen:

    bei Trockenheit schrumpfen die Pilze und werden sehr dunkel,

    bei Feuchtigkeit quellen sie wieder auf, werden wieder hell und wachsen weiter.

    Nun wirken sie allmählich deutlich gedrängt ...


    VG

    abeja


    Hallo allerseits,

    ein Fund von letzter Woche - nicht mehr jung, nicht mehr schön, sehr wahrscheinlich überwintert.

    Mir gibt er Rätsel auf - ich glaube nur zu wissen, was es nicht ist.


    Fundort:

    Buchenmischwald auf Kalk, ca. 500 m Höhenlage, Hochrhein, an abgebrochenem Buchenstamm, schon teilentrindet.


    Begleitpilze:

    Stereum spec., Fomitopsis pinicola (am anderen Ende des Stammes), ein größerer bräunlich-faseriger Porling in der Höhlung war bereits im Verfall, den habe ich mir nicht näher angeschaut. Fomes fomentarius-FK waren nicht zu sehen.


    Der Pilz wächst zum Teil effus-reflex mit kleinen Hutkanten, zum Teil sieht man nur Hüte, die bis ca. 4 cm vom Substrat abstehen und riegelig miteinander verwachsen sowie auch dachziegelig angeordnet sind. Auffallend ist, wie der Pilz besonders am Übergangsbereich zwischen berindeten und unberindeten Partien diese Hutkanten ausbildet.


    Die Oberflächen sind zum Teil striegelig haarig, zum Teil stark verwittert/ veralgt. Sie erinnern an alte Coriolopsis spec., aber Trama und Poren passen nicht. Für Trametes hirsuta wachsen die FK zu unordentlich, die Porengröße sowie die Färbung stimmen auch nicht überein, außerdem sieht diese Art im Moment an anderen Stellen ganz wunderschön aus.


    Die Huttrama ist weiß ohne Duplexschichten, es befindet sich keine dunklere Linie unter der Huttrama (minimal hellgrün in der Supernahaufnahme), es gibt auch keine gelatinöse o.ä. abgesetzte Schicht zwischen Huttrama und Röhrentrama. Abortiporus und auch Skeletocutis möchte ich daher ausschließen.

    Das Fleisch ist weißlich, (leicht feucht) sehr zäh, aber doch durchreißbar, ohne aromatischen Geruch. Es riecht höchstens wie das weißfaule Holz.

    Je nach Wuchsort/-form sind die FK sehr unterschiedlich dick.


    Die Röhren sind an gut ausgebildeten Stellen 1- 4 mm lang, Poren sind relativ fein und sehr gleichmäßig geformt, ca. 5 pro mm.

    Sehr auffällig sind auf der Unterseite bräunliche Kanten bei Eintrocknung und die Porenschicht nimmt eine orange-bräunliche Färbung an.

    Mit KOH sah ich keine Reaktion.

    EDIT - Ergänzung : trocken sind meine mitgenommenen Stückchen sehr leicht und spröde, man kann sie ohne Mühe durchbrechen.

    EDIT2 - Verbesserung: mit starkem KOH am Exsikkat doch Färbung (siehe neuer Beitrag): orangefarben.


    Könnte das eine Antrodiella sein, grobe Richtung A. semisupina?

    Das soll ja ein Aggregat sein, wobei A. semisupina wohl eine amerikanische Art ist und die "hiesige" jetzt anders heißt?

    Da gefallen mir aber diese zum Teil sehr deutlich abstehenden Haare nicht so sehr - oder kann das sein?

    Ich finde auch keine Vergleichsbilder von alten, leicht verwitterten Fruchtkörpern.


    Ich freue mich über Meinungen bzw. alternative Vorschläge.


    VG

    abeja











    Hallo Andreas,

    ich hätte den genau so genannt.

    An einem ähnlichen Fundort - auf Kalk, relativ offene Lage am Wegrand (am angestauten Rhein), auch eher bei diversen Sträuchern, Bäume aber doch in ausreichender Entfernung) sah ich im letzten November ein sehr junges Exemplar.

    Zum Vergleich stelle ich die Bilder vom Winzling mal ein.


    VG

    abeja


    Vom oft genannten "grünen Schimmer" auf den Lamellen war bei meinem Pilz noch nichts zu sehen, das soll aber auch nicht zwingend bei älteren Pilzen so sein. Auffällig war die etwas hellere, leicht gesägt erscheinende Schneide.

    Die Stielform und - bekleidung, sowie das "Igelige" vom Hut finde ich bei deinem und meinem Pilz sehr typisch.






    Hallo Rolf,

    das ist m. M. kein Schleimpilz, sondern Schleimfluss, auch Flux genannt, eine Mischung von Bakterien, Hefen und Pflanzensäften.

