Hallo miteinander!
In den letzten 4 Wochen sind mir zwei Lackporlinge begegnet, bei denen ich immer noch zu keinem sicheren Namen gekommen bin. Beide sind vom Ulmer Hochsträß auf 620 m üNN, aber Luftlinie 5,5 km von einander entfernt.
(2) An einer stehenden toten Buche im geschlossenen Wald (eher dunkel, von Springkraut beschattet, feucht) wachsen mehrere Konsolen übereinander, die unteren 3 sind alt und fallen schon ab. Die oberen beiden (ca. 20 cm x 10 cm, ) haben frischen Zuwachs und bildeten bei meinen beiden Besuchen Guttation. Die ältere Kruste ist sehr dunkel, fast schwarz und kann nicht eingedrückt werden. Die gesamte Oberfläche (alt sowie der gelbliche Zuwachsbereich) hat eine Harzauflage, die sich mit dem Feuerzeug zum Schmelzen und Blasenschlagen bringen lässt.
1. bis 3. Bild vom 27.07.23:
4. Bild vom 11.08.23:
5. bis 7. Bild mit den verschiedenen Ansichten der (mit Mühe herausgeschnittenen, korkig-festen) Probe:
Das Porlingsstück kommt mir relativ schwer vor, jedenfalls schwerer als der (1)-Lackporling. Die Trama ist hellbraun-beige – so sollte eigetlich G. resinaceum aussehen!? Die Porenöffnungen sind deutlich feiner als die vom (1)-Lackporling, aber dieser hier ist noch unreif. Ein Aussporungsversuch über Nacht ergab einige hyaline Sporen ohne Exosporium mit undefinitem Inhalt, kein Ornament sichtbar = einfach unreif, denke ich. In den älteren Hymenophor-Schichten fand ich ein paar ältere braune Sporen, die sich aber nicht gut darstellen ließen.
Eigentlich würde ich zu diesem Fund Ganoderma pfeifferi sagen wollen: feuchter schattiger Standort, mehrjährig, schmelzende Harzschicht, Kruste nicht eindrückbar, starker Geruch – aber die Trama-(Context-)farbe passt nicht.
Kann jemand für Klarheit sorgen?
Viele Grüße – Rika