    Dies war mein Fund, auch auf einem Stumpf:


    VG

    abeja

    Gloeoporus dichrous, den Zweifarbigen Knorpelporling habe ich letzte Woche im sogenannten "Auwald" am Rhein gesehen (sekundär gewachsen nach Kiesabbau, eigentlich ein Robinien-Efeu-Dickicht, andere Bäume muss man fast suchen.)


    Auf einem abgebrochenen Laubholzstamm (vermutlich Erle, aber nicht sicher) fielen mir diese Pilze auf. Es gibt sowohl resupinate Anteile, als auch Hütchenbildung. Die Hüte waren noch recht klein, größte Breite/Tiefe 15-20 mm. Sie haben einen sterilen Rand und eine "flauschige" Oberseite.

    Bisher hatte ich nur einmal Gloeoporus dichrous gefunden, an einem liegenden Laubholzästchen, ganz klein.


    Poren ca. 5-6 pro mm, auch die gallertige Schicht zwischen Huttrama und Röhrentrama konnte ich im Schnitt sehen. Die Röhrenschicht ist nur knapp ein mm dick und im feuchten Zustand abziehbar. Das habe ich überprüft ... dafür musste ich mein Pröbchen mit etwas feuchtem Küchenpapier in einem Döschen lagern.


    Diese orange-farbenen Flecken sind mir an zwei Stellen aufgefallen. Könnten das Guttationstropfen sein?

    Es glitzerte allerdings nicht (mehr) feucht. Oder ist ein Befall durch eine andere Art möglich? Ist so etwas bekannt?


    VG

    abeja









    Hallo allerseits,

    zwei "etwas bessere" Funde habe ich auch noch, die ich gerne zeigen bzw. anfragen möchte.


    Mein Thema "Drei vom Buchs" könnte ich umbenennen in "Vier vom Buchs", denn auf dem im "Balkonkastenminiaturökosystem" gelagerten Buchsbaumholz (siehe verlinkter Thread) ist etwas Gallertiges gewachsen.


    Nach den Regenfällen im März ist es mir aufgefallen, möglicherweise befanden die Pilze sich dort aber schon länger.

    An einem Ende des Holzes, aber sowohl oben als auch unten (jedoch kaum direkter Erdkontakt) - sowohl auf der Rinde, als auch auf entrindetem Holz wachsen kleine "Knubbel".

    Ganz jung sind sie weißlich-beige, verändern sich über hellbraun nach rötlich-braun, sie sitzen dicht bei dicht und nehmen dann eine "ondulierte" Form an.

    Sie wirken fast wie "Mini-Tremellas". Wenn sie eintrocknen, werden sie noch deutlich dunkler. Es sind dann dunkelbraune (fast schwarze) Flecken.


    Ich vermute hier stark eine Dacrymyces-Art und am ähnlichsten von Farbe und Wuchsform finde ich Dacrymyces enatus.

    Den Dacrymyces-Thread im BMG-Forum habe ich gelesen ... die mikroskopischen Merkmale, ja klar - aber auch ein paar makroskopische Eigentümlichkeiten gibt es.

    Lt. Pilze Deutschland wäre dieser Pilz recht selten (oder übersehen), es sind bisher nur wenige Fundstellen kartiert.

    Falls hier jemand zufällig  ;) Interesse hätte, sich das mal anzuschauen, so könnte ich Pröbchen zur Verfügung stellen.

    Es macht aber auch nichts aus, wenn es bei cf. Irgendwas bleibt.


    Bei Tageslicht im Balkonkasten fotografiert (stark vergrößert dargestellt).

    Der größte "Knubbel" (letztes Bild, mit diesen hirnartigen Windungen) ist 3 mm groß, die restlichen FK dann 1-2 mm.





    Holz mit Wasser gebraust und danach mit sehr hellem LED-Licht im Innenraum fotografiert.



    Hallo,

    an diesem oben abgebildeten Fichtenstamm bin ich letzte Woche wieder vorbeigegangen und sah dabei die einzigen Frischpilze der Tour.


    Die Glöckchennabelinge, Xeromphalina campanella, haben neue Fruchtkörper ausgebildet, im März!

    Mir war es bisher nicht bekannt, dass sie auch im zeitigen Frühjahr fruchten - das wird aber auch so in der Literatur angegeben. Das Wetter und die Feuchtigkeit müssen dann passen.

    Hier hat es übrigens im Winter nicht viel geregnet, lt. privater Wetterstation im Januar 36 mm, im Februar knapp 10 mm(!), jetzt im März bisher 33 mm. Es raschelte schon wieder überall, der Boden darunter fühlte sich aber feucht an.


    Die jungen Dinger haben noch viel hellere Stiele als die Exemplare vom September, die Fruchtkörper hatten aber auch nur ca. 5 mm

    Hutdurchmesser, die kleinsten "Knöpfchen" waren ca. 1-2 mm groß.


    VG

    abeja




    Hallo,

    kleines Update vom Fomitopsis-Riesen: von November bis Mitte März gab es keinen sichtbaren Größenzuwachs, doch eine erhebliche Farbveränderung. Die hellen Kanten sind nun fast überall kräftig orange-rot, die bisher roten Oberflächen wurden sehr dunkel, fast schwarz.


    Auch im hiesigen Wald kommt es „in Mode„, Pilzfruchtkörper von Zunderschwamm und Rotrandigem Baumschwamm „zu ernten“. So wurde von den nachgewachsenen hellen Zunderschwämmen und von den kleineren Fomitopsis-Fruchtkörpern an den Stirnseiten des liegenden Stammes einiges entfernt inzwischen.


    Zum Glück hat niemand das Designobjekt (made by nature) angetastet.


    VG

    abeja




    Hallo Stefan,

    genau ... dem, was du sagst, kann ich mich anschließen.

    Es entspricht aber auch exakt dem Tenor der Veröffentlichung (lt. Abstract) - wobei ich den Artikel bei RND sehr neutral formuliert fand. Ich hatte es nicht noch mal "in eigenen Worten" geschrieben, damit sich jeder unvoreingenommen selbst informieren kann, wenn er will.


    Nicht jeder Laie hat jedoch ohne weitere Mühen Zugriff auf Unibibliotheken und belässt es beim Lesen der Zusammenfassungen, in der Hoffnung, dass darin das Wesentliche steht. Übers Web ist der Artikel ja kostenpflichtig, die wenigsten Privatleute werden so etwas kaufen. Soweit ich weiß, ist eine "alternative Quelle", wo man derlei schon mal finden konnte, inzwischen "versiegt".


    VG

    abeja

    Hallo,

    gerade gelesen, leider gibt es die komplette Original-Veröffentlichung nicht frei im Web, nur die Zusammenfassung an verschiedenen Stellen.


    https://www.rnd.de/wissen/wood…XAUNFEDHI6LZTHPGKUFA.html?


    Positive citation bias and overinterpreted results lead to misinformation on common mycorrhizal networks in forests - Nature Ecology & Evolution
    In this Perspective, Karst et al. discuss how both the popular media and scientific literature have inflated the extent of evidence for various roles of…
    www.nature.com

    Veröffentlicht 13. Feb. 2023 in "Nature Ecology and Evolution"

    "Positive citation bias and overinterpreted results lead to misinformation on common mycorrhizal networks in forests"

    Kurz gesagt: es besteht Forschungsbedarf ...


    Hier im Forum gab es 2018 auch schon mal ein Thema dazu:


    VG

    abeja

    Hallo,


    die Knötchen auf den Lamellen werden ja immer wieder gesehen und immer wieder taucht die Frage nach der Ursache auf.


    Bei dieser Anfrage hatte ich schon mal etwas dazu recherchiert:

    Darin waren auch einige Links, allerdings nur Abstracts in engl. Sprache und die Originalveröffentlichung fand ich damals nur im japanischen Original.


    Scheinbar wird der Beitrag von den Suchmaschinen (natürlich je nach Suchwörtern) nicht gefunden. Sonst gibt es wohl nichts in deutscher Sprache.

    Deshalb habe ich das Thema noch mal "separiert" und in der Überschrift mit allen "relevanten" Worten bestückt ;) .


    Hier noch einmal der gut zusammenfassende Text:

    The tripartite relationship in gill-knot disease of the oyster mushroom, Pleurotus ostreatus (Jacq.: Fr.) Kummer
    A disease that causes knots on the gills of the oyster mushroom, Pleurotus ostreatus, has been reported from western Japan. Nematodes inhabit and lay many eggs…
    cdnsciencepub.com


    Hier die Veröffenlichung aus Japan in englischer Sprache

    "The Insect-parasitic Stage and Life Cycle of Iotonchium ungulatum (Tylenchida: Iotonchiidae), the Causal Agent of Gill-knot Disease of the Oyster Mushroom"

    https://www.jstage.jst.go.jp/article/jjn1993/30/1-2/30_1-2_1/_pdf

    (Japanenese Journal of Nematology, Dec. 2000)


    Die für die "Knotenbildung" (könnte man durchaus als "Galle" bezeichnen) benötigte Pilzmücke (die dafür mit einer Nematoden-Art infiziert sein muss) gibt es auch in Europa.

    Fraglich ist trotzdem, warum - manchmal - bei der mikroskopischen Untersuchung der Knoten keine Auffälligkeiten zu sehen sind. Da, wo die Knoten sind, soll keine Sporenbildung möglich sein ("dedifferenciated hyphal tissue"). Völlig ohne Nematoden(stadien) wären die Knoten nach dieser Dokumentation nur dann, wenn die Tierchen den Knoten verlassen haben - also bei Fruchtkörpern in fortgeschrittenem Reifezustand kurz vor Verfall.


    VG

    abeja

    Schöne Feiertage und alles Gute für das neue Jahr



    Eine kleine "verkünstelnde" Spielerei mit pilzigen Unterseiten - ich finde immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich diese gestaltet sind